Der New Work Harbour: Zu Besuch im Büro der Zukunft(?)

18.11.2021, Martin Salwiczek

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Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus? Mit dieser Frage beschäftigen wir uns seit geraumer Zeit in unserem Blog. Die New Work SE, das Unternehmen hinter XING, Kununu und anderen Dienstleistern, ist eine der Haupttreiber*innen der „New-Work-Bewegung“ und hat in Hamburg ihre Version des Büros der Zukunft geschaffen. Als Tester der neuen, bald erscheinenden XING-App wurde ich in die Hamburger Hafencity eingeladen, um über den Stand der neuen App informiert zu werden und mir einen direkten Eindruck vom „New Work Harbour“ zu machen. Ob ich das Büro der Zukunft wirklich gefunden habe, darüber berichte ich in diesem Beitrag.

New Work Harbour und eine neue App – neues aus der XING-Welt

Schon seit längerer Zeit verfolgen wir sowohl das New-Work-Thema als auch die Entwicklung von XING in unserem Blog. Zuletzt berichteten Lars Hahn und Angela Borin von unserem Besuch beim Work Smart Experience Day (#WSXD), wo beide Themen zusammenkamen. Claudia Peters von der New Work SE stellte deren Version des Büros der Zukunft vor: den New Work Harbour.
Wie es der Zufall wollte, wurde ich als Tester der neuen XING-App zeitgleich nach Hamburg in den New Work Harbour eingeladen. Seit einigen Monaten begleite ich in virtuellen Coffee-Chats die Entwicklung der neuen XING-App. Die Einladung war die perfekte Gelegenheit, die XING-Entwickler*innen und beteiligten XING-Expert*innen persönlich kennenzulernen. Begegnungen, Nähe und Erlebnisse gehören nun mal auch zu „New Work“ dazu.   

Der New Work Harbour liegt direkt in der Hamburger Hafencity und beherbergte zuvor den Unilever-Konzern. Das Gebäude erstreckt sich auf sechs Etagen und hat Platz für seine über 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Über zwei Jahre dauerten die Planungs- und Umbauarbeiten, die nach den Vorstellungen der Mitarbeitenden gebaut wurden.

Unsere Führung durch den New Work Harbour beginnt in der 6. Etage. Nach einem Warm-Up auf der Dachterasse werden wir in der "Stage" über den Stand der neuen App informiert.

An dieser Stelle bin ich noch zur Verschwiegenheit verpflichtet, was den Entwicklungsstand der neuen App angeht. XING selbst spricht vom größten Relaunch der Firmengeschichte. Die Neuentwicklung soll sich komplett an den Wünschen der Nutzerinnen und Nutzer ausrichten. Einige Neuerungen wie die Stories sind schon für ausgewählte Nutzer*innen sichtbar. Man darf gespannt sein, was da noch kommt (und wir werden hier im Blog darüber berichten).

Ein Ort der Offenheit und des Austausches

Nach dem Input zur App übernimmt Claudia Peters die Führung. Sie war federführend bei der Entwicklung des New Work Harbours beteiligt und bringt uns die Idee des Bürogebäudes näher: Es soll ein Ort sein, der konsequent auf die Erfordernisse der Mitarbeitenden ausgerichtet ist. Nicht der Mensch passt sich dem Arbeitsplatz an, sondern umgekehrt. Dazu wurde vorab untersucht, wie die Mitarbeitenden arbeiten und sie wurden gefragt, was sie sich wünschen. Die Kultur der New Work SE sollte einen Raum bekommen, „denn die Kultur ist unsere DNA, die aus Nähe, Kooperation und Erlebnissen besteht“, so Peters.

Mit dem Panoramaaufzug fahren wir ins Erdgeschoss und betreten den Spielbudenplatz. Hier sind auch Menschen von außerhalb zum Arbeiten und Vernetzen eingeladen. Der New Work Harbour soll nämlich nicht nur ein Ort für seine Mitarbeiter*innen sein, sondern „ein lebendiger Knotenpunkt für uns, unsere Gäste, Veranstaltungen und Talente“, wie es auf der Webseite heißt. „Es soll ein Ort der Offenheit und des Austausches sein“, ergänzt Claudia Peters. Dies spürt man auch, alleine durch den herzlichen Umgang der New Work SE-Mitarbeiter*innen mit uns Gästen.

50% Home-Office, 50% Office-Home

Was beim weiteren Verlauf der Führung auffällt: Das riesige Gebäude wirkt leer. Nur ein Bruchteil der 900 Seelen ist zu sehen. Das liegt zum einen daran, dass es Freitagnachmittag ist, zum anderen, dass viele Mitarbeiter*innen im Homeoffice sind. Die New Work SE fährt eine 50-Prozent-Regelung. Die Hälfte der Arbeitszeit können ihre Mitarbeiter*innen aus dem Homeoffice agieren. Für die anderen 50% sollen sie ein „Office-Home“ vorfinden und dies dringt – mit fortschreitender Erkundung des Gebäudes – auch durch. Wir werfen einen Blick ins hauseigene Fitnessstudio, streifen durch die Gemeinschaftsküche, schaukeln eine Runde und genießen am Sonnendeck den Ausblick auf den Hafen.

