LVQ – Karriere-Blog https://www.lvq.de/karriere-blog Wertvolles Wissen für Ihre Zukunft Tue, 11 Feb 2025 09:50:51 +0100 Tue, 11 Feb 2025 09:50:51 +0100 t3extblog extension for TYPO3 https://www.lvq.de/typo3conf/ext/sg_sitepackage/Resources/Public/Assets/Images/lvq-blog-feed-logo.jpg LVQ – Karriere-Blog https://www.lvq.de/karriere-blog #LVQPod: Windmühlen statt Mauern bauen. Berufliche Veränderung in 2025... Thu, 30 Jan 2025 08:30:00 +0100 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/karriere-blog/kategorien/podcast/folge-11-berufliche-veraenderung-in-2025.html post-376 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/karriere-blog/kategorien/podcast/folge-11-berufliche-veraenderung-in-2025.html Kay Pfefferkuchen Passend zum Jahreswechsel handelt unsere erste Folge in 2025 von (beruflicher) Veränderung. Gemeinsam mit Lars Hahn und der neuen alten Kollegin Angela Borin spricht Martin Salwiczek über Trends,… #LVQPod: Windmühlen statt Mauern bauen. Berufliche Veränderung in 2025 (#11) by Kay Pfefferkuchen 30-01-25

Categories: Podcast

Passend zum Jahreswechsel handelt unsere erste Folge in 2025 von (beruflicher) Veränderung. Gemeinsam mit Lars Hahn und der neuen alten Kollegin Angela Borin spricht Martin Salwiczek über Trends, Herausforderungen und Perspektiven eines dynamischen Arbeitsmarkts.

  • Was ist bei einer beruflichen Veränderung in 2025 zu beachten?
  • Welche Phasen gilt es bei Veränderungsprozessen zu bewältigen?
  • Was hilft bei Selbstzweifeln und Unsicherheit?

Um diese und weitere Fragen geht es in unserer elften Folge.

Die wichtigsten Inhalte ihres Gesprächs kannst du im Folgenden nachlesen. Wir empfehlen natürlich, die ganze Folge anzuhören:

Natürlich findest du uns auch bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt (einfach ‚Du bist mehr als dein Lebenslauf‘ oder ‚LVQ‘ ins Suchfeld eingeben). Du hast Fragen, Anregungen oder einen Vorschlag, wovon die nächste Folge handeln sollte? Dann schreib uns! Vielleicht gibt es dann ja bald eine Folge zu deinem Wunschthema ...

Und wenn dir gefällt, was du hörst, empfiehl uns gern weiter! ;-) 

Veränderung in unsicheren Zeiten

„Das Jahr 2025 fängt heiß an und wird vermutlich genauso dynamisch enden“, so Lars‘ Einschätzung. Der Arbeitsmarkt sei geprägt von vier Ds: Digitalisierung, Disruption, demografischer Wandel und Dekarbonisierung. Neben den langfristigen Herausforderungen sorgen aktuelle Entwicklungen wie globale Unsicherheiten und Stellenabbau bei Großunternehmen für zusätzlichen Druck. „Wir haben den schwierigsten Arbeitsmarkt seit über zehn Jahren.“ Die Drei Millionen Arbeitslose-Marke könnte in diesem Winter überschritten werden – eine drastische Wende nach den positiven Prognosen der letzten Jahre.
Diese Unsicherheiten machen Veränderung unausweichlich – gewollt oder ungewollt. Neben all den Herausforderungen ergeben sich jedoch auch Chancen: So unbequem Unsicherheit auch sei, zwinge sie uns zumindest, Entscheidungen zu treffen.

Berufliche Heimkehr nach „kleinem Schlenker“

Angela, die seit Kurzem wieder zum LVQ-Team gehört, ist ein lebendes Beispiel für die Chancen, die berufliche Veränderung bieten kann. Nach einem
(Mini-)Sabbatical in Australien und der Selbstständigkeit als LVQ-Dozentin fand sie den Weg zum ehemaligen Arbeitgeber zurück. So eine Rückkehr ist im beruflichen Kontext auch als Boomerang-Bewerbung bekannt.. „Es fühlt sich ein bisschen so an, als würde man nach Hause kommen“, sagt Angela, die immer gern bei der LVQ gearbeitet habe.

Ihr Weg war jedoch keineswegs linear und natürlich habe es auch bei ihr Phasen des Zweifelns gegeben. Nach ihrer Zeit im Ausland entschied sie sich bewusst für Weiterbildungen in KI und Scrum, um sich für die Zukunft breiter aufzustellen. Auch bei der Jobsuche probierte sie innovative Ansätze aus – wie die App Truffles, eine Art „Tinder für Jobs“, über die sie ihren nächsten Arbeitgeber nach der LVQ kennenlernte. Nun ist Angela zurück und um eine wichtige Erfahrung reicher: „Hättest du mich vor ein paar Jahren gefragt, wie ich zu Veränderung stehe, hätte ich vermutlich ganz anders geantwortet. Diese Erfahrung sowie die vielen Gespräche, die ich bei der LVQ mit Menschen zwischen zwei Jobs führen durfte, haben mich jedoch gelehrt, dass Arbeitslosigkeit kein Makel ist, sondern vor allem eine Chance.“

Offen sein für Neues

„Viele Menschen starten hektisch, verschicken Bewerbungen und konzentrieren sich nur auf Stellenbörsen“, weiß Lars. „Dabei sollte man zunächst innehalten, sich selbst reflektieren und neue Wege entdecken.“ Besonders der verdeckte Stellenmarkt spiele eine große Rolle. Lars‘ Rat: „Geht systematisch Kaffeetrinken, sprecht mit Menschen und baut euer Netzwerke auf beziehungsweise aus.“
Auch Angela empfiehlt, Veränderungen aktiv anzugehen: „Ich habe irgendwann aufgehört, alles zu zerdenken und einfach gemacht.“ Dabei könne es helfen, sich von anderen den Spiegel vorhalten zu lassen: Was kann ich richtig gut? Welche Skills und Eigenschaften bringe ich mit an den Tisch? „Häufig stellen wir unser Licht untern Scheffel. Der Austausch mit Freunden und Familie kann helfen, uns unserer Stärken bewusst zu werden.“

Aber auch außerhalb des eigenen Netzwerks bieten Unterhaltungen auf Veranstaltungen – etwa mit Karriere Coaches oder der Agentur für Arbeit – die Chance, dass sich Ideen ergeben, „die wir als Jobsuchende im Wald der Möglichkeiten nicht sofort erblicken.“ Vielleicht ergibt sich so ein Hinweis auf einen neuen Trend in der eigenen Branche, eine wertvolle Zusatzqualifikation, die erworben werden will, oder die Erkenntnis, dass eine Umorientierung in eine andere Branche oder Position sinnvoll wäre.

Selbstfürsorge und Veränderung im Jahr der Widersprüche

Laut dem Future of Jobs Report rücken 2025 die sozialen Kompetenzen in den Fokus: Anpassungsfähigkeit, Resilienz, Empathie und Problemlösungsfähigkeit werden wichtiger als reine Fachkenntnisse. „Die Antwort auf die Frage, welche Fähigkeiten künftig relevant sein werden, könnte also lauten: Fähigkeiten, mit Veränderung umzugehen“, fasst Lars zusammen.

Veränderungen nicht nur annehmen, sondern meistern – das erfordere auch Selbstfürsorge. Lars und Angela teilen ihre persönlichen Strategien: „Ich habe mich bewusst aus Social Media zurückgezogen und setze stattdessen auf Joggen und Zeit in der Natur,“ erzählt Lars. Angela ergänzt: „Es muss nicht immer das Sabbatical sein. Manchmal reicht es, in den Park zu gehen oder ins Schwimmbad… eben Dinge zu tun, die einem guttun.“
Martin schließt mit einem Zitat von Viktor Frankl: „Wir können vielleicht nichts an den Umständen ändern, aber an unserer Haltung zu diesen Umständen.“ Es ist wichtig, den eigenen Einflussbereich zu erkennen und positiv zu gestalten. „Positive Gedanken, positive Aktivitäten sorgen für positive Ergebnisse“, resümiert der Karriere-Coach.

Fazit: Veränderung als Chance

2025 wird ein Jahr der Veränderung – für den Arbeitsmarkt und für uns alle. Die Diskussion zeigt, dass Unsicherheiten zwar herausfordernd sind, aber auch Raum für Wachstum bieten. Die wichtigste Erkenntnis: Veränderung beginnt im Kopf. Mit einem positiven Mindset, gezielter Selbstfürsorge und Offenheit für neue Wege lassen sich auch schwierige Phasen meistern.


 

 

 

 


 

 

In unserem Podcast geht es um die Phase #ZwischenZweiJobs, also Jobsuche und Berufsorientierung, aber auch um das Thema (geförderte) Weiterbildung und Trends sowie Entwicklungen der Arbeitswelt allgemein.

Wir unterhalten uns mit spannenden Gästen, darunter Karriere-Coaches, Vertreter*innen der Verwaltung und natürlich ehemalige Teilnehmer*innen unserer Weiterbildung.

Du hast Fragen, Anregungen oder einen Vorschlag, wovon die nächste Folge handeln sollte? Dann schreib uns! Vielleicht gibt es dann ja bald eine Folge zu deinem Wunschthema ... ;-)


 

 

 

 


 

 

Dies ist der Karriereblog von LVQ.de. Unsere Artikel werden verfasst von unserem Redaktionsteam bestehend aus Martin Salwiczek, Lars Hahn und Kay Pfefferkuchen.

Die LVQ Weiterbildung und Beratung GmbH bietet Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte und Akademiker. Unser Vollzeitangebot mit anerkannten Abschlüssen kann zum Beispiel über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefördert werden. Besonderes Augenmerk legen wir auf Online-Präsenzunterricht mit Dozent*innen aus der beruflichen Praxis und der weiterbildungsbegleitenden Unterstützung bei der Jobsuche.

Für Berufstätige bietet die LVQ Business Akademie entsprechende Weiterbildungen. Der Fokus liegt auf der Vermittlung fachspezifischer Themen aus dem gesetzlich geregelten Bereich. Inhouse-Seminare, Beratung und Schulungen für Unternehmen runden das Angebot der LVQ ab.

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Trends und Tipps für die Jobsuche 2025: Nachhaltigkeit, Digitalisierung... Mon, 13 Jan 2025 09:20:00 +0100 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/jobsuche/trends-und-tipps-fuer-die-jobsuche-2025.html post-375 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/jobsuche/trends-und-tipps-fuer-die-jobsuche-2025.html Lars Hahn Welche Widersprüchlichkeiten Arbeitswelt und -markt im neuen Jahr prägen, wie stürmisch 2025 wirklich wird und welche Bedeutung und Möglichkeiten die aktuellen Trends insbesondere für Jobsuchende… Trends und Tipps für die Jobsuche 2025: Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Future Skills by Lars Hahn 13-01-25

Categories: Jobsuche

Wie du mit Weiterbildung im Job-Dschungel durchstartest

2025 wird ein heißes Jahr! So schwächelt die deutsche Wirtschaft schon im dritten Jahr und so manchem dämmert, dass dies eine längerfristige Angelegenheit ist. Aktuell erleben wir also stürmische Zeiten. Wer hätte gedacht, dass 2025 eingeläutet wird von längst vergangen geglaubten Unsicherheiten am Arbeitsmarkt und einer vorgezogenen Bundestagswahl, bei der Themen wie Migration und die vermeintliche Renaissance fossiler Energien im Vordergrund stehen. Zukunftsthemen wie die Transformation der Arbeitswelt durch Digitalisierung, den demografischen Wandel und Klimaerwärmung fristen dagegen medial eher ein Nischendasein.

Welche Widersprüchlichkeiten uns in der Arbeitswelt im neuen Jahr erwarten, wie stürmisch 2025 wirklich wird und welche Bedeutung und Möglichkeiten die aktuellen Trends insbesondere für Jobsuchende haben, betrachte ich in diesem Beitrag zum Jahresauftakt und teile mit dir fünf Tipps für Jobsuche und Karriere.

Heißer Arbeitsmarkt? Eine Momentaufnahme

Der deutsche Arbeitsmarkt steht unter Spannung, die vor einem Jahr keiner vermutet hätte. Denn das Jahr 2024 war geprägt von wirtschaftlicher Unsicherheit und strukturellen Veränderungen. Besonders betroffen ist die deutsche Automobilindustrie, die mit strukturellen Herausforderungen und Absatzrückgängen kämpft. Das führt zu Stellenstreichungen, wie aktuell bei Volkswagen oder Ford, und erhöht somit das Risiko für den Arbeitsmarkt, auch bei mittelständischen Lieferanten. Selbst die Stahlbranche verzeichnet dadurch einen Rückgang der Nachfrage, was weitere Arbeitsplätze gefährdet.

Laut dem aktuellen Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist das Beschäftigungsniveau aktuell zwar noch stabil, aber die Erwartungen für 2025 sind differenziert. IAB-Experte Enzo Weber erklärt: „Der Arbeitsmarkt ist zweigeteilt: Industrie, Bau und Zeitarbeit verlieren, Gesundheit, Erziehung und Verkehr gewinnen. Die Beschäftigung geht in kleineren Betrieben zurück, nicht bei den großen.“

Anhand des IAB-Arbeitsmarktbarometers lässt sich also erkennen: Zurzeit steigt besonders die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden, während die Komponente Beschäftigung (Fachkräftemangel) immer noch leicht positiv ist.

Auch der aktuelle Indeed Jobs & Hiring Trends Report Deutschland 2025 zeigt einen Rückgang der Stellenanzeigen um 15,5 Prozent innerhalb eines Jahres, was auf eine abnehmende Nachfrage nach Arbeitskräften hindeutet. Die leicht euphemistische Aussage „Der Wettbewerb um die Talente kühlt ab“ verdeutlicht diese Entwicklung und zeigt, dass Unternehmen aktuell weniger bereit sind, einzustellen.

Wenn du dich gerade auf Jobsuche befindest, kannst du nur das Beste aus der Situation am Arbeitsmarkt machen. Branchenwechsel, Quereinstiege und Netzwerken können auch in schwierigeren Zeiten des Arbeitsmarktes Türen öffnen.

💡 1. Tipp: Recherchiere nach Trends im Netz, die zu deiner Ausrichtung passen. Nutze Plattformen wie LinkedIn und XING, um herauszufinden, welche Jobtitel und Fähigkeiten gerade gefragt sind. Zudem kann BERUFENET, das Berufslexikon der Arbeitsagentur, dir helfen, ein umfassendes Bild zu bekommen. Mit diesem Wissen kannst du dein Profil schärfen und gegebenfalls neue Ziele entwickeln.

Widersprüchlichkeiten in der Transformation der Arbeitswelt

Die Arbeitswelt 2025 zeigt sich voller Gegensätze und Spannungen. Ich habe einige der auffälligsten Widersprüche identifiziert, die uns in nächster Zeit beschäftigen werden:

  • Fachkräftemangel vs. Entlassungen: Wie bereits dargelegt, entwickelt sich der Arbeitsmarkt gerade uneinheitlich. Während bestimmte Branchen wie Pflege und Verkehrswesen händeringend nach Fachkräften suchen, gibt es in anderen, wie der Automobilbranche oder dem stationären Handel, akute und strukturelle Stellenstreichungen, die auch der Transformation geschuldet sind.
  • De-Globalisierung vs. Globalisierung: Politische Maßnahmen wie Trumpsche Zölle sowie aufstrebender Nationalismus, etwa durch den Brexit, erschweren einerseits den weltweiten Handel. Andererseits machen Remote-Arbeit und Social Media aus der Welt ein globales Dorf und fördern weltweite Zusammenarbeit.
  • Demografischer Wandel vs. Automatisierung: Viele Arbeitskräfte gehen in den Ruhestand, was uns vor eine Vielzahl von Herausforderungen stellt. Digitale Technologien und Künstliche Intelligenz können helfen, Engpässe abzumildern. Gleichzeitig können sie auch Arbeitsplätze kosten. Das wiederum weckt Ängste vor Jobkillern.
  • New Work vs. alte Arbeitswelt: Der Wunsch nach Sinn bei der Arbeit, nach Flexibilität und Teilzeitmodellen, wie es etwa der aktuelle XING Future Work Report 2025 hervorhebt, steht im Spannungsfeld mit traditionellen Strukturen, in denen Unternehmen Mitarbeitende wieder an feste Arbeitsplätze in Präsenz binden wollen. Außerdem ist durchaus anzunehmen, dass New Work im Zuge eines angespannten Arbeitsmarktes in den Hintergrund treten wird, weil Arbeitsplatzsicherheit wiederum an Relevanz gewinnt und Arbeitgebende zumindest temporär weniger um ihr Personal buhlen müssen.
  • Traditionelle Wirtschaftslogik vs. nachhaltige Ausrichtung: Die Old-School, die an fossilen Energien und fossiler Wirtschaftsdenke festhält – ich nenne das Verbrenner-Mentalität – konkurriert mit Ansätzen einer enkelfähigen Wirtschaft. Diese orientiert sich an weltweit geltenden Nachhaltigkeitszielen und den Herausforderungen des Klimawandels.

💡 2. Tipp: Besonders wenn du gerade einen neuen Job suchst, darfst du diese Widersprüche weder ignorieren noch dich von ihnen verrückt machen lassen, das ist bisweilen ein schmaler Grat. Bleib offen für die Veränderungen und dir selbst treu. Analysiere die Widersprüche in deinem Bereich und suche aktiv nach Arbeitsumfeldern, die langfristig zu deinen Werten und Bedürfnissen passen.

Trendberufe 2025 und Future Skills

2025 startet auch mit zwei Analysen und Reports, die spannende berufliche Trends aufzeigen, die sich am Arbeitsmarkt in diesem Jahr und weit darüber hinaus entfalten könnten.

LinkedIn beschreibt in der Analyse Die Jobs im Trend 2025 die Berufe mit dem größten Wachstumspotenzial und zeigt auf, welche Ziele die Studie verfolgt. Besonders gefragt sind Tätigkeiten in den Bereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und überraschenderweise Qualitätsverbesserung. Dazu gehören beispielsweise:

  • Transformationsmanager*in
  • Nachhaltigkeitsmanager*in
  • Qualitätsingenieur*in
  • Data Scientist (mit KI-Bezug)
  • KI-Ingenieur*in

Das Jobnetzwerk XING geht noch weiter und beschreibt in der Studie XING Future Work Report 2025 mögliche neue Berufsbilder, die sich durch die Veränderungen der Arbeitswelt in den nächsten Jahren herausbilden werden. Zu diesen doch etwas futuristisch klingenden Zukunftsjobs gehören unter anderem:

  • Health-Wearable-Analyst*in
  • KI-Governance-Manager*in
  • Continuous-Change-Catalyst
  • Human-Machine-Mediator*in
  • Director-of-AI-and-Automation
  • Chief-of-Happiness

Es fällt auf, dass fast alle aufgeführten Berufsbilder die Interaktion zwischen Mensch und Maschine beziehungsweise Künstlicher Intelligenz in den Mittelpunkt stellen. Die Jobtitel deuten an, wie wichtig es ist, den Ausgleich zwischen Tech und Menschen zu schaffen.

Beide Prognosen sind natürlich mit Unsicherheiten behaftet – ganz nach dem Motto „Prognosen sind schwierig, insbesondere, wenn sie die Zukunft betreffen“. Ein Zitat, das abwechselnd dem Dichter George Bernard Shaw, dem Staatsmann Winston Churchill und dem Physiker Nils Bohr zugeschrieben wird, aber immer wieder gut zur mehr oder weniger fundierten Kaffeesatzleserei passt. Aber: Nützt ja nix! Wer sich beruflich neu orientiert oder positioniert, tut gut daran, in die Zukunft zu schauen:

💡 3. Tipp: Es muss nicht immer der Chief of Happiness als Ziel sein. Recherchen nach Jobtiteln in LinkedIn- und XING-Profilen helfen dir, dich aufzuschlauen, welche Trends es in der Job- und Berufslandschaft gibt. Gegebenenfalls lassen sich daraus auch Trends bei erforderlichen Kompetenzen ableiten, um deine Weiterbildung darauf abzustimmen.

Weiterbildung für die Arbeitswelt im Wandel

Der XING Future Work Report 2025 verdeutlicht auch, dass nicht nur neue Berufsfelder entstehen, sondern auch erweiterte Fähigkeiten erforderlich werden, um im Job erfolgreich zu bleiben. Besonders gefragt sind Future Skills wie Lernbereitschaft, Empathie, Problemlösungsfähigkeit und interkulturelle Kompetenz – sie werden in der XING-Prognose als sogenannte Transitional Skills bezeichnet. Diese Anforderungen stimmen übrigens mit den Ergebnissen des frisch erschienenen Future of Jobs Report 2025 des Weltwirtschaftsforums überein. Neben Nachhaltigkeit und Digitalisierung nennt der Bericht übertragbare Fähigkeiten wie analytisches Denken, Neugier, soziale Kompetenzen, Kreativität, Resilienz und Lernbereitschaft als essenziell.

Laut Bericht des Weltwirtschaftsforums werden sich in den nächsten fünf Jahren etwa 39 Prozent aller Kernfähigkeiten von Beschäftigten weltweit grundlegend verändern. Das zeigt: Weiterbildung wird nicht nur eine Chance, sondern eine Notwendigkeit für alle, die in der Arbeitswelt der Zukunft bestehen wollen.

💡 4. Tipp: Nutze die Zeit zwischen zwei Jobs für eine gezielte Weiterbildung. So kannst du nicht nur Future Skills erlernen, sondern Arbeitgeber*innen mit Zertifikaten zeigen, dass du fit für die Zukunft bist. Eine gute Weiterbildung deckt sowohl übertragbare Future Skills als auch fachliche Fähigkeiten ab – etwa im Social-Media-, Qualitäts-, KI- oder Nachhaltigkeitsmanagement. Bei der LVQ kannst du übrigens viele dieser Kompetenzen über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit erwerben.

Weiterbildungskongress 2025: Future Skills

Für die Weiterbildung wird 2025 ohnehin ein spannendes Jahr. Schließlich leben wir in einer Weiterbildungsrepublik, wie regelmäßig Politiker*innen aller Richtungen bekräftigen. Auch der deutsche Weiterbildungstag 2025, bei dem auch wir dabei sein werden, beschäftigt sich mit dem Thema Future Skills.

Darüber hinaus freue ich mich, dass ich für die LVQ im Rahmen der Weiterbildungsnetzwerke des Ruhrgebiets den Weiterbildungskongress Ruhr 2025 mitgestalten darf, der einer der größten Einzelveranstaltungen des deutschen Weiterbildungstags sein wird. Dieser findet im September 2025 in Duisburg statt und macht die eingangs erwähnte Enkelfähigkeit zum Thema. Demnächst dazu mehr in diesem Blog.

💡 5 Tipp: Es gibt viele Veranstaltungen und Events, die sich mit Weiterbildung, Karriere und beruflicher Entwicklung befassen – online und offline. Hier kannst du auch während der Jobsuche beruflich netzwerken, Trends erschnüffeln und Gespräche mit netten Menschen führen. Manche nutzen solche Events auch, um für Job-Interviews zu trainieren.

Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Future Skills im Fokus – Jobsuche 2025 gestaltet sich als heißes Unterfangen

2025 wird für Jobsuchende ein Jahr voller Herausforderungen, aber auch Chancen. Im Kontext von Widersprüchen bieten unkonventionelle Wege der Jobsuche viele Möglichkeiten: Mithilfe der fünf Tipps kannst du deine berufliche Positionierung aktiv in die Hand nehmen. Dies gilt übrigens nicht nur, falls du gerade keinen Job haben solltest. Denn die Transformation der Arbeitswelt und der Bedarf an Future Skills macht natürlich auch vor Beschäftigten nicht halt.
Also: Probier unsere Tipps aus und lass uns wissen, mit welchen Strategien und Wegen du deine berufliche Positionierung angehst.


 

 

 

 


 

 

Dies ist der Karriereblog von LVQ.de. Unsere Artikel werden verfasst von unserem Redaktionsteam bestehend aus Martin Salwiczek, Lars Hahn und Kay Pfefferkuchen.

Die LVQ Weiterbildung und Beratung GmbH bietet Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte und Akademiker. Unser Vollzeitangebot mit anerkannten Abschlüssen kann zum Beispiel über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefördert werden. Besonderes Augenmerk legen wir auf Online-Präsenzunterricht mit Dozent*innen aus der beruflichen Praxis und der weiterbildungsbegleitenden Unterstützung bei der Jobsuche.

Für Berufstätige bietet die LVQ Business Akademie entsprechende Weiterbildungen. Der Fokus liegt auf der Vermittlung fachspezifischer Themen aus dem gesetzlich geregelten Bereich. Inhouse-Seminare, Beratung und Schulungen für Unternehmen runden das Angebot der LVQ ab.

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#LVQPod: 2024 – was für ein (Podcast-)Jahr! (#10) Thu, 19 Dec 2024 08:30:00 +0100 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/karriere-blog/kategorien/podcast/podcast-folge-10-2024-was-fuer-ein-podcast-jahr.html post-374 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/karriere-blog/kategorien/podcast/podcast-folge-10-2024-was-fuer-ein-podcast-jahr.html Kay Pfefferkuchen 2024 neigt sich dem Ende – das Jahr, in dem wir mit unserem Podcast an den Start gegangen sind. In der zehnten Folge von Du bist mehr als dein Lebenslauf blicken wir auf ein ereignisreiches… #LVQPod: 2024 – was für ein (Podcast-)Jahr! (#10) by Kay Pfefferkuchen 19-12-24

Categories: Podcast

2024 neigt sich dem Ende – das Jahr, in dem wir mit unserem Podcast an den Start gegangen sind. In der zehnten Folge von Du bist mehr als dein Lebenslauf blicken wir auf ein ereignisreiches (Podcast-)Jahr zurück. Gemeinsam mit Helene – Lena – Thießen und Lars Hahn beleuchtet Kay Pfefferkuchen die Themen, Highlights und Entwicklungen des Jahres 2024.

  • Was ist ihnen aus den ersten neun Folgen besonders in Erinnerung geblieben?
  • Welche Themen haben die LVQ 2024 umgetrieben?
  • Was wird 2025 für Arbeitswelt und -markt von Bedeutung sein?

Die wichtigsten Inhalte ihres Gesprächs kannst du im Folgenden nachlesen. Wir empfehlen natürlich, die ganze Folge anzuhören:

 

Natürlich findest du uns auch bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt (einfach ‚Du bist mehr als dein Lebenslauf‘ oder ‚LVQ‘ ins Suchfeld eingeben). Du hast Fragen, Anregungen oder einen Vorschlag, wovon die nächste Folge handeln sollte? Dann schreib uns! Vielleicht gibt es dann ja bald eine Folge zu deinem Wunschthema ...

Und wenn dir gefällt, was du hörst, empfiehl uns gern weiter! ;-) 

Zehn Folgen, ein Erfolgsformat

Online-Quellen zufolge gelingt es nur etwa jedem dritten Podcast, zehn Folgen oder mehr zu veröffentlichen.  Vor diesem Hintergrund sei Kay schon ein bisschen stolz, dass Du bist mehr als dein Lebenslauf zum Jahresende im zweistelligen Bereich lande. „Für mich sieht man von Teaser zu Teaser und von Folge zu Folge auch eine qualitative Veränderung.“ Ein Trend, den er auf jeden Fall aufrechterhalten und in 2025 forcieren wolle.

Jahresrückblick in Teasern

Für die zehnte Folge hat das Team sich etwas Besonderes einfallen lassen: Gemeinsam lassen sie das Jahr 2024 in Podcast-Teasern Revue passieren.

Folge 1: Wer wir sind und was wir wollen

In unserer ersten Folge erfährst du, wie es dazu kam, dass es die LVQ jetzt auch zum Hören gibt. Außerdem fassen Lars, Martin und Kay 40 Jahre LVQ-Geschichte zusammen und reden darüber, wann sie das letzte Mal zwischen zwei Jobs waren, welche Bedeutung Weiterbildung für sie hat und wie sie zur LVQ gekommen sind.

„Wer hätte Anfang des Jahres gedacht, dass die Welt sich so dreht“, sagt Lars, „mit allen Erscheinungen, die wir aktuell erleben. Und wir haben uns natürlich mitgedreht.“

Folge 2: Arbeitsmarkt, Jobsuche und Weiterbildung in 2024

In der zweiten Folge wird es global: Während Martin im verschneiten Mülheim an der Ruhr sitzt, macht Lars Workation am anderen Ende der Welt, genauer: Indien. Entsprechend horizonterweitert ist der Blick der beiden auf die Themen Arbeitsmarkt, Jobsuche und Weiterbildung sowie deren Trends und Entwicklungen in 2024.

Gerade das Thema KI sei in 2024 gewissermaßen explodiert, konstatiert Lars. Neue Berufsbezeichnungen wie AI-Prompter, KI-Manager und -Consultant verdeutlichen die Veränderung des Arbeitsmarkts. Außerdem gebe es „viele Berufe, die zumindest in Frage stehen; zu Jahresbeginn hätte keiner geglaubt, dass die Automobilbranche so danieder geht.“ Lena ergänzt: „Auch was die Stahlindustrie angeht, erwarten uns noch einige Veränderungen. Da ist gerade eine ziemliche Dynamik am Werk.“

Folge 3: Wie Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt verändert

Für die dritte Folge haben wir den damaligen Kerndozenten unserer Weiterbildung zum/zur KI-Manager/in (IHK), Kai Heddergott, zu Gast. Mit ihm unterhalten sich Martin und Lars über die Auswirkungen von KI auf die Arbeitswelt, aber auch Erwartungen und Learnings unserer Teilnehmer*innen an die bzw. aus den ersten zwei KI-Manager-Kursen.

„Man merkt in der Folge – und das sagt Kai ja auch im Teaser – , dass KI eben nicht mit einem Office-Programm oder so vergleichbar ist, sondern dass es die gesamte Arbeitswelt auf links dreht“, betont Lars. Wir haben es mit einer Revolution nicht (nur) auf digitaler, sondern auf kultureller Ebene zu tun.

Folge 4: Von Weiterbildung, Fortbildung und Fördermöglichkeiten

In Folge vier gibt es den Rundumschlag in Sachen Weiterbildung. Was unterscheidet sie beispielsweise von Fortbildung? Was macht wann Sinn? Und wer soll das bezahlen (Stichwort Fördermöglichkeiten)? Darüber spricht Kay mit Lars und Anja Külkens aus unserer LVQ Business Akademie.

Kay sei froh, sich im Rahmen des Podcasts mit Beschäftigtenförderung befasst zu haben: „So bin ich nicht komplett lost, wenn es darum geht, interessierten Berufstätigen Fördermöglichkeiten aufzuzeigen.“
Zumal am 1. April 2024 die Weiterbildungsförderung der Arbeitsagentur ausgebaut wurde. „Das macht sich auch bei uns bemerkbar – insofern als wir vermehrt von Unternehmen kontaktiert werden, die ihre Mitarbeiter*innen in den unterschiedlichsten Bereichen schulen lassen möchten“, berichtet Lena.

Lars hält fest: „Wir leben in einer Weiterbildungsrepublik – und das stellt keiner mehr in Frage. Allem Gerede über Sparen und Schuldenbremse zum Trotz ist die Weiterbildungsförderung für Unternehmen, aber auch für Arbeitslose, im nächsten Jahr noch mal aufgestockt worden. Logischerweise! Denn alle wissen: Wir müssen uns transformieren, weiter lernen, uns anpassen und neu aufstellen, um die aktuellen Entwicklungen mitgehen zu können.“

Folge 5: Alles-etwas-aber-nichts-richtig-Könner? Generalist*innen

Generalist*innen haben viele Bezeichnungen – nicht alle vorteilhaft. Verglichen mit den Spezialist*innen sind sie für Personalverantwortliche oft wenig greifbar. Erschwerend hinzu kommt bei vielen das sogenannte Hochstapler-Syndrom (engl. impostor syndrome). Für Folge fünf haben wir uns daher keinen Geringeren als den renommierten Karriere-Coach Dr. Bernd Slaghuis dazugeholt.

Keine unserer Folgen wurde 2024 so oft gehört wie die zum Thema Generalist*innen. Das mag zum einen an Bernds Bekanntheitsgrad und der Tatsache liegen, dass er fleißig unsere Postings geteilt hat (danke noch mal dafür 😉). Zum anderen verdeutlicht es, wie viele Menschen das Thema umtreibt.

Bezogen auf die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt sagt Lars: „Viele, die sich beispielsweise in der Industrie einen neuen Job suchen müssen, waren im alten Job wirklich Experten. Gerade Industriefacharbeiter oder Ingenieure, die vorher sehr expertisch eingesetzt waren, stehen jetzt vor der Herausforderung, sich generalistisch(er) aufstellen zu müssen.“

Folge 6: Studiert und arbeitslos?

Wie viele Absolvent*innen tat sich unsere ehemalige Teilnehmerin Lisa Lokotsch schwer mit der Frage ‚Studium – und dann?‘. Wie es ihr nach der Uni ergangen und wie sie letztendlich an ihren Job gekommen ist, darüber unterhält sie sich in Folge sechs mit Kay, der seinen Platz in der Arbeitswelt nach dem Studium auch erst mal finden musste.

„Bei allem Gerede zum Thema Fachkräftemangel scheint es wieder große Verunsicherung am Arbeitsmarkt selbst für Berufseinsteiger*innen zu geben“, sagt Lars.
Viele Student*innen seien vom Gedanken ans Ende ihres Studiums und der bevorstehenden Berufsorientierung überfordert, ergänzt Lena. Für sie sei es umso wichtiger, sich ihrer Stärken, aber auch ihrer Werte bewusst zu sein.

Folge 7: Jobsuche mit Migrationshintergrund

Unser erstes Doppel-Feature. In der siebten Folge spricht Martin mit Lena und Gästin Pélagie Mepin-Koebel über die Jobsuche mit Migrationshintergrund. Was die drei eint: Alle haben einen Migrationshintergrund, und im Podcast teilen sie ihre ganz persönlichen Erfahrungen.

Für Lena, Lars und Kay hat die Folge nichts von ihrem Impact verloren. Fachkräftemangel, Migrationshintergrund, Diversität, Women and Career – so viele spannende und wichtige Themen. Für Lena, die regelmäßig LVQ-Teilnehmer*innen im Bewerbungsprozess begleitet, steht fest: „Hier prallen nicht nur unterschiedliche Sichtweisen, sondern auch Lebensrealitäten aufeinander.“ Zwar finde in Sachen Diversität ein Wandel statt in Deutschland. „Allerdings ist es ein sehr, sehr langsamer.“

Auch für Lars war es eine sehr berührende Folge. „Was die Akteure von Arbeitsagenturen, Ministerien, aber auch aus Arbeitgeber- und Unternehmerverbänden umtreibt, ist die Frage: ‚Wie bekommen wir Fachkräfte nach Deutschland‘? Die nächste Frage sollte lauten: ‚Und wie bekommt ihr sie dann hier willkommen geheißen?‘“

Folge 8: Jobsuche 50 Plus

In der achten Folge spricht Lars mit Dr. Bernd Slaghuis über die beruflichen Perspektiven von Menschen mit viel Lebens- und Berufserfahrung. Gemeinsam beleuchten sie die Herausforderungen, Chancen und Potenziale, die der Arbeitsmarkt für die sogenannten Silver Worker bereithält.

Lena erzählt von zwei Teilnehmer*innen, mit denen sie unlängst gesprochen hat. Ein Mann und eine Frau, beide Ü50, beide in der Umorientierung. Während der eine seinen neuen Tätigkeiten mit Freude und Zuversicht entgegenblickt, ist die andere verunsichert. Natürlich kommen auch immer Faktoren wie das Privatleben und Rückmeldungen seitens der Unternehmen hinzu. Für Lena habe es aber wieder mal gezeigt, „wie wichtig das Mindset ist – egal ob mit über 50 oder als Youngster.“

Folge 9: Arbeitslosigkeit – Stigma oder Chance?

In der neunten Folge geht es um das vermeintliche Stigma Arbeitslosigkeit. Lars, Martin und Kay reden darüber, ob die Phase #ZwischenZweiJobs im Lebenslauf am besten kommentarlos übergangen werden sollte oder ob sich aus ihr vielleicht auch Chancen ergeben.

Lena bestätigt, was Martin im Teaser sagt: Wie wir zum Thema Arbeit und auch Arbeitslosigkeit stehen, ist stark geprägt von unserem Eltern- und Großelternhaus. Dieses Bild bröckelt jedoch. „Wurde einem früher beispielsweise auf Partys die Frage gestellt: ‚Was machst du so?‘, bezog sich das in erster Linie auf die Arbeit. Inzwischen rückt die Frage nach dem Menschen, also was uns als Person ausmacht, mehr in den Vordergrund.“

Sonstige Highlights? Jede Menge Flausch!

Ein klares Highlight neben dem Podcast war das #LVQKlassentreffen, also das erste Barcamp in unserem Bildungszentrum in Mülheim. Lars resümiert: „Die Hütte war voll, es gab regen Austausch zu beruflichen und persönlichen Themen, bei denen mich vor allem die Vielfalt begeistert hat – von KI bis Eisbaden war alles dabei.“

Hier findest du einen (etwas) ausführlicheren Beitrag zu unserem LVQ-Klassentreffen, mit Bildern und einem Impressionsfilm.

Ein weiteres Highlight, ebenfalls in Präsenz, war das Dozent*innen-Get-together im August. Ganz ungezwungen tauschten die Anwesenden sich bei Pizza und Erfrischungsgetränken aus. Lars: „Ein großer Dank geht raus an unsere Dozentinnen und Dozenten, die unsere größte Stütze sind. Ohne sie wären wir gar nicht in der Lage, so einen tollen Unterricht anzubieten.“

Ausblick 2025: Wir werfen einen Blick in die Glaskugel

Zum Abschluss wagte das Team einen Blick in die Zukunft. Für Lars steht fest: „Transformation wird ein zentraler Begriff in 2025 sein. Themen wie Nachhaltigkeit, Enkelfähigkeit und die Anpassung an die Arbeitswelt von morgen werden uns intensiv beschäftigen.“ Für Lena könnte 2025 „ein Jahr voller Veränderungen und Herausforderungen werden“, was sie jedoch positiv und als Chance zur Neuorientierung sehe. Kay verspricht: „Es wird weiter gepodcastet – mit neuen Themen, die wir vielleicht clustern, spannenden Gästen und natürlich ganz viel Herz.“

Danke!

So ein Jahresrückblick ist natürlich eine gute Gelegenheit, Danke zu sagen. An dich, liebe*r Hörer*in – dafür, dass du uns auf unserer Reise begleitest und Teil bist von Du bist mehr als dein Lebenslauf.

Wir wünschen dir einen angenehmen Jahresausklang, ein schönes Weihnachtsfest und nur das Beste für 2025.

Und solltest du dir fürs kommende Jahr bestimmte Podcast-Themen von uns wünschen, vergiss nicht, deinen Wunschzettel per Mail an Santas Helfer Kay zu schicken: kp[at]​lvq.de. 😉


 

 

 

 


 

 

In unserem Podcast geht es um die Phase #ZwischenZweiJobs, also Jobsuche und Berufsorientierung, aber auch um das Thema (geförderte) Weiterbildung und Trends sowie Entwicklungen der Arbeitswelt allgemein.

Wir unterhalten uns mit spannenden Gästen, darunter Karriere-Coaches, Vertreter*innen der Verwaltung und natürlich ehemalige Teilnehmer*innen unserer Weiterbildung.

Du hast Fragen, Anregungen oder einen Vorschlag, wovon die nächste Folge handeln sollte? Dann schreib uns! Vielleicht gibt es dann ja bald eine Folge zu deinem Wunschthema ... ;-)


 


 

 

 

 

 

Dies ist der Karriereblog von LVQ.de. Unsere Artikel werden verfasst von unserem Redaktionsteam bestehend aus Martin Salwiczek, Lars Hahn und Kay Pfefferkuchen.

Die LVQ Weiterbildung und Beratung GmbH bietet Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte und Akademiker. Unser Vollzeitangebot mit anerkannten Abschlüssen kann zum Beispiel über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefördert werden. Besonderes Augenmerk legen wir auf Online-Präsenzunterricht mit Dozent*innen aus der beruflichen Praxis und der weiterbildungsbegleitenden Unterstützung bei der Jobsuche.

Für Berufstätige bietet die LVQ Business Akademie entsprechende Weiterbildungen. Der Fokus liegt auf der Vermittlung fachspezifischer Themen aus dem gesetzlich geregelten Bereich. Inhouse-Seminare, Beratung und Schulungen für Unternehmen runden das Angebot der LVQ ab.

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#LVQKlassentreffen: Barcamp mit Flausch-Faktor Thu, 05 Dec 2024 08:30:00 +0100 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/lvquerbeet/lvqklassentreffen-barcamp-flausch-faktor.html post-373 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/lvquerbeet/lvqklassentreffen-barcamp-flausch-faktor.html Kay Pfefferkuchen Am neunten November war es so weit: Wir veranstalteten unser erstes Barcamp! Unter dem Motto #LVQKlassentreffen kamen an jenem Samstag zahlreiche ehemalige wie aktuelle Teilnehmer*innen unserer… #LVQKlassentreffen: Barcamp mit Flausch-Faktor by Kay Pfefferkuchen 05-12-24

Categories: LVQuerbeet

Seit mehr als 10 Jahren beteiligt die LVQ sich schon an Barcamps, denn wir schätzen diese (Un-)Konferenzen als lockere Form des gemeinsamen Lernens und als Orte des beruflichen Netzwerkens. Tatsächlich haben wir in diesem Kontext schon einige spätere
LVQ-Dozent*innen kennengelernt.

Am neunten November war es dann Zeit für ein Heimspiel: Die LVQ veranstaltete ihr erstes Barcamp!* Unter dem Motto #LVQKlassentreffen kamen an jenem Samstag zahlreiche ehemalige wie aktuelle Teilnehmer*innen unserer Weiterbildung mit IHK-Zertifikat in unser Bildungszentrum in Mülheim – ebenso wie Dozent*innen und LVQ-Wegbegleiter*innen. Alle hatten so viel Spaß, es wurden so viele Synergien geschaffen und wir waren so froh, mal wieder echte Menschen in unseren Räumlichkeiten zu haben (für einen Online-Weiterbildungsanbieter eine Seltenheit), dass schnell klar war: Das wird nicht unser letztes Barcamp gewesen sein.

Dabei war die Themenvielfalt enorm: von den angesagtesten KI-Tools über professionelles Podcasting und die ‚richtige‘ Social-Media-Strategie bis hin zu Finanzierungsmöglichkeiten von Weiterbildung. Nicht zu vergessen: KI-Astronautinnen 👩‍🚀 und Eisbaden. ❄

Danke an alle Teilnehmer*innen bzw. Teilgebenden! Ihr habt unser Klassentreffen zu einem besonderen Ereignis gemacht, und die ganze Flausch-Energie wird uns noch lange begleiten!

Im Folgenden haben wir ein paar Bilder der Veranstaltung zusammengestellt, die wir gern für sich sprechen lassen:

Impressionsfilm LVQ-Barcamp 2024

In den sozialen Netzwerken gab es einiges an Buzz, was unser Barcamp angeht. Danke an alle für die liebevoll erstellten Postings und die durchweg positive Resonanz auch im virtuellen Raum!

*Ein Barcamp ist eine Veranstaltung ohne feste Agenda. Die Teilnehmer*innen bringen ihre eigenen Themen mit. Diese teilen sie in der von ihnen bevorzugten Form mit den anderen, sei es als Impulsvortrag mit oder ohne Präsentation, als Workshop oder als Brainstorming. Nach der Eröffnung (zusammen mit dem Abschluss und der Verabschiedung einer der wenigen fixen Parts) wird das Session-Board bestückt. Hierfür pitchen die Teilnehmer*innen die Themen, die sie gerade umtreiben, außerdem werden ein Raum und ein Zeitslot festgelegt, sodass alle, die an der jeweiligen Session teilnehmen möchten, wissen, wann sie sich wo einzufinden haben. Dadurch, dass es eben kein fixes Programm gibt, werden Barcamps auch auch Unkonferenzen bezeichnet. Sie zeichnen sich aus durch eine entspannte Atmosphäre, wobei Neugier, der Austausch und das Teilen von Wissen im Vordergrund stehen.

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Standortbestimmung bei der Jobsuche: Wie du KI als Wegweiser nutzen... Thu, 21 Nov 2024 08:30:00 +0100 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/bewerbung-und-jobsuche/standortbestimmung-bei-der-jobsuche-wie-du-ki-als-wegweiser-nutzen-kannst.html post-372 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/bewerbung-und-jobsuche/standortbestimmung-bei-der-jobsuche-wie-du-ki-als-wegweiser-nutzen-kannst.html Martin Salwiczek Erfolg im Bewerbungsprozess beginnt bei einer guten Vorbereitung. Im zweiten Teil unserer Serie ‚Künstliche Intelligenz für Jobsuche und Bewerbung‘ erfährst du, warum eine Standortbestimmung für die… Standortbestimmung bei der Jobsuche: Wie du KI als Wegweiser nutzen kannst by Martin Salwiczek 21-11-24

Categories: Bewerbung und Jobsuche

Im Bewerbungsprozess erfolgreich zu sein, beginnt immer mit einer guten Vorbereitung. Diese sollte mit einer Standortbestimmung beginnen: Wer bin ich beruflich? Was bringe ich mit, und wohin möchte ich?

Dieser Blogbeitrag zeigt dir anhand eines Anwendungsbeispiels, warum eine Standortbestimmung für deine Jobsuche wichtig ist, wie KI dich dabei unterstützen kann und welche Prompts du konkret nutzen kannst, um wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen.

Warum eine Standortbestimmung wichtig ist und was dazugehört

Eine fundierte Standortbestimmung bildet die Basis für eine gezielte Jobsuche. Sie hilft dir, deine beruflichen Stärken und Ziele klar zu definieren und dich authentisch zu präsentieren. Aber was umfasst eine Standortbestimmung eigentlich?

Es geht nicht nur darum, deine bisherigen Erfahrungen aufzulisten, sondern vor allem darum, zu verstehen, welche Elemente deiner beruflichen und persönlichen Entwicklung dir am wichtigsten sind. Nur so kannst du die Richtung finden, die wirklich zu dir passt, und sicherstellen, dass deine nächsten Schritte mit deinen langfristigen Zielen übereinstimmen.

  • Stärken und Fähigkeiten: Welche beruflichen und persönlichen Stärken bringst du mit und möchtest du zukünftig einsetzen?  Sich seiner Stärken bewusst zu sein, kann dir helfen, dich auf Stellen zu bewerben, die wirklich zu dir passen, und dich von anderen Bewerber*innen abzuheben.
  • Eigenschaften und Interessen: Es geht darum, zu erkennen, welche Eigenschaften dich auszeichnen und was dich begeistert. Welche Tätigkeiten machen dir Spaß und geben dir Energie?
  • Werte und Bedürfnisse: Deine persönlichen Werte beeinflussen, in welcher Arbeitsumgebung du dich wohlfühlst. Das Wissen um deine Werte hilft dir, einen Arbeitgeber oder eine Position zu finden, die diese Werte teilt, was zu einer höheren Arbeitszufriedenheit führt.
  • Berufliche Ziele: Wo willst du beruflich hin? Die Klarheit über deine Ziele hilft dir, die passenden Jobs gezielt anzustreben. Eine klare Vorstellung darüber, wo du hinmöchtest, ermöglicht es dir auch, im Vorstellungsgespräch überzeugend darzulegen, warum gerade du die richtige Person für diese Position bist.

Diese Standortbestimmung liefert dir Orientierung. Sie hilft dir dabei, deine eigenen Vorstellungen zu schärfen und fokussiert in deine Jobsuche zu starten. Viele Menschen lassen sich bei der Jobsuche von äußeren Faktoren beeinflussen, doch eine gute Standortbestimmung hilft dir, zu dir selbst zurückzufinden und deine eigenen Maßstäbe anzulegen.

Beispiel: Melanie auf der Suche nach einer neuen beruflichen Perspektive

Melanie, 38 Jahre alt, hat zuletzt im Vertrieb gearbeitet und war dann einige Jahre in Elternzeit. Während ihrer Elternzeit hat ihr Arbeitgeber ihr gekündigt, und Melanie steht nun vor der Herausforderung, sich beruflich neu zu orientieren. Eigentlich wollte sie ohnehin aus dem Vertrieb heraus, hat aber noch keine genaue Vorstellung, in welche Richtung es beruflich gehen soll.

Eine Standortbestimmung könnte Melanie dabei helfen, ihre beruflichen Stärken und Wünsche zu klären. Sie ist jedoch aufgrund ihrer Situation verunsichert, wodurch es ihr schwerfällt, ihre Stärken selbst herauszuarbeiten. Also startet sie den Versuch mit ChatGPT:


Melanie: "Hallo ChatGPT, ich bin Melanie, 38 Jahre alt und gerade auf der Suche nach einer neuen beruflichen Perspektive. Ich war zuletzt im Vertrieb tätig, möchte aber gerne etwas Neues ausprobieren. Versetze Dich in die Lage eines erfahrenen Karriereberaters. Kannst du mir helfen, herauszufinden, was zu mir passen könnte?"

ChatGPT: "Hallo Melanie, es freut mich, dass ich dir helfen darf! Lass uns doch zunächst deine bisherigen Erfahrungen und Stärken genauer betrachten. Was hat dir an deiner Arbeit im Vertrieb besonders Spaß gemacht? Gab es bestimmte Aufgaben, bei denen du das Gefühl hattest, dass du sie besonders gut beherrschst?"

Melanie: "Am meisten Spaß gemacht hat mir der Kontakt mit den Kunden. Ich habe es geliebt, ihre Bedürfnisse zu verstehen und passende Lösungen zu finden. Außerdem bin ich gut darin, Vertrauen aufzubauen und Verhandlungen zu führen. Aber der Verkaufsdruck hat mich irgendwann belastet, und ich möchte in Zukunft weniger in einer reinen Verkaufsrolle arbeiten."

ChatGPT: "Das klingt, als hättest du eine sehr starke Kundenorientierung und ein gutes Gespür für zwischenmenschliche Kommunikation. Diese Fähigkeiten könnten auch in anderen Bereichen sehr wertvoll sein, zum Beispiel im Bereich Kundenbetreuung, Key Account Management oder sogar im Consulting, wo es darum geht, Kunden zu beraten und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, aber ohne den direkten Verkaufsdruck. Hast du dir solche Bereiche schon einmal überlegt?"

Melanie: "Kundenbetreuung oder Consulting klingen tatsächlich interessant. Ich möchte gerne eine Rolle, in der ich Menschen helfen kann, aber eben nicht zwingend etwas verkaufen muss. Hast du noch andere Vorschläge für mich?"

ChatGPT: "Eine weitere Möglichkeit könnte sein, in den Bereich Projektmanagement oder Eventkoordination zu gehen. Dort könntest du deine Fähigkeit, auf Menschen einzugehen und deren Bedürfnisse zu verstehen, ebenfalls gut einsetzen. Zudem gibt es in diesen Bereichen oft viel Raum für Organisation und Planung, was dir gefallen könnte, wenn du Spaß daran hast, Dinge zu strukturieren und voranzutreiben. Vielleicht könntest du auch über eine Weiterbildung nachdenken, um deine Kenntnisse in einem dieser Bereiche zu vertiefen. Wie klingt das für dich?"

Analyse des Dialogs und Tipps zum Einsatz von KI

Der Dialog zeigt, wie hilfreich es sein kann, KI-gestützte Tools wie ChatGPT für die Standortbestimmung zu nutzen. Melanie konnte durch gezielte Fragen ihre Stärken und beruflichen Wünsche klarer erkennen und neue Ideen für mögliche berufliche Wege gewinnen.

Worauf es beim Prompten ankommt, ist vor allem die Klarheit und die Offenheit deiner Fragen. Je konkreter und offener du deine Fragen formulierst, desto präzisere und hilfreiche Antworten kann die KI geben. Es ist wichtig, den Dialog aktiv zu gestalten und tiefergehende Fragen zu stellen, um die relevanten Details zu entdecken. Zudem macht es Sinn, ChatGPT eine Expertenrolle (hier: „erfahrener Karriereberater“) zu dem Thema zuzuweisen, dass du mit der KI erarbeiten möchtest.

Hier sind drei Tipps, wie du KI sonst noch zur Standortanalyse nutzen kannst:

  1. Selbstreflexion vertiefen: Nutze die KI, um tiefergehende Fragen zur Selbstreflexion zu stellen. Du könntest zum Beispiel fragen: "Welche meiner Stärken könnte ich in einem neuen Berufsfeld besonders gut einsetzen?" oder "Wie könnte ich meine Interessen mit einem Beruf kombinieren, der mir langfristig Zufriedenheit gibt?".
  2. Neue Berufsfelder entdecken: Lass die KI alternative Berufsoptionen basierend auf deinen bisherigen Erfahrungen und Stärken vorschlagen. Das hilft dir, neue Perspektiven zu gewinnen und möglicherweise spannende Wege zu entdecken, die du vorher nicht in Betracht gezogen hast.
  3. Netzwerkaktivitäten vorbereiten: Die KI kann dir helfen, Fragen vorzubereiten, die du in Gesprächen mit Menschen aus interessanten Berufsfeldern stellen könntest. So bekommst du hilfreiche Einblicke in verschiedene Arbeitsbereiche und kannst besser abschätzen, ob sie zu dir passen.

Kritische Aspekte bei der Nutzung von KI zur Standortbestimmung

Bei der Nutzung von KI zur Standortbestimmung gibt es auch einige kritische Aspekte, die du beachten solltest:

  1. Selbstreflexion versus externe Steuerung: Die Gefahr besteht, dass man sich zu stark von den Vorschlägen der KI beeinflussen lässt. Es ist wichtig, dass du deine eigenen Entscheidungen triffst und die KI nur als unterstützendes Werkzeug nutzt. Deine eigenen Gedanken und Gefühle sollten immer im Vordergrund stehen, nicht die externen Empfehlungen.
  2. Qualität der Daten und Verzerrungen: Die Qualität der von der KI gelieferten Informationen hängt stark davon ab, wie gut die Fragen gestellt werden. Ein unklar formulierter Prompt kann zu ungenauen oder oberflächlichen Ergebnissen führen. Zudem kann die KI Verzerrungen (Bias) aufweisen, die das Ergebnis beeinflussen können, etwa aufgrund von Vorurteilen in den Trainingsdaten.
  3. Überwältigung durch Optionen: KI kann viele verschiedene Optionen und Wege aufzeigen. Das kann hilfreich sein, aber auch zur Überforderung führen, besonders wenn du schon unsicher bist. Daher ist es wichtig, die Ergebnisse kritisch zu bewerten und schrittweise vorzugehen, um nicht von der Vielzahl der Optionen überwältigt zu werden.
  4. Datenschutz und Persönlichkeitsprofile: Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Nutzung von KI für persönliche Standortbestimmung ist der Umgang mit sensiblen Daten. Im Beispiel von Melanie teilt sie viele persönliche Informationen, die theoretisch von der KI gespeichert und genutzt werden könnten. Es besteht auch die Gefahr, dass über die Zeit ein Persönlichkeitsprofil erstellt wird. Nutzer sollten sich bewusst sein, dass ihre Daten bei OpenAI verarbeitet werden und die Möglichkeit besteht, dass Rückschlüsse auf ihre Persönlichkeit gezogen werden können. Um dies zu minimieren, gibt es einige praktische Tipps:
  • Verwende anonymisierte Informationen und vermeide es, persönliche Details wie Namen oder spezifische Arbeitgeber zu nennen.
  • Nutze die Einstellungen, die es dir ermöglichen, das Speichern von Konversationen zu deaktivieren.
  • Überprüfe unter „Einstellungen“ -> „Personalisierung“ die Erinnerung. Unter dem Button „Verwalten“ kannst du einsehen, was ChatGPT von dir gespeichert hat, und ungewünschte Informationen löschen. 

Zusammenfassung und Ausblick

Die Standortbestimmung ist der erste wichtige Schritt auf deinem Weg zu einem neuen Job, der wirklich zu dir passt. Künstliche Intelligenz kann dich dabei unterstützen, dir Klarheit zu verschaffen und Stärken, Werte und berufliche Ziele fundiert herauszuarbeiten.

Allerdings gibt es auch einige kritische Aspekte zu bedenken. Es ist wichtig, dass du stets die Kontrolle über deine Entscheidungen behältst und die KI nur als unterstützendes Werkzeug nutzt, nicht als Wegweiser. Datenschutzbedenken und die Gefahr der Fremdsteuerung sind Punkte, die ernst genommen werden sollten.

Die Qualität der von der KI gelieferten Vorschläge hängt zudem stark davon ab, wie klar die Fragen formuliert sind, und eine Vielzahl von Optionen kann auch schnell zu einer Überforderung führen. 

Durch die richtigen Prompts kannst du die KI optimal nutzen und damit den Prozess der beruflichen Selbstfindung deutlich erleichtern. Hast du schon Erfahrungen mit der Nutzung von KI in der beruflichen Standortbestimmung gemacht? Teile gerne deine Erlebnisse mit uns!
 


 

 

 

 


 

 

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Die LVQ Weiterbildung und Beratung GmbH bietet Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte und Akademiker. Unser Vollzeitangebot mit anerkannten Abschlüssen kann zum Beispiel über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefördert werden. Besonderes Augenmerk legen wir auf Online-Präsenzunterricht mit Dozent*innen aus der beruflichen Praxis und der weiterbildungsbegleitenden Unterstützung bei der Jobsuche.

Für Berufstätige bietet die LVQ Business Akademie entsprechende Weiterbildungen. Der Fokus liegt auf der Vermittlung fachspezifischer Themen aus dem gesetzlich geregelten Bereich. Inhouse-Seminare, Beratung und Schulungen für Unternehmen runden das Angebot der LVQ ab.

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#LVQPod: Arbeitslosigkeit – Stigma oder Chance? (#9) Thu, 07 Nov 2024 08:30:00 +0100 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/karriere-blog/kategorien/podcast/podcast-folge-9-arbeitslosigkeit-stigma-oder-chance.html post-371 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/karriere-blog/kategorien/podcast/podcast-folge-9-arbeitslosigkeit-stigma-oder-chance.html Kay Pfefferkuchen In der neunten Folge unseres Podcasts geht es um das vermeintliche Stigma Arbeitslosigkeit. Den meisten von uns wird von den Eltern vorgelebt, dass es wichtig, wenn nicht selbstverständlich ist, einer… #LVQPod: Arbeitslosigkeit – Stigma oder Chance? (#9) by Kay Pfefferkuchen 07-11-24

Categories: Podcast

In der neunten Folge von Du bist mehr als dein Lebenslauf geht es um das vermeintliche Stigma Arbeitslosigkeit. Lars Hahn, Martin Salwiczek und Kay Pfefferkuchen reden darüber, ob die Phase #ZwischenZweiJobs im Lebenslauf am besten kommentarlos übergangen werden sollte oder ob sich aus ihr vielleicht auch Chancen ergeben.

  • Warum Arbeitslosigkeit auch heute oft als Stigma empfunden wird,
  • wie Selbstfürsorge und Vernetzung den Umgang damit erleichtern und
  • welche Rolle Weiterbildung in dieser Phase spielen kann,

um das und mehr geht es in dieser Folge.

Die wichtigsten Inhalte ihres Gesprächs kannst du im Folgenden nachlesen. Wir empfehlen natürlich, die ganze Folge anzuhören:
 

Natürlich findest du uns auch bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt (einfach ‚Du bist mehr als dein Lebenslauf‘ oder ‚LVQ‘ ins Suchfeld eingeben). Du hast Fragen, Anregungen oder einen Vorschlag, wovon die nächste Folge handeln sollte? Dann schreib uns! Vielleicht gibt es dann ja bald eine Folge zu deinem Wunschthema ...

Und wenn dir gefällt, was du hörst, empfiehl uns gern weiter! ;-)

Arbeitslosigkeit: Stigma oder Chance?

Vor der Aufnahme unserer neunten Folge haben wir auf LinkedIn eine kleine Umfrage gestartet. Die User*innen sollten angeben, ob Arbeitslosigkeit ihrer Meinung nach ein Makel oder eine Chance sei.
70 Prozent der Befragten gaben an, darin eine Chance zu sehen. Die Wahrnehmung als Makel wurde in den Kommentaren eher den Personaler*innen zugeschoben.

Generationen und gesellschaftliche Prägungen

Nicht zuletzt die Wirtschaftskrise habe die Bedeutung, die Arbeit für uns hat, geprägt. „Damals™ waren Arbeitsplätze insgesamt schwerer zu finden“, sagt Lars. „Der Lehramtsabsolvent, der sich – statt hinterm Pult – am Taxisteuer wiederfindet, wurde gefühlt zum Sinnbild einer ganzen Generation.“ Man muss so etwas nicht selbst erlebt haben; dass es wichtig, wenn nicht selbstverständlich ist, einer Arbeit nachzugehen, lebten unseren Großeltern unseren Eltern vor, die es wiederum uns vorlebten (insbesondere die Väter). Deshalb empfinden auch heute viele Menschen Arbeitslosigkeit als persönliche Krise.

„Arbeitslosigkeit löst häufig innere Konflikte und Unsicherheiten aus“, weiß Martin. „Gerade wenn sich jemand nach vielen Jahren in einem festen Job plötzlich in einer unsicheren Phase wiederfindet.“ Viele Menschen haben tief verankerte Glaubenssätze, die ihnen suggerieren, Arbeitslosigkeit sei ein Zeichen persönlichen Scheiterns.

Die alten Bilder bröckeln: der dynamische Arbeitsmarkt

Die heutige Arbeitswelt ist geprägt von Schnelllebigkeit, Digitalisierung und immerzu neuen Anforderungen an Arbeitnehmer*innen sowie Bewerber*innen. „Das klassische Modell einer lebenslangen Anstellung greift immer seltener, was wiederum bedeutet, dass Zeiten der Arbeitslosigkeit – oder besser gesagt: Phasen zwischen zwei Jobs – an Normalität gewinnen“, sagt Martin.
Lars ergänzt: „Beim Jobwechsel, dem Uni-Abschluss oder dem Wiedereintritt nach der Elternzeit spricht man auch von friktionaler oder Wechselarbeitslosigkeit. Und die gibt’s einfach. Viele denken bei ‚arbeitslos‘ automatisch an ‚langzeitarbeitslos‘. An HARTZ IV, was heute Bürgergeld heißt. Das ist aber etwas anderes als die oben genannten Übergangsphasen.
An dieser Stelle verweist Kay auf eine Eyetracking-Studie der Online-Jobbörse Stepstone. Aus dieser geht einerseits hervor, dass viele Personalverantwortliche die Lücke im Lebenslauf nicht (mehr) als No-go betrachten. Andererseits sei Arbeitslosigkeit nicht gleich Arbeitslosigkeit, etwa in Bezug auf Hochschulabsolvent*innen, denen bei der Jobsuche durchaus eine gewisse Schonfrist eingeräumt wird.

Arbeitslosigkeit als Tabuthema und Selbstwertkrise

Kay hat sich als Vorbereitung auf die Folge mit Kollegin Helene – Lena – Thiessen ausgetauscht. Diese habe im Rahmen ihrer Tätigkeit für die LVQ mal einen Menschen gecoacht, für den es schlicht keine Option war, seiner Familie von der Arbeitslosigkeit zu erzählen. Zum damaligen Zeitpunkt half die Corona-Pandemie der Person, den Anschein eines Homeoffice-Alltags aufrechtzuerhalten. „Viele Menschen definieren ihren gesellschaftlichen Wert und ihre Identität stark über ihre berufliche Rolle,“ so Lars. „Arbeitslosigkeit impliziert ja schon, dass etwas fehlt. Ich bin nicht ganz, kein vollwertiger Mensch.“

Unterstützung und Selbstfürsorge

Eines kann in diesem Kontext nicht genug betont werden: Du bist nicht allein! Lars hebt hervor, wie wichtig es ist, frühzeitig auf die Unterstützungsangebote etwa der Arbeitsagentur oder des Jobcenters zurückzugreifen. „Gerade Berufseinsteiger scheuen oft den Schritt zur Agentur für Arbeit, weil sie Arbeitslosigkeit als Makel empfinden. Dabei macht das schon aus Versicherungsgründen Sinn.“

Ein weiterer zentraler Punkt ist die Selbstfürsorge. Martins Tipp: „Nimm die Zeit ernst, aber setz dich nicht zu sehr unter Druck. Tausch dich mit Gleichgesinnten aus und achte auf deine mentale Gesundheit.“ Auf das richtige Mindset komme es an. Im Rahmen ihrer Weiterbildung nehmen viele unserer Teilnehmer*innen nicht zuletzt den Austausch untereinander als bereichernd wahr: „Sie merken, dass sie nicht allein sind und dass auch andere – oft gestandene Fachleute – nicht vor Arbeitslosigkeit gefeit sind.“

Netzwerken ≠ Bittsteller sein

In den Business-Netzwerken, allen voran LinkedIn, gehen Menschen heute offensiver mit Arbeitslosigkeit um. Die Open to Work-Funktion bietet ihnen die Möglichkeit, ihre Jobsuche aktiv zu kommunizieren. „Viele sehen das Badge mittlerweile als hilfreiches Signal an Arbeitgeber“, sagt Martin. „Und wenn darauf negativ reagiert wird, ist es vielleicht ohnehin nicht der passende Arbeitgeber.“

Auch Lars sieht die Offenheit als Chance: „Durch gezielte Vernetzung und den Austausch mit neuen oder bereits bestehenden Kontakten, aka systematisch Kaffeetrinken, tun sich oft ungeahnte Möglichkeiten auf. Wer selbstbewusst mit seiner Arbeitslosigkeit umgeht, darin vielleicht sogar eine Chance sieht und wertschätzend mit anderen in den Dialog geht, wird auch nicht als Bittsteller wahrgenommen.

Fazit: Arbeitslosigkeit = Stigma Chance

Arbeitslosigkeit – oder wie wir gern sagen: die Phase zwischen zwei Jobs – ist für viele eine belastende Phase. Sie birgt aber auch das Potenzial für neue Wege und berufliche Veränderung. Lars ist überzeugt: „Arbeitslosigkeit muss kein Stigma sein – vielmehr ist sie oft eine Übergangszeit, die eine neue berufliche Orientierung ermöglicht.“

Die gesellschaftliche Wahrnehmung von Arbeitslosigkeit ist im Wandel. Indem wir diesen Übergangsphasen eine positive Konnotation geben und uns aktiv mit den Chancen der Neuorientierung auseinandersetzen, können wir das Stigma Arbeitslosigkeit überwinden. Und wer weiß, vielleicht ist die Phase zwischen zwei Jobs in ein paar Jahren auch nicht mehr so negativ besetzt …

Wie stehst du zu diesem Thema? Sag es uns in den Kommentaren – hier oder in den sozialen Netzwerken!


 

 

 

 


 

 

In unserem Podcast geht es um die Phase #ZwischenZweiJobs, also Jobsuche und Berufsorientierung, aber auch um das Thema (geförderte) Weiterbildung und Trends sowie Entwicklungen der Arbeitswelt allgemein.

Wir unterhalten uns mit spannenden Gästen, darunter Karriere-Coaches, Vertreter*innen der Verwaltung und natürlich ehemalige Teilnehmer*innen unserer Weiterbildung.

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Künstliche Intelligenz für Jobsuche und Bewerbung – neue Serie Thu, 24 Oct 2024 08:30:00 +0200 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/bewerbung-und-jobsuche/kuenstliche-intelligenz-fuer-jobsuche-und-bewerbung-serie.html post-370 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/bewerbung-und-jobsuche/kuenstliche-intelligenz-fuer-jobsuche-und-bewerbung-serie.html Martin Salwiczek In unserer neuen Serie möchten wir das enorme Potenzial der KI für Jobsuche und Bewerbung aufzeigen. In unserem Auftaktartikel erfährst du, was wir mit der Serie bezwecken und worauf du dich… Künstliche Intelligenz für Jobsuche und Bewerbung – neue Serie by Martin Salwiczek 24-10-24

Categories: Bewerbung und Jobsuche

Wie kann ich ChatGPT für die Bewerbung nutzen? Wie kann mir Künstliche Intelligenz grundsätzlich bei der Jobsuche helfen? Diese und ähnliche Fragen bekommen wir vermehrt gestellt. Denn seit dem Erscheinen ChatGPTs Ende 2022 ist das Potenzial der Künstlichen Intelligenz für einen Großteil der Menschen erleb- und begreifbar geworden. Circa die Hälfte der Arbeitnehmer*innen in Deutschland nutzt KI bereits, ebenso wie Personalverantwortliche und Bewerber*innen. In unserer neuen Serie möchten wir das enorme Potenzial der KI für Jobsuche und Bewerbung aufzeigen. In unserem Auftaktartikel erfährst du, was wir mit der Serie bezwecken und worauf du dich einstellen kannst.

KI: gekommen, um zu bleiben

Nutzt du auch schon bewusst KI-Tools?

Künstliche Intelligenz etabliert sich als fundamentaler Bestandteil unserer Arbeitswelt. In einer Studie von 3M gaben 56 Prozent der Befragten an, Künstliche Intelligenz bewusst für die Arbeit zu nutzen. Arbeitsminister Hubertus Heil sieht ab 2035 gar keine Arbeitsplätze mehr ohne KI-Anwendung.

Auch im Arbeitsmarkt wird KI sowohl von Personalerseite als auch Bewerberseite verstärkt genutzt. Mehr als die Hälfte beider Seiten nutzt KI bereits oder plant, mit KI zu arbeiten – Tendenz steigend.
Auslöser des Booms war das Erscheinen ChatGPTs Ende 2022. Innerhalb von nur fünf Tagen verzeichnete der Chatbot eine Million Nutzer*innen (zum Vergleich: Instagram brauchte 2,5 Monate, Netflix 3 Jahre).
Auch wir experimentierten früh mit der KI:
Schrieben wir im Januar 2023 noch, dass ChatGPT für die Bewerbungen mit Vorsicht zu genießen ist, hatten wir nur zwei Monate später unseren „Gandalf-Moment“, und zeigten uns begeistert über das Potenzial der KI.

Künstliche Intelligenz für Jobsuche und Bewerbung – unsere Erfahrungen

Seitdem haben wir in einer Reihe von Vorträgen und Workshops bei Arbeitsagenturen, Job- und Fachmessen, IHK-Veranstaltungen und an Universitäten über das Potenzial von ChatGPT und Co. für Jobsuche, Bewerbung, Berufsorientierung und Recruiting gesprochen sowie Erfahrungswerte anderer Nutzer gesammelt.
Wir sprechen in unserem Podcast darüber, wie die Künstliche Intelligenz unsere Arbeitswelt verändert, und verfolgen gespannt die Entwicklung der Absolvent*innen unserer Weiterbildung zum KI-Manager (IHK).
Auf LinkedIn erleben wir gefühlt täglich neue „Wow“-Effekte zur KI: Wir sehen den Weiterbildungsabsolventen, der seinen Lebenslauf mit Hilfe von KI als Comic gestaltet. Wir werden vom HR-Experten Joachim Diercks inspiriert, der KI-Tools vorstellt, die Bewerber*innen zum erfolgreichen Abschluss von Vorstellungsgesprächen nutzen können, und das durchaus kritisch betrachtet, denn auch die Personalerseite nutzt KI-Tools. Daraus könnte ein "Rattenrennen" entstehen, wie er es nennt:

  • Bewerber setzt KI ein, um sich zu bewerben.
  • Unternehmen setzt KI ein, um Bewerbung zu bewerten.
  • = KI bewirbt sich bei KI. Bot spricht mit Bot.

Dass es sich wirklich so zuspitzen wird, können wir uns (noch) nicht vorstellen. Aber wir erleben gerade live: KI ist gekommen, um zu bleiben.

Das Beispiel zeigt, dass wir neben den positiven Erfahrungswerten, die KI für Jobsuche und Bewerbung bringt, auch viele Beispiele für die Grenzen und Risiken der künstlichen Intelligenz erleben. All diese Erfahrungswerte haben uns dazu inspiriert, diese Serie zum Thema Künstliche Intelligenz für Jobsuche und Bewerbung ins Leben zu rufen und unser Wissen sowie unsere Erfahrungen aktiv mit dir zu teilen.

Was wir erreichen möchten und was du erwarten kannst

Ziel unseres Blogs und Podcasts ist es seit jeher, Weiterbildungsteilnehmer*innen der LVQ, Jobsuchenden und Berater*innen Inspiration für die Themen Jobsuche und Bewerbung zu geben. Für uns ist es selbstverständlich, dafür neue Technologien experimentierfreudig, aber durchaus mit kritischem Blick auszuprobieren, so auch Künstliche Intelligenz. Mit dieser Serie möchten wir daher sowohl praktische Tipps und erfolgreiche Beispiele für die Nutzung von KI geben, als auch auf Fallstricke und Risiken hinweisen.

Folgende Inhalte erwarten dich in unserer Serie:

  • Wie du ein Kompetenzprofil erstellst
     
  • Wie du deinen Lebenslauf für KI-Tools optimierst, die von Personalverantwortlichen genutzt werden (z. B. CV-Parser)
     
  • Worauf du bei der Erstellung eines guten Anschreibens mit ChatGPT achten solltest
     
  • Wie dich KI bei der professionellen Nutzung von LinkedIn und XING unterstützen kann
     
  • Wie dir KI Inspiration bei der Jobsuche im verdeckten Stellenmarkt geben kann
     
  • Ob du mit KI bereits nutzbare Bewerbungsfotos generieren kannst
     
  • Wie du dich mit KI optimal auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitest
     
  • Wie KI dich beim Auf- und Ausbau deines beruflichen Netzwerkes unterstützen kann
     
  • Welche Möglichkeiten das Tool Canva dir für die Bewerbung bietet
     
  • Welche KI-Tools dich sonst noch im Bewerbungsprozess unterstützen können.


Wie du bereits hier siehst, ist das Potenzial von KI für Jobsuche und Bewerbung enorm. Die Liste ließe sich wahrscheinlich beliebig fortsetzen. Gerne nehmen wir auch Themenwünsche und Erfahrungsberichte auf. Schreib uns, wenn du Ideen, Impulse oder Fragen hast – oder einen Beitrag teilen möchtest.


 


 

 

 

 

 

Dies ist der Karriereblog von LVQ.de. Unsere Artikel werden verfasst von unserem Redaktionsteam bestehend aus Martin Salwiczek, Lars Hahn und Kay Pfefferkuchen.

Die LVQ Weiterbildung und Beratung GmbH bietet Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte und Akademiker. Unser Vollzeitangebot mit anerkannten Abschlüssen kann zum Beispiel über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefördert werden. Besonderes Augenmerk legen wir auf Online-Präsenzunterricht mit Dozent*innen aus der beruflichen Praxis und der weiterbildungsbegleitenden Unterstützung bei der Jobsuche.

Für Berufstätige bietet die LVQ Business Akademie entsprechende Weiterbildungen. Der Fokus liegt auf der Vermittlung fachspezifischer Themen aus dem gesetzlich geregelten Bereich. Inhouse-Seminare, Beratung und Schulungen für Unternehmen runden das Angebot der LVQ ab.

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#LVQPod: Jobsuche 50 Plus (#8) Thu, 10 Oct 2024 08:30:00 +0200 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/karriere-blog/kategorien/podcast/podcast-folge-8-jobsuche-50-plus.html post-369 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/karriere-blog/kategorien/podcast/podcast-folge-8-jobsuche-50-plus.html Kay Pfefferkuchen In der achten Folge unsere Podcasts spricht Lars mit dem Karriere-Coach und langjährigem LVQ-Wegbegleiter Dr. Bernd Slaghuis über die beruflichen Perspektiven von Menschen über 50. Gemeinsam… #LVQPod: Jobsuche 50 Plus (#8) by Kay Pfefferkuchen 10-10-24

Categories: Podcast

Diesmal geht es um die Jobsuche von Menschen über 50. In der achten Folge unsere Podcasts Du bist mehr als dein Lebenslauf spricht Lars Hahn mit dem Karriere-Coach und langjährigem LVQ-Wegbegleiter Dr. Bernd Slaghuis über die beruflichen Perspektiven von Menschen mit viel Lebens- und Berufserfahrung. Gemeinsam beleuchten sie die Herausforderungen, Chancen und Potenziale, die der Arbeitsmarkt für die sogenannten Silver Workers bereithält.

  • Wie sie sich gegen jüngere Mitbewerber*innen durchsetzen,
  • den Verdeckten Arbeitsmarkt für die Jobsuche nutzen und
  • von beruflicher Weiterbildung profitieren können,

darum geht es in dieser Folge.

Die wichtigsten Inhalte ihres Gesprächs kannst du im Folgenden nachlesen. Wir empfehlen natürlich, die ganze Folge anzuhören:

Natürlich findest du uns auch bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt (einfach ‚Du bist mehr als dein Lebenslauf‘ oder ‚LVQ‘ ins Suchfeld eingeben).
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Und wenn dir gefällt, was du hörst, empfiehl uns gern weiter! ;-) 

Veränderungsprozesse im Alter von 50 Plus sind normal

Nach unzähligen Coachings kann Bernd auf einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen. „60 bis 70 Prozent meiner Klienten sind über 50 Jahre alt,“ erzählt er
– und betont, dass dieser Lebensabschnitt oft eine Zeit der Neuorientierung sei. „Mit Anfang 50 ändert sich bei vielen die Perspektive: Die Frage nach dem Sinn der Arbeit und der persönlichen Erfüllung rückt in den Vordergrund.“
Viele Berufstätige, die lange Zeit ihre Karriere auf wirtschaftlichen Erfolg und Status ausrichteten, suchen nun nach mehr Erfüllung.

In diesem Zusammenhang berichtet Bernd von einer Klientin, die ihm gegenüber sagte, sie arbeite seit Jahren „für die Schublade“. Gerade in dieser Lebensphase möchten viele Menschen noch einmal bewusst entscheiden, wie sie ihre verbleibende berufliche Zeit gestalten. Das Bedürfnis nach einem Job mit Purpose, bei dem man das Gefühl hat, etwas zu bewirken, sei nicht den jüngeren Generationen vorbehalten, bestätigt Lars.

Jobwechsel Ü50: Sicherheit vs Erfüllung?

Für viele sei es eine Überwindung, eine neue berufliche Richtung einzuschlagen: „Es gibt Menschen, die unter hohem Druck stehen und dringend ein gutes Einkommen brauchen“, sagt Bernd. Andere wiederum haben finanziell mehr Spielraum, da beispielsweise das Haus abbezahlt ist oder die Kinder längst flügge sind.
Auch Lars ist oft mit Leuten im „letzten beruflichen Drittel“ im Gespräch, die am Scheideweg stehen und überlegen, ob sie bis zur Rente „den alten Schuh“ weiter oder etwas ganz anderes machen sollen.

Sich seiner Stärken bewusst werden

Ein häufiges Problem älterer Bewerber*innen sei das fehlende Bewusstsein die eigenen Stärken betreffend. „Viele Menschen in dieser Altersgruppe unterschätzen, wie wertvoll ihr Erfahrungswissen ist“, weiß Bernd. Er betont, dass die berufliche Erfahrung, die Menschen im Laufe der Jahre sammeln – ob es Führungskompetenzen sind, das Lösen von Konflikten oder das Management von Projekten –, nicht zu unterschätzen sei.

Lars ergänzt: „Ich kenne das gerade von den Lebenserfahrenen. Da macht sich der Lebenslauf nicht selten aus wie ein polizeiliches Führungszeugnis, also ganz nüchtern: von dann bis dann da und da, und Grundschule und Abitur stehen auch noch drin. Aber vom eigentlichen Leben fehlt in solchen Lebensläufen oft jede Spur.“

Dabei sei es gerade beim Quereinstieg wichtig, auch so etwas wie (beruflich) übertragbare Fähigkeiten – also solche, die man auch in einem anderen Bereich einsetzen kann – hervorzuheben. Wenn zum Beispiel jemand angibt, Schulungen durchgeführt zu haben, würde Bernd beispielsweise interessieren, ob er/sie diese selbst konzipiert, Räume gebucht und/oder begleitende Präsentationen erstellt hat. „Ich sage immer, ich will dich da arbeiten sehen“, so der Karriere-Coach.

Netzwerken als Schlüssel zum Erfolg

Die Realität des Arbeitsmarkts kann auch für erfahrene Fachkräfte herausfordernd sein. Aber: „Wenn sich jemand bei mir meldet und mir sagt, er habe 100 Bewerbungen verschickt und nichts ist passiert, dann läuft irgendwo etwas systematisch schief“, sagt Bernd. In solchen Fällen sei es wichtig, nicht nur die Qualität der Unterlagen zu prüfen, sondern auch die eigene Suchstrategie zu überdenken.

An dieser Stelle kommt der Verdeckte Arbeitsmarkt ins Spiel, der nicht zuletzt für die Lebenserfahreneren von entscheidender Bedeutung ist. „Oft sind Jobs, die nicht explizit ausgeschrieben sind – der Schlüssel“, erklärt Lars. „Ich sage manchmal ketzerisch: ‚Hört auf, euch zu bewerben, und geht Kaffee trinken – mit Leuten aus eurem beruflichen Netzwerk.‘“
Bernd stimmt zu und ergänzt: „Je breiter und kreativer die Jobsuche ist, desto besser. Geht raus, führt Gespräche und entdeckt neue Möglichkeiten.“

Berulfiche Weiterbildung als Brücke in die Zukunft

Auch das Thema Weiterbildung sei für Menschen über 50 ein wichtiger Baustein in der beruflichen Weiterentwicklung. Bernd ist überzeugt: „Viele Ältere glauben, dass sie ohne neue Zertifikate keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt haben. Aber das stimmt so nicht.“ Der Wert einer Weiterbildung liegt oft nicht nur im formalen Abschluss, sondern auch im Austausch mit anderen Menschen und dem Einblick in neue Themenfelder. „Weiterbildungen bieten die Chance, sich für neue Bereiche zu qualifizieren, das Netzwerk zu erweitern und das zu veredeln, was ich schon lange kann“, resümiert Lars. „Wenn wir Ältere bei uns in der Weiterbildung haben, dann setzen die manchmal nur ein Zertifikat auf etwas drauf, was sie aus der Praxis schon mitbringen, oder lernen mal systematisch am grünen Tisch, was sie in der Praxis immer nur für ihren Bereich gelernt haben.“

 

Mit Klarheit, klarer Kante und Mut zum Wunschjob – auch mit 50 Plus

Gerade für erfahrene Jobsuchende ist der persönliche Umgang mit der Zeit zwischen zwei Jobs wichtig, weiß Bernd. Für sich selbst Klarheit schaffen und zu dem stehen, was einem wichtig ist – auch wenn das eine Absage bedeutet: „Das hat auch etwas mit Selbstschutz zu tun“, sagt Bernd. „Wenn ich in Bewerbungsgespräche gehe und das Gefühl habe, das passt nicht. Oder der Chef ist erst 25 und mit so einem Jungspund kann ich nicht zusammenarbeiten. Oder die Stelle ist anders als dargestellt. In solchen Fällen ist es durchaus legitim, zu sagen: Vielen Dank für das Gespräch, aber es passt nicht. Früher oder später wird etwas Passendes dabei sein. Man muss nur den Mut haben, es zu versuchen. Und neugierig genug sein, um sich nicht mit dem Erstbesten abzufinden.“

Fazit: Die Jobsuche Ü 50 birgt seine speziellen Eigenheiten, aber auch viele Chancen und Möglichkeiten. Mit vielfältigen Suchstrategien, Mut zur Reflexion und zu neuen Wegen können auch ältere Menschen am Arbeitsmarkt punkten.

Wir wünschen dir ganz viel Erfolg bei deinen Bewerbungsaktivitäten – und beraten dich gern zu deinen Möglichkeiten, solltest du dich für eine berufliche Weiterbildung interessieren.

Unseren Gast Dr. Bernd Slaghuis findest du auf verschiedenen Wegen, unter anderem in seinem Blog Perspektivwechsel.

Weiterführende Links

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ZP Europe 2024: Wo die Zukunft der Arbeitswelt Gestalt annimmt Thu, 05 Sep 2024 08:19:00 +0200 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/lvq-unterwegs/zp-europe-2024-zukunft-der-arbeitswelt.html post-368 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/lvq-unterwegs/zp-europe-2024-zukunft-der-arbeitswelt.html Martin Salwiczek Die ZP Europe ist einer der aufregendsten Treffpunkte, um sich über die aktuellen Herausforderungen sowie Trends in der Arbeitswelt zu informieren und auszutauschen. In diesem Beitrag berichten wir… ZP Europe 2024: Wo die Zukunft der Arbeitswelt Gestalt annimmt by Martin Salwiczek 05-09-24

Categories: LVQ Unterwegs

Wenn sich Menschen treffen, um über Mismatch, Künstliche Intelligenz im Recruiting und die Kraft von Geschichten in der Personalentwicklung zu sprechen, dann ist wieder Messe Zukunft Personal. ZP Europe, um genau zu sein, Europas größte Fachmesse für das Personalwesen. Das Event ist einer der aufregendsten Treffpunkte, um sich über die aktuellen Herausforderungen sowie Trends in der Arbeitswelt zu informieren und auszutauschen. Wie groß der aktuelle Austauschbedarf ist, zeigt die Anzahl von über 25.000 Messebesucher*innen, die höchste Besucherzahl der ZP Europe überhaupt.  Dazu gesellten sich mehr als 500 Aussteller und gut 700 Speaker. Erstmals nach der Corona-Krise besuchte auch ich für die LVQ die ZP Europe, sogar mit einem eigenen Vortrag zum Thema Künstliche Intelligenz im Gepäck. Zwei Fragen trieben mich an:

  1. Was sind denn aktuell die großen Trends und Herausforderungen für Personalverantwortliche, die auch für Jobsuchende wissenswert sind?
  2. Warum ist einerseits Fachkräftemangel das große Thema und weshalb bekommen andererseits so viele großartige, hochqualifizierte Menschen keinen Job?

Welche Antworten wir auf diese beiden Fragen gefunden haben, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Trendthemen der ZP Europe

  •  „Die Kraft von Geschichten im Lernprozess: Vielfalt verstehen und fördern.“
  • „Artgerechte Gedankenhaltung – Metakognitive Skills nutzen, damit aus der Mücke kein Elefant wird.“
  • „ChatGPT als Jobcoach? Wie KI bei Jobsuche und beruflicher Orientierung helfen kann.“

Was wie Titel von Spiegel-Bestseller-Sachbüchern klingt, steht sinnbildlich für die Themenvielfalt, mit denen sich Personaler*innen heute beschäftigen (müssen).

Learning & Development,Culture & Mindset sowie Digitalisierung & KI waren in diesem Jahr die drei Themen, die im Fokus standen. Außenstehende mag das überraschen, könnte man beim Thema Personal, bzw. Human Resources eher Themen wie Personaladministration, Mitarbeitergewinnung/Recruiting oder Personalmarketing im Kopf haben.

Die Zukunft Personal zeichnet sich jedoch seit jeher dadurch aus, dass sie – wie der Name vermuten lässt – den Blick über den Tellerrand hinaus auf die Zukunftstrends unserer Arbeitswelt richtet. Zudem stecken wir schon mitten in einem rasanten Veränderungsprozess.

Digitalisierung und KI bei der ZP Europe

Tatsächlich hat man beim Besuch der Messe eher den Eindruck, schon in der Zukunft angekommen zu sein. Digitale Avatare beobachten von Messe-Roll-ups aus Gäste dabei, wie diese mit VR-Brillen an virtuellen Seminaren teilnehmen, während der Roboter-Hund von XING durch die Gänge dackelt.

Das große Thema: Digitalisierung und KI, deren Wucht wir alle aktuell durch ChatGPT und Co. hautnah miterleben. 129 (!) Vorträge zum Thema Digitalisierung & KI wurden angeboten, zu einem davon konnte ich meinen Teil beitragen.

Gemeinsam mit Dr. Sabrina Zeplin, Geschäftsführerin des Newplacement-Unternehmens Restart Career, zeigte ich, wie ChatGPT Bewerber*innen bei der Jobsuche und Berufsorientierung unterstützen kann.

 

Wir starteten am ersten Messetag direkt um 9:30 Uhr, normalerweise ein Zeitslot mit überschaubarer Zuschauerzahl. Über 70 Zuhörer*innen zeigten jedoch, wie sehr das Thema beschäftigt, und zwar nicht nur Personalentscheider*innen:

 

 

Ich erinnere mich an meine Phase der Arbeitslosigkeit nach dem Studium, als die Zukunft Personal für mich ein wichtiger Impulsgeber für den Bewerbungsprozess war. Umso schöner, diesmal selbst einigen Menschen Inspiration für die Jobsuche geben zu können.

Learning und Development bei der ZP Europe

Eine davon war Martina Pütz, wie auch Maximilan Kaczor gerade zwischen zwei Jobs. Sie war jahrelang in der Rolle als Head of Learning & Development für Weight Watchers Deutschland tätig und besuchte die Messe, um fachlich auf dem Laufenden zu bleiben, sich zu vernetzen und damit Impulse für die Jobsuche zu bekommen. Als Expertin für das Thema Learning & Development wollte ich von ihr wissen, warum auch dieses Thema so eine große Rolle bei der ZP Europe einnimmt:

„Personalentwicklung wird gerade in Change-Prozessen durch technologische Innovationen und Digitalisierung immer wichtiger. Besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenz sind neue Fähigkeiten in Datenanalyse, kritischem Denken und ethischen Aspekten wichtig. Learning & Development schließt da Wissenslücken, erkennt zukünftige Kompetenzbedarfe und entwickelt passende Programme.“

 

Martina Pütz wird bald die Gelegenheit haben, die beiden Themen Digitalisierung und Weiterbildung zusammenzubringen, denn sie wird sich bei uns in der LVQ zur KI-Managerin weiterbilden.

Auch weitere Gespräche und Vorträge zeigten, dass die Themen Digitalisierung und Lernen nicht voneinander zu trennen sind. So zum Beispiel in der Keynote „Digitale Bildung und Unternehmergeist: Mutige Strategien für die HR-Welt von morgen“ der Bildungsexpertin Verena Pausder. Sie plädierte für mehr Weiterbildung, mehr Bürokratieabbau und mehr Unternehmergeist jedes einzelnen.

Die rasante technologische Entwicklung und der Fachkräftemangel forderten kontinuierliche Weiterbildung, sowohl für Unternehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, als auch für jeden Einzelnen, um in der sich rasant verändernden Arbeitswelt nicht abgehängt zu werden.  

Unternehmenskultur und Mindset bei der ZP Europe

Der dritte große Themenkomplex der ZP Europe war schließlich „Unternehmenskultur und Mindset“ und bringt zwei weitere große Megatrends unserer Arbeitswelt zusammen: den demografischen Wandel und den Wertewandel unserer Gesellschaft.

Unter anderem waren Themen wie Positive Leadership, (mentale) Gesundheit, Kulturtransformation und Wertearbeit Inhalt vieler Vorträge, die weit über die letzten Plätze gefüllt waren. So auch die Podiumsdiskussion „Eigenmotivation statt Präsenzpflicht. Was begeistert heute Menschen, um freiwillig am Standort zu arbeiten“. Die Kernfrage der Diskussion lautete: „Wie können und müssen sich Arbeitgeber neu erfinden, um andere, neue Formen der Anreize und Bindung zu schaffen?“

Das geht schon in Richtung einer der größten Herausforderungen, mit denen sich der Arbeitsmarkt derzeit konfrontiert sieht: dem Fachkräftemangel. Hier kommt die Frage ins Spiel, die wir zur Messe mitgebracht haben: Wie passen der Fachkräftemangel auf der einen Seite und die schwierige Jobsuche hochqualifizierter, motivierter Bewerber auf der anderen Seite zusammen?

Fachkräftemangel und Arbeitslosigkeit – Widerspruch oder strukturelles Problem?

Laut dem aktuellen Report Arbeits- und Fachkräftemangel trotz Arbeitslosigkeit der Bundesagentur für Arbeit stehen 200 Engpassberufen 2,6 Millionen arbeitslose Menschen (im Jahresdurchschnitt 2023) in Deutschland gegenüber. Wie kann das sein?

Mit Blick auf die Vortragstitel der ZP Europe kann man fast den Eindruck gewinnen, dass es einen großen Anteil dieser 2,6 Millionen Arbeitslosen gar nicht gibt. Der Begriff des Wandels „vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt“ wird immer wieder verwendet. Wäre das so, würden Menschen wie Maximilian Kaczor oder Martina Pütz eher im Büro bei einem neuen Arbeitgeber wirken, als die ZP Europe zu besuchen.

Hört man Martina Pütz reden, spürt man ihre Energie, den Willen. Sie strahlt eine große Empathie und Menschlichkeit aus, so wie ich mir eine gute Führungskraft in der Personalentwicklung vorstelle. Sie bringt ein beeindruckendes digitales Skillset von A wie Articulate Storyline bis Z wie Zoom mit. Woran könnte es liegen, dass sie trotz ihres Profils noch auf Jobsuche ist?

Frank Hensgens, Geschäftsführer des Stellenportals Indeed, vermittelt in seiner Keynote zu Recruiting-Strategien gegen den Fachkräftemangel folgende Botschaft: Eines der größten unerschlossenen Potenziale gegen den Fachkräftemangel liegt in der nachhaltigen Integration älterer Berufstätiger sowie Frauen in den Arbeitsmarkt.

Martina Pütz sagt dazu:

„Die 50plus-Generation bringt ja schon wertvolle Erfahrung mit, viele von ihnen auch digitale Skills. Dennoch machen gerade in der Altersklasse gezielte Weiterbildungen zu neuen Technologien Sinn. Mit der richtigen Unterstützung können die Fachkräfte 50Plus einen bedeutenden Beitrag zur Digitalisierung leisten und Unternehmen stärken.“

 

Gehen wir von den älteren zu den jüngeren (potenziellen) Fachkräften über, zeigt sich ein ganz anderes Phänomen: Arbeitgeber mit 73.000 Ausbildungsplätzen und über 63.000 potenzielle Azubis suchen komplett aneinander vorbei. Das zeigte vor Kurzem eine Studie von ZDFheute (siehe Foto).

Daher verwundert es nicht, dass Social-Media-Branding-Strategien, Video-Stellenanzeigen oder WhatsApp-Recruiting sehr gut besuchte Themen auf der Fachmesse sind. Das Stellenportal XING widmete Tobias Jost, dem Karriereguru der GenZ, sogar eine eigene Bühne für das Thema „Die TikTok-Revolution: Die neuen Spielregeln für Arbeitgeber“.

In vielen Gesprächen zeigte sich, dass der Mismatch zwischen Arbeitgebern und Bewerbern ein grundsätzliches, altersunabhängiges Problem zu sein scheint. In der erwähnten Studie der Bundesagentur für Arbeit wird es auf den Punkt gebracht:

„Der Arbeitsmarktausgleich wird (…) durch einen erheblichen Mismatch erschwert. Dieser lässt sich statistisch vor allem aus qualifikatorischer, beruflicher oder auch regionaler Sicht beschreiben.“

Was ich mitnehme

Die ZP Europe 2024 hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Zukunftsthemen der Arbeitswelt nicht mehr isoliert betrachtet werden können. Digitalisierung, Weiterbildung sowie Unternehmenskultur sind eng miteinander verflochten und bestimmen zunehmend den Erfolg von Unternehmen und deren Mitarbeitenden. Besonders im Fokus steht dabei der Fachkräftemangel, der trotz einer großen Zahl qualifizierter Arbeitssuchender ungelöst bleibt. Der Mismatch zwischen Arbeitgebern und Bewerbern – sei es aufgrund von Qualifikationen, regionalen Unterschieden oder Altersstigmatisierung – bleibt eine der zentralen Herausforderungen. Die Messe hat viele vielversprechende Lösungsansätze aufgezeigt; nun liegt es an den Unternehmen, diese auch konsequent umzusetzen.

Ich persönlich hatte viel Spaß bei der ZP Europe. Wer denkt, Personal wäre ein langweiliges Thema, wird hier eines Besseren belehrt. Es herrscht eine offene, freundliche und lebendige Stimmung. Schade, dass ich nur an einem Tag dabei sein konnte. Ich freue mich aber schon auf die nächste ZP Europe!


 


 

 

 

 

Dies ist der Karriereblog von LVQ.de. Unsere Artikel werden verfasst von unserem Redaktionsteam bestehend aus Martin Salwiczek, Lars Hahn und Kay Pfefferkuchen.

Die LVQ Weiterbildung und Beratung GmbH bietet Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte und Akademiker. Unser Vollzeitangebot mit anerkannten Abschlüssen kann zum Beispiel über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefördert werden. Besonderes Augenmerk legen wir auf Online-Präsenzunterricht mit Dozent*innen aus der beruflichen Praxis und der weiterbildungsbegleitenden Unterstützung bei der Jobsuche.

Für Berufstätige bietet die LVQ Business Akademie entsprechende Weiterbildungen. Der Fokus liegt auf der Vermittlung fachspezifischer Themen aus dem gesetzlich geregelten Bereich. Inhouse-Seminare, Beratung und Schulungen für Unternehmen runden das Angebot der LVQ ab.

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#LVQPod: Jobsuche mit Migrationshintergrund (#7) Thu, 22 Aug 2024 08:30:00 +0200 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/karriere-blog/kategorien/podcast/podcast-folge-7-jobsuche-mit-migrationshintergrund.html post-367 https://www.lvq.de/karriere-blog/artikel/karriere-blog/kategorien/podcast/podcast-folge-7-jobsuche-mit-migrationshintergrund.html Kay Pfefferkuchen In der siebten Folge unsere Podcasts Du bist mehr als dein Lebenslauf spricht Martin Salwiczek mit Pélagie Mepin-Koebel und Helene Thiessen über die Jobsuche mit Migrationshintergrund. Alle haben so… #LVQPod: Jobsuche mit Migrationshintergrund (#7) by Kay Pfefferkuchen 22-08-24

Categories: Podcast

In der siebten Folge unsere Podcasts Du bist mehr als dein Lebenslauf spricht Martin Salwiczek mit Pélagie Mepin-Koebel und Helene Thiessen über die Jobsuche mit Migrationshintergrund. Was sie eint: Alle haben so einen Migrationshintergrund, und im Podcast teilen sie ihre ganz persönlichen Erfahrungen.

  • was ihnen Kraft und Orientierung gegeben hat,
  • welchen Herausforderungen sie begegnet sind und
  • welche Hürden Berufseinsteiger*innen mit Migrationshintergrund allgemein nehmen müssen,

das und mehr erfährst du ab sofort in unserer 7. Folge.

Die wichtigsten Inhalte ihres Gesprächs kannst du im Folgenden nachlesen. Wir empfehlen natürlich, die ganze Folge anzuhören:

Nach dem inspirierenden 1. Teil, in dem Martin, Pélagie und Lena über persönliche Erfahrungen, Hürden und kulturelle Anpassung gesprochen haben, liegt der Fokus diesmal insbesondere auf

  • der beruflichen Weiterentwicklung,
  • der Bedeutung von Mentoren und
  • der Kraft des eigenen Mindsets.

Natürlich findest du uns auch bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt (einfach ‚Du bist mehr als dein Lebenslauf‘ oder ‚LVQ‘ ins Suchfeld eingeben).
Du hast Fragen, Anregungen oder einen Vorschlag, wovon die nächste Folge handeln sollte? Dann schreib uns! Vielleicht gibt es dann ja bald eine Folge zu deinem Wunschthema ...

Und wenn dir gefällt, was du hörst, empfiehl uns gern weiter! ;-)

Neues Zuhause, neue Menschen, neues Normal?!

Pélagie Mepin-Koebel wurde in Kamerun geboren und kam im Alter von acht Jahren nach Deutschland, als ihr Vater eine diplomatische Position übernahm. Sie hat hier Karriere gemacht und bei uns die Weiterbildung zur Projektmanagerin, Online-Redakteurin, Online-Marketing- und Social-Media-Managerin absolviert. Mittlerweile arbeitet sie als Country Director Germany bei EverySense, einem Anbieter für nachhaltige Logistiksoftware. Außerdem hat sie mit "Fashion Life Balance" ihr eigenes Start-up gegründet.

Helene Thiessen, liebevoll Lena genannt, stammt aus Kasachstan und arbeitet seit nunmehr zehn Jahren bei der LVQ. Sie unterstützt Menschen mit und ohne Migrationshintergrund bei der Jobsuche sowie im Bewerbungsprozess. Beide erinnern sich noch sehr lebhaft an den Umzug nach und die Anfangszeit in Deutschland.
Martin, der diese Folge moderiert, wurde zwar nicht im Ausland geboren, hat aber polnische Wurzeln und durch seine Eltern und Großeltern sehr viel mitbekommen, was das Thema Identität und Zugehörigkeitsgefühl angeht.

Auf einmal ist alles anders: von Migrationshinter- und -vordergründen

Für Lena, die im Alter von zwölf Jahren nach Deutschland kam, war der Umzug „ein absoluter Kulturschock.“ Für sie habe es sich angefühlt, als wären sie ständig irgendwohin gefahren, ohne so recht zu wissen, wo es hingeht. Pélagie teilt ein prägendes Erlebnis aus der Anfangszeit in Deutschland: Kurz nachdem ihre Familie nach Bonn eingewandert war, stand sie mit ihren Geschwistern an einer Ampel. Dann kam eine Gruppe deutscher Kinder auf sie zu und berührte die Haut und die Haare der Neuankömmlinge. „Die hatten solche Menschen wie uns noch nicht gesehen“, erinnert sich Pélagie. „Damals haben wir uns nur gedacht: Okay, also das ist ja mutig, dass sie sich trauen, uns anzufassen – und wieso sind wir überhaupt so interessant?“ Für Pélagie eine Lektion in Offenheit und Neugier, die sie bis heute begleitet.

Berufseinstieg und die Bedeutung der Sprache

Beim Thema Berufseinstieg berichtet Pélagie von den Höhen und Tiefen, die sie erlebt hat. Trotz eines exzellenten Studiums stand sie vor der Herausforderung, eine Arbeitsgenehmigung zu erhalten. „Es war eine Mischung aus existenzieller Angst und dem üblichen Druck, den Berufseinsteiger*innen kennen“, erinnert sie sich. Dank der Unterstützung unter anderem durch ihren Arbeitgeber konnte sie schließlich ihren Weg gehen.
Lena ergänzt, dass Sprachbarrieren eine große Herausforderung darstellen, insbesondere für Berufseinsteiger*innen aus dem Ausland. Sie hebt jedoch auch die Möglichkeiten hervor, die das Land biete: „Deutschland macht es uns leicht, die Sprache zu lernen, und das sollte jeder nutzen.“ Pélagie fügt hinzu: „Sprache ist eine Geheimwaffe. Sie öffnet Türen und schafft Möglichkeiten.“

Die Rolle der Familie und der eigenen Identität

Ein zentrales Thema, das beide Gäste beschäftigt, ist die Rolle der Familie und der eigenen Identität. Pélagie betont: „Du bist mehr als dein Lebenslauf.“ Sie spricht darüber, wie ihre Tochter eine große Inspirationsquelle und Energiequelle für sie ist. „Ich habe im Laufe der Jahre festgestellt, dass es mir hilft, das Leben anders zu sehen und kreativer zu sein“, erzählt Pélagie.
Lena, ebenfalls Mutter, beschreibt ihre Kinder als „Sonnenscheine“ und betont, wie wichtig es ist, von seinen Kindern zu lernen. Neben der Familie spielt für Lena auch die Natur eine große Rolle – zum Erden und Entspannen.

Erfolgsformel und der Umgang mit Herausforderungen

Pélagie teilt ihre persönliche Erfolgsformel: „Ich glaube daran, dass Dinge möglich sind. Und an meine eigene Kraft. Man muss offen sein und bereit, Chancen zu ergreifen.“ Sie spricht auch über die Bedeutung von Mentoren und Unterstützern auf ihrem Weg. Auch Lena betont die Wichtigkeit von Mentoren und berichtet von ihren positiven Erfahrungen beispielsweise mit Lehrer*innen, ohne die sie nicht wäre, wo sie heute ist. Umso mehr freue es sie, dass mittlerweile viele LVQ-Teilnehmer*innen in ihr so eine Mentorin sehen. „Es ist egal, welchen Begriff man dafür verwendet; es ist einfach so viel wert, einen Menschen an deiner Seite zu haben, der deinen wahren Kern erkennt.“
Martin bricht eine Lanze für alle Mentor*innen, zu denen er auch seine Mutter zählt: Sie unterrichte Deutsch als Fremdsprache und sei „eigentlich mehr Mentorin, Mama und Begleiterin als Lehrerin.“

Der Umwelt etwas zurückgeben: Pélagies Start-up Fashion Life Balance

Neben ihrem Interesse an Sprache und Kultur gibt es vor allem ein Thema, das Pélagie umtreibt: Nachhaltigkeit. Nach 20 Jahren im Management habe sie sich gefragt: „Was gibt es noch? Wie kannst du dich noch in diese Welt einbringen?“ Bei ihren Recherchen sei ihr aufgefallen, dass wir in Sachen Kleidung oft wenig bis gar nicht nachhaltig handeln. „Ich dachte: Okay, wenn wir durch unsere Kleidung – die wir ja genauso brauchen wie Essen und Trinken – so viel Schaden anrichten, dann müssen wir das ändern. Und genau darum geht es bei Fashion Life Balance. Wir wollen das Schneiderhandwerk in Deutschland und Europa dabei unterstützen, hochwertige Kleidung herzustellen, ohne die Umwelt allzu sehr zu belasten.“
Darüber hinaus zeigen Pélagie und ihr Team Unternehmer*innen im Schneiderhandwerk, wie sie ihre Präsenz verbessern, also sichtbar(er) werden, damit sie wiederum den Verbraucher besser beraten können.

Nach zwei Jahren – und ja, Fashion Life Balance gibt es noch, was für ein Start-up nicht selbstverständlich ist! – hat Pélagie nichts von ihrem Elan verloren und ist überzeugt: „Das war für mich absolut richtig. Also auch, beides zu machen: Bei EverySense unterstütze ich Unternehmen dabei, mehr die Schiene, also Bahntransporte nutzen, um ihre Ware zu transportieren, was CO2-Emissionen einspart.“ Und bei Fashion Life Balance nehme sie die Umweltbelastung eben durch Kleidung in den Fokus. „Hier habe ich eine sehr schöne Community an Maßschneider*innen, mit der ich im ständigen Austausch bin.“ Ein Balance-Akt sei es bisweilen aber schon, schließlich habe auch ihr Tag nur 24 Stunden …

Fortsetzung folgt

Unser Gespräch mit Pélagie und Lena war so inspirierend und tiefgründig – und ergiebig –, dass wir beschlossen haben, Folge 7 in zwei Teilen zu veröffentlichen. Im zweiten Teil, um den wir diesen Beitrag am 05.09.2024 ergänzen, setzen wir uns weiter mit den Herausforderungen der Jobsuche und des Berufslebens auseinander. Dabei werden Themen wie Diskriminierung, Identität und die Entwicklung eines positiven Mindsets im Fokus stehen.

Fortsetzung: Meinungsbilder, Mentoren und das richtige Mindset

Fast jede*r dritte Erwerbstätige in Deutschland hat einen Migrationshintergrund

Zu Beginn der Folge liest Martin einen LinkedIn-Post vor, den Pélagie vor einiger Zeit im Business-Netzwerk geteilt hat. Aufhänger war eine Initiative des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), laut der jede*r dritte Erwerbstätige in Deutschland einen Migrationshintergrund hat. Für sie Grund genug, Revue passieren zu lassen und ihre Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen:
„Vor 21 Jahren habe ich den deutschen Pass angenommen und durfte seitdem in ganz tollen Familienunternehmen und Start-ups arbeiten. […] Zu jedem Zeitpunkt habe ich mich als Teil des Teams gefühlt. Für diese tollen Arbeitgeber und die vielen wunderbaren Kollegen und Kolleginnen mit und ohne Migrationshintergrund, mit denen ich Wegabschnitte teilen durfte, bin ich sehr dankbar.“

„Es sind Worte, Sätze, Menschen, Momente, die den Unterschied machen.“

Ein bisschen Glück habe laut Pélagie auch dazugehört, dass bei ihr die Jobsuche mit Migrationshintergrund so gut gelaufen ist. So erinnert sie sich noch sehr lebhaft an folgende Bewerbungssituation: „Im Interview habe ich dem Geschäftsführer dann gesagt: Sie wissen schon, dass ich von dem Thema jetzt nur weiß, wie es geschrieben wird? Ich bin zwar bereit zu lernen, aber viel weiß ich noch nicht. Daraufhin habe der Geschäftsführer geantwortet, dass sie Willen mitbringe und über gesunden Menschenverstand verfüge. „Das wird gut gehen.“

Lena, die bei der LVQ regelmäßig Menschen mit und ohne Migrationshintergrund berät, fügt hinzu, wie wichtig es sei, in der Phase der Berufsorientierung und Jobsuche auf Menschen zu treffen, die einen fördern und unterstützen. Sie ist überzeugt, dass Worte, Sätze, Menschen und einzelne Momente den entscheidenden Unterschied machen können.

Martin appelliert an die Hörer*innen, sich Mentor*innen zu suchen, die ihnen etwaige Ängste nehmen, Empfehlungen aussprechen, das Netzwerk wachsen lassen et cetera. Und wer nichts dem Zufall überlassen möchte, könne sich auch direkt an eines der vielen Mentorenprogramme wenden. Hier gebe es für jede Situation den passenden Fachbereich – ob ausländische Fachkraft oder #WorkingWoman.

Die Bedeutung der inneren Haltung und des Mindsets

So dankbar sie auch auf die letzten Jahre zurückblickt – Pélagie habe nicht vergessen, wie es sich anfühlt, auf Jobsuche zu sein. Oder „man hat keine Arbeitsgenehmigung oder eine, die in drei Monaten abläuft. Ohne Job, weiß man, wird das nicht verlängert. Im schlimmsten Fall darfst du gar nicht in Deutschland bleiben. Dann musst du irgendwohin zurück, was als deine Heimat bezeichnet wird, aber wo du nicht weißt, ob das noch deine Heimat ist und wo du gar nicht weißt, was dich erwartet.“ In diesem Zusammenhang habe Pélagie den Satz gehört, „Der Job ist dein Vater und deine Mutter.  Und in dieser Situation habe ich zum Beispiel den Satz gehört, der Job ist dein Vater und deine Mutter. Da kriegt man schon Tränen in den Augen, wenn man merkt, es klappt nicht und es gibt die Wahrscheinlichkeit oder die Möglichkeit, einen Job nicht zu bekommen …“

Mit der Zeit habe sie aber gelernt, dass sie keine Angst zu haben brauche, keinen oder nicht den richtigen Job zu finden: „Ich denke, es ist essenziell, wie wir an die Dinge herangehen. Wenn ich das richtige Paket habe und dafür sorge, dass die Aufmerksamkeit darauf gelenkt wird, dann kommen die Dinge ja auch zu mir.“

Darüber hinaus habe nicht zuletzt ihre Weiterbildung bei der LVQ ihr vor Augen geführt, dass sie sich ein gegebenes Thema zu eigen machen und nutzen könne, um ihr Berufsleben anders zu gestalten. „Im Umkehrschluss heißt das, es gibt keinen Grund für mich, Angst zu haben, ich könnte irgendwo nicht mehr reinpassen oder ich würde keinen passenden Job finden, denn entweder gibt es den passenden Job und ich finde ihn auch oder ich schaffe den passenden Job für mich.“ Das könne eine Unternehmensgründung sein, ein Start-up, eine Selbstständigkeit oder die Neuinterpretation einer Stelle, die wir bekleiden. Diese Einsicht sei für Pélagie eine richtige Befreiung gewesen.

Lena fügt hinzu: „Gedankenhygiene ist entscheidend. Gerade in Umbruchsphasen ist unser innerer Kritiker oft sehr laut. Da geht es darum, nachzuhorchen, woher diese Stimme kommt und wie wir damit arbeiten.“

Diskriminierungserfahrungen – Realität und Umgang

Hat Pélagie im Berufskontext