„Wohin wird meine (berufliche) Reise gehen?“ - fast täglich arbeiten wir in unserem Bildungszentrum mit Menschen, die sich mit dieser Frage beschäftigen. Um sie bei ihren beruflichen Veränderungsprozessen noch besser unterstützen zu können, machten wir, Tina Peißig und Martin Salwiczek, uns auf zur G.I.B. (Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung). Drei Tage Workshop zum Talentkompass NRW standen auf den Plan, an denen wir das 5-stufige Verfahren selber anwandten und Methoden zu seiner Nutzung lernten. Es waren intensive Tage, die uns mental erstaunlich viel abverlangten, sich jedoch in jeglicher Hinsicht lohnten. Wir konnten viele neue Ansätze für die Beratung und das Coaching unserer Teilnehmer mitnehmen. In diesem Artikel möchten wir den Talentkompass NRW kurz vorstellen.
Raus aus alten (Berufs-)pfaden
„Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug“ - dieses Zitat von Hilde Domin stand am Anfang unseres dreitägigen Workshops zum Talentkompass NRW. Es fasst schön zusammen, wodurch sich das Verfahren auszeichnet. Es will alte Denkpfade verlassen, dazu anregen, neue Ideen für die berufliche Ausrichtung zu entwickeln und diese auch umzusetzen. Im Vordergrund stehen die drei Hauptfragen „Was“, „Wo“ und „Wie“ im Bezug auf die berufliche Orientierung. Beeinflusst wird dieser Ansatz durch das Verfahren Life Work Planning (LWP) von Richard Nelson Bolles, einem der weltweit anerkanntesten Experten für Karriere und Berufsplanung.
Da wir selbst einige Jahre Life-Work-Planning-Seminare veranstalten, waren wir gespannt, wie die Elemente von LWP in den Talentkompass einfließen. Würde die eigene Anwendung Veränderungen bei uns hervorrufen? Würden wir wohlmöglich feststellen, dass wir den falschen Beruf ausüben?
Fünf Schritte mit dem Talentkompass NRW
Der Talentkompass setzt sich aus fünf Phasen zusammen, die wir nach und nach für uns erarbeiteten:
1. Phase: Kraftfelder
Hier arbeiteten wir zunächst alleine und dann in Gruppen heraus, über welche Eigenschaften und welches Wissen wir verfügen und was wir gerne tun. Zwischen Berufs- und Privatleben wird in dieser Aufgabe nicht unterschieden. Entscheidend ist, was man tatsächlich gerne weiß, gerne kann und gerne tut.
2. Phase: Magnetfelder
In welchem beruflichen Umfeld kann ich am besten arbeiten? Welche Werte sind mir wichtig? Wofür interessiere ich mich?
Was hier nach Wunschkonzert klingt, ist wichtig für die berufliche Zielfindung. Denn je mehr das berufliche Umfeld stimmt, je mehr die eigenen Werte und Interessen berücksichtigt werden, desto zufriedener und erfolgreicher arbeitet man.
3. Phase: Kompass
Hier fassten wir die Ergebnisse der ersten beiden Phasen zusammen. So erhielten wir einen sehr guten Überblick über unsere Fähigkeiten und Interessen, was wir direkt für die vierte Phase anwenden konnten.
4. Phase: Erkunden
Diese Phase ist definitiv eine der interessantesten und spannendsten Erfahrungen im Workshop. In Gruppen kombinierten wir die Ergebnisse aus Phase 3 (Was mache ich am liebsten und wofür interessiere ich mich?) und entwickelten Ideen für mögliche berufliche Ziele. Dabei kamen sehr spannende Ergebnisse heraus, die teilweise abenteuerlich, teilweise aber auch sehr zeitnah umsetzbar waren.
5. Phase: Losgehen
In der letzten Phase formulierten wir zunächst mit unterschiedlichen Methoden die beruflichen Ziele. Mögliche Hürden wurden benannt und anschließend ausgeräumt. Final wurde ein Plan für die Umsetzung des Ziels entwickelt. Für das tatsächliche „Losgehen“ liefert der Talentkompass abschließend viel hilfreiche Aufgabenblätter und Checklisten.
Fazit
Das Wichtigste zuerst: Tina Peißig und ich gewannen die Gewissheit, dass wir beruflich am richtigen Platz sitzen. Alles andere hätte uns auch gewundert.
Der Talentkompass hat sich im Rahmen des Workshops als hilfreiches Verfahren erwiesen, das Struktur und Transparenz in den eigenen beruflichen Veränderungsprozess bringt. Dabei erfordert es weitaus mehr, als ein paar Blätter auszufüllen.
Es ist mental herausfordernd, sich intensiv mit sich selbst auseinander zu setzen. Umfeld und Stimmung müssen bei Durchführung des Verfahrens stimmen.
Den Talentkompass erschöpft nach einem stressigen Montag vor dem Fernseher und ohne Feedback zu bearbeiten, ist eine denkbar schlechte Idee. Es empfiehlt sich, das Verfahren mit Weggefährten, z.B. in einer Gruppe oder im Rahmen eines Beratungsprozesses zu bearbeiten. Nur so lassen sich bisherige Denkmuster aufbrechen und ein Veränderungsprozess der eigenen Vorstellungen auslösen.
Wir freuen uns auf jeden Fall schon darauf, Elemente des Talentkompass in unserer Arbeit einzusetzen und sind auf die Wirkung gespannt.
Die G.I.B. stellt den Talentkompass als download kostenlos zur Verfügung.
[…] und Profilschärfung: Flautezeiten am Arbeitsmarkt eignen sich optimal, die Themen der eigenen Fähigkeiten, der beruflichen Interessen und Ziele noch einmal intensiv zu betrachten und das eigene Profil zu schärfen – offline wie […]
[…] Versuchen Sie daher für sich Klarheit zu verschaffen, was Sie genau möchten. Tools wie der Talentkompass können dabei für eine erste Orientierung hilfreich sein zu klären, WAS man gerne WO machen […]
[…] Regel machen wir das in vielen Einzelgesprächen, vereinzelt verwenden wir auch Instrumente wie den Talentkompass NRW. Ziel ist immer eine langfristige Perspektive. Auch ein 50-jähriger hat noch ca. 15 Jahre […]