Die Mitarbeiter*innen sollen sich wohlfühlen, aber natürlich darf auch die Arbeit nicht zu kurz kommen. Überall wird gearbeitet beziehungsweise kann gearbeitet werden. Das Konzept des New Work Harbours basiert auf einem Mix von festen und offenen Arbeitsplätzen. Auch die festen Arbeitsplätze sind hierbei nach den Vorstellungen der Mitarbeiter*innen gestaltet. Es gibt Kreativräume, geräuschlose Arbeitskabinen zum Zurückziehen aber auch das klassische Großraumbüro.

Der New Work Harbour – Das Büro der Zukunft (?)

Unsere Tour endet wieder in der sechsten Etage. Haben wir zuvor noch geglaubt, uns könnte nichts mehr überraschen, staunen wir über den Musikproberaum und die Plattensammlung. Zwei Mitbesucher*innen schnappen sich Gitarre und Schlagzeug und improvisieren eine Runde, während die anderen in der LP-Plattensammlung von Jimmy Hendrix bis zu den Arctic Monkeys herumstöbern.

Urig wird es zum Schluss in der eigenen Kiezkneipe, in der wir gemeinsam das Gesehene verarbeiten. Annemarie Sauter, Community Managerin bei New Work, arbeitet in der Münchener Niederlassung und ist zum ersten Mal in der neuen Firmenzentrale. Die Führung hat auch bei ihr nachhaltig Eindruck hinterlassen: „Das ist unglaublich, wie sie das umgesetzt haben.“

Wie sehen es die Besucher? Nellie Winter, eine der App-Testerinnen:„Ich bin überwältigt, mein erster Impuls ist: 'Hier will ich auch arbeiten'. Auf der anderen Seite frag ich mich aber, ob ich mich hier voll auf meine Arbeit konzentrieren könnte. Es gibt so viele Ablenkungsfaktoren. Aber insgesamt ist es wirklich beeindruckt, wie konsequent der New-Work-Gedanke hier umgesetzt ist."

 

Ähnlich sehe ich es. Mich beeindruckt schwer, was die Macher*innen des New Work Harbours hier auf die Beine gestellt haben. Sie haben den Worten auch Taten folgen lassen und das Gebäude bis ins kleinste Detail nach den Vorstellungen ihrer Mitarbeiter*innen gestaltet. Sie haben Kritiker*innen die Stirn geboten, die New Work als Utopie bezeichnen. Mit dem New Work Harbour wurde ein Raum geschaffen, der es den Arbeitenden ermöglicht, all das zu tun, was sie wirklich, wirklich wollen.

Auch ich würde mich hier wohlfühlen und gerne hinkommen. Zugleich schwingt bei mir aber auch etwas Skepsis durch: Sind Schaukeln, Kicker, Plattenspieler, Instrumente und Kneipe nicht zu viele Ablenkungsfaktoren? Verschwimmt die Trennung von „Home“ und „Office“ nicht zu stark? Was passiert, wenn es den Mitarbeiter*innen zu „bunt“ wird oder sich deren Vorstellungen ändern?

Das wird sich erst noch zeigen. Zum Zeitpunkt meines Besuchs sind erst vier Wochen seit dem Einzug in das Gebäude vergangen. Im Hintergrund schwebt das Thema Corona, einige Mitarbeiter*innen arbeiten bevorzugt von Zuhause aus. Wie geht man im Unternehmen mit diesen Themen um? „Dieser Ort ist wie New Work nie fertig“, sagt Claudia Peters. Die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen stehen regelmäßig auf dem Prüfstand und sie gestalten ihren Arbeitsplatz mit. Lisa Nölting arbeitet nun schon einige Wochen im New Work Harbour. Das mit dem fokussierten Arbeiten klappt prima, trotz oder gerade wegen dem Konzept des New Work Harbours: „Ich bin richtig happy über unser neues Office. Es gibt gefühlt jeden Tag eine neue Ecke, die man entdeckt. ich sitze aber auch gerne in unseren NEW WORK Pier, einem Co-Working Space, den wir für externe Besucher anbieten. Hier trifft man jeden Tag neue, spannende Leute.“

Man darf gespannt sein, wie sich der New Work Harbour in den nächsten Jahren entwickelt und ob andere Unternehmen dem Beispiel der New Work SE folgen werden. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann dies tun. Der New Work Harbour ist offen für alle. Ich werde mit Sicherheit wiederkommen.  

Ein finales Dankeschön

Final noch mal ein großer Dank an das Team der New Work SE für die Einladung. Allen voran an Lisa Nölting für die Organisation, Annemarie Sauter und Johanna Bömeke für die Einblicke in die App und Claudia Peters für die spannende Führung durch den New Work Harbour. Danke auch an Till Tillmann, Nils Hasenau und Co., für die Nutzung der Bilder. Gebäude hin oder her: sie haben die Werte der New Work SE - Offenheit, Nähe, Kooperation, Erlebnisse - perfekt vorgelebt.

 

Danke auch für den unterhaltsamen und inspirirenden Austausch mit allen App-Tester*innen Constanze Wolff, Daniela Chikato, Nellie Winter, Monika Zehmisch, Lasse Rheingans, Michael Leibrecht, Bernd Pitz, Nico Rehmann, Peter Wode, Peter Hirtler und an Holger Ahrens  für die abschließende Hafenführung.


 


 

 

 

 

 

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