Qualitätsbeauftragter TÜV – Weiterbildung mit Bildungsgutschein

13.09.2018, Martin Salwiczek

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Weiterbildung Qualitätsbeauftragter Bildungsgutschein

 

Qualitätsmanagement (QM) ist in der Arbeitswelt ein immerwährendes Thema, das branchenübergreifend an Bedeutung gewinnt. Entsprechend viele QM-Fachkräfte werden gesucht, sei es in der Automobilindustrie, in der Medizintechnik, im Gesundheitswesen, in der Logistikbranche oder der Lebensmittelherstellung. Als Qualitätsbeauftragter ist man für die  Einführung und Aufrechterhaltung eines Qualitätsmanagementsystems verantwortlich.

 

Die notwendige Qualifizierung für diese Aufgabe können sich arbeitssuchende Fachkräfte und Hochschulabsolventen mit dem Bildungsgutschein der Bundesagentur für Arbeit finanzieren lassen.

Deshalb stellen wir im heutigen Beitrag unsere Weiterbildung „Qualitätsbeauftragter TÜV“ vor.

Zertifikate als Schlüssel für den beruflichen Erfolg

Christian Hartmanns Erfolgsgeschichte ist ein gutes Beispiel dafür, welche Bedeutung eine Weiterbildung im QM haben kann. Der promovierte Chemiker hatte wie viele andere Naturwissenschaftler Schwierigkeiten beim Berufseinstieg und begann mit Blaumann und Werkzeug in der Hand bei einem kleinen chemischen Abfallbetrieb. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde er am Ende entlassen. Die Jobsuche gestaltete sich danach schwierig:

 

 „Mir fehlten die Nachweise beziehungsweise Zertifikate für meine vorherigen Tätigkeiten. Das wurde konkret deutlich an einem Unternehmen, das eine Manager- und eine Assistentenposition für den betrieblichen Umweltschutz ausgeschrieben hatte. Für die Managerposition wurden entsprechende Zertifikate gefordert, die ich nicht nachweisen konnte“, sagt Hartmann im Interview mit der LVQ.

 

Also entschied er sich für eine durch die Arbeitsagentur geförderte Weiterbildung und bekam danach eine Stelle bei einem internationalen Großunternehmen aus der Chemieindustrie, wo er als Qualitätsbeauftragter tätig ist.

 

Doch was ist eigentlich Qualitätsmanagement und warum ist es wichtig?  

Qualitätsmanagement und seine Bedeutung

Ein Grundgedanke des Qualitätsmanagements ist die kontinuierliche Verbesserung und Absicherung der Qualität produzierter Produkte oder angebotener Dienstleistungen eines Unternehmens. In dem Kontext wird auch häufig vom kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) gesprochen. Grundlegende Norm hierfür ist die DIN EN ISO 9001, deren Einführung und Umsetzung wiederum Aufgabe des Qualitätsbeauftragten sind.

 

Wurde das Thema QM in vielen Bereichen lange stiefmütterlich behandelt, erfährt es zum Beispiel durch die sozialen Medien eine neue Wertschätzung. Nie zuvor erreichten aufgedeckte Qualitätsmängel und die daraus resultierenden Konsequenzen eine solche mediale Verbreitung.

Vor allem bei den so bekannt werdenden wirtschaftlichen Folgen eines schlecht funktionierenden Qualitätsmanagements beginnen viele Unternehmer aufzuhorchen.

Man denke nur an die Bundeswehr, die 30 Millionen Euro bei der Modernisierung von Fregatten verschwendet hat, oder General Motors, die aufgrund eines Zündschlossdefekts Kostenbelastungen in Höhe von 2,7 Milliarden hatten – beides aufgrund eines schlechten Qualitätsmanagements, beides Fälle die in den sozialen Medien heiß diskutiert wurden.

 

Ein gut funktionierendes Qualitätsmanagement und ein entsprechender Qualitätsbeauftragter wiederum dienen nicht nur der Kostenminimierung oder der Vermeidung von Fehlern, sondern bringen eine Menge positive Effekte mit sich, wie Dr. Michael Klein von der LVQ sagt. Als Unternehmensberater unterstützt er Unternehmen bei der Einführung und Aufrechterhaltung von QM-Systemen. Er sagt:

 

„Ein gut funktionierendes Qualitätsmanagement strahlt nach innen und nach außen aus. Auf der einen Seite schafft es zum Beispiel Transparenz und eine bessere Risikobeherrschung im Unternehmen und führt zu einer Steigerung der Produktivität. Nach außen führt es zu einer höheren Kundenzufriedenheit und letztendlich zu einer verbesserten Marktposition.“  

 

Ein Qualitätsbeauftragter trägt somit also auch entscheidend zu den Zielen eines Unternehmens bei.

Qualitätsbeauftragter und Co.: Fachkräfte für das Qualitätsmanagement sind gefragt

Die Bedeutung des Qualitätsmanagements spiegelt sich auch auf dem Arbeitsmarkt wieder. Über 11.000 Fachkräfte mit Qualitätsmanagement-Aufgaben, nicht nur als Qualitätsbeauftragter, werden laut Indeed.de (Stand 13.09.2018) gesucht. Unter den Stellenanbietern tummeln sich neben Automobilherstellern und Medizintechnikunternehmen auch soziale Einrichtungen, Bildungsanbieter, IT-Startups, Werbemittelhändler und sogar Spielzeughersteller.

 

Neben Qualitätsbeauftragten werden „Qualitätsmanager“, „Qualitätsleiter“, aber auch Biologen, Ingenieure, Sozialwissenschaftler, die Aufgaben im QM mit übernehmen sollen, gesucht. QM ist längst nicht mehr ein reines Spezialisten-Thema, sondern zur Querschnittsaufgabe geworden, gerade bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen.

 

„QM eignet sich hervorragend für den beruflichen Quereinstieg entweder in eine andere, vielleicht benachbarte Branche mit Tätigkeiten im QM, oder als Neuling im QM in der bisherigen Branche. Besonders geeignet ist der Quereinstieg per QM auch für Fach- und Führungskräfte mit langjähriger Berufserfahrung“, so Lars Hahn, Geschäftsführer der LVQ.

 

Doch nicht nur erfahrene Quereinsteiger sondern auch Hochschulabsolventen finden durch QM einen Einstieg ins Berufsleben. Voraussetzung dafür ist meist eine entsprechende Qualifizierung, wie zum Beispiel als Qualitätsbeauftragter TÜV. Aufgrund des hohen Bedarfs auf dem Arbeitsmarkt fördert die Bundesagentur für Arbeit die Weiterbildung sowohl für Berufserfahrene als auch für Berufseinsteiger mit dem Bildungsgutschein.

Qualitätsbeauftragter TÜV: Einstieg ins Qualitätsmanagement

Die Weiterbildung „Qualitätsbeauftragter TÜV“ qualifiziert im engeren Sinne für die Betreuung eines Qualitätsmanagement-Systems. Grundlage hierfür ist die Norm DIN EN ISO 9001:2015. Die Teilnehmer werden in die Lage versetzt, ein QM-System im Unternehmen nach der ISO 9001 zu errichten und bis zur Zertifizierung zu führen.

Um das TÜV-Zertifikat zu erhalten, schließen die Teilnehmer den 20-tägigen Lehrgang mit einer Prüfung des TÜV Rheinland ab.

 

Zusätzlicher Bestandteil des Kurses ist ein Kommunikationstraining und ein Bewerbertraining, durch das unsere Teilnehmer ihre Soft Skills stärken und Unterstützung für ihren Bewerbungsprozess erhalten. Dabei lernen die Teilnehmer ausschließlich im Präsenzunterricht. 

 

Der Nutzen dieser Weiterbildung ist für Teilnehmer dieses Lehrgangs stets hoch, wenn auch mit unterschiedlicher Zielstellung:

 

„Berufseinsteiger lernen nicht nur theoretische Inhalte einer Norm, sondern gewinnen ein weitgehend praxis- beziehungsweise umsetzungsorientiertes Verständnis dafür, wie Unternehmen aus Qualitätssicht funktionieren oder funktionieren sollten. Ganz entscheidender Aspekt dabei: Welche Rolle spielt Kundenorientierung im Betrieb und welchen Beitrag leistet das Qualitätsmanagement?“, so QM-Dozent Bernd Grabsky.

 

Neben den theoretischen Inhalten spielt dabei der Austausch im Rahmen des Präsenzunterrichts mit bereits erfahrenen Teilnehmern, die ihre Erfahrungen aus der Praxis weitergeben, eine große Rolle. Die wiederum sehen einen ganz anderen Nutzen in dieser Weiterbildung. Grabsky:

 

„Für die Berufserfahrenen in den Kursen bekommt vieles, was sie vielleicht schon jahrelang praktiziert haben einen Namen, eine Struktur  und eine Einordnung in den Gesamtzusammenhang eines Unternehmens und seiner Prozesse. Wissen um Begriffe, Werkzeuge und das Regelwerk werden erweitert oder aufgefrischt – Aha-Effekte inklusive.“

 

Ein wichtiger Aspekt, der hinzukommt: Sowohl für die Berufseinsteiger als auch die Berufserfahrenen ist das TÜV-Zertifikat maßgeblich, da es häufig in Stellenausschreibungen gefordert wird. Gerade unsere QM-Spezialisten erweitern dabei ihre Weiterbildung mit den Bausteinen „Qualitätsmanager/in TÜV“ und „Qualitätsauditor/in TÜV“, die über einen einzigen Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit oder der Jobcenter gemeinsam belegt werden können.

Berufliche Aussichten im Qualitätsmanagement

Das Beispiel von Christian Hartmann zu Beginn des Beitrages ist nur eines über die beruflichen Erfolgsaussichten einer QM-Weiterbildung.

 

Die Werkstoff-Ingenieurin Regina Seegers suchte nach zehnjähriger Elternzeit eine Stelle im QM. Über herkömmliche Bewerbungen klappte es nicht, also machte auch sie eine Weiterbildung.

 

„Aufgrund dessen habe ich nicht nur eine Stelle gefunden, sondern meinen Traumjob,“ so Seegers, die im Qualitätsmanagement bei Arcelor Mittal einstieg.

 

Dass QM ein wichtiges Querschnittsthema geworden ist, haben wir bereits erwähnt. Das zeigt sich auch am Beispiel Mirko Funk. Er arbeitete über 20 Jahre im Druckereigewerbe. Aufgrund der Branchenentwicklung war ein beruflicher Quereinstieg notwendig. Funk bildete sich im Qualitäts- und Projektmanagement weiter und arbeitete danach als Logistikleiter bei einem Automobilzulieferer. Zwar ist QM kein zentraler Teil seiner Aufgaben, er profitiert jedoch vom Wissen aus der Weiterbildung:

 

„Ich arbeite zwar nicht direkt im Qualitätsmanagement, aber der „QM-Gedanke“ ist in allen Abteilungen gegenwärtig. Durch die Weiterbildung wusste ich von Beginn an, wovon die Rede ist, zum Beispiel bei Themen wie FMEA oder Kaizen“, so Funk im Interview.

 

Die Beispiele ließen sich noch beliebig fortführen. Entscheidend ist, dass Kenntnisse im Qualitätsmanagement in unterschiedlichster Form gewinnbringend für den eigenen Bewerbungsprozess sein und Türen bei Arbeitgebern öffnen können. Dies hängt ein Stück von dem fachlichen Hintergrund, der Vorerfahrung und weiteren Qualifikationen ab. So kombinieren die meisten Teilnehmer bei der LVQ den Qualitätsbeauftragten mit weiteren Qualifikationen wie dem Qualitätsmanager und –auditor TÜV, dem Umweltbetriebsprüfer, dem Projektmanager TÜV oder der Fachkraft für Arbeitssicherheit. Bis zu sechs Monate Weiterbildung sind im Rahmen der Förderung durch den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit möglich.

 

Weitere Informationen zu den Kursen und den Kursinhalten des Qualitätsbeauftragten finden Sie auf unserer Webseite. Kontaktieren Sie uns gerne!

 

 

 

 

 

Dies ist der Karriereblog von LVQ.de. Hier schreiben Lars Hahn, Martin Salwiczek und Gastautoren.Die LVQ Weiterbildung gGmbH bietet Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte und Akademiker. Unser Vollzeitangebot mit anerkannten Abschlüssen kann zum Beispiel über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefördert werden. Besonderes Augenmerk legen wir auf Präsenzunterricht mit Dozenten aus der beruflichen Praxis und der weiterbildungsbegleitenden Unterstützung bei der Jobsuche.Das Angebot der LVQ Business Akademie richtet sich an Berufstätige und umfasst die Vermittlung fachspezifischer Themen aus dem gesetzlich geregelten Bereich. Inhouse-Seminare, Beratung und Schulungen für Unternehmen runden das Angebot der LVQ ab.Wenn Sie Fragen zu unserem Angebot oder Interesse an einer Beratung haben, rufen Sie uns einfach an!

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1 Kommentare

11. Dezember 2018

Das Thema Qualitätsmanagement wird in vielen Unternehmen stiefmütterlich behandelt. Oft existiert sie sogar überhaupt nicht oder wird mit Quereinsteigern oder internen Mitarbeitern ohne entsprechenden Hintergrund besetzt. Den TÜV für Qualitätsbeauftragte und FMEA Moderatoren finde ich deshalb wirklich toll!


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Autor

Martin Salwiczek

hat als Berater, Trainer und Experte für Jobsuche und Bewerbung einen engen Draht zu den Teilnehmern der LVQ. Daraus zieht er Ideen für seine Beiträge und findet immer wieder interessante Interviewpartner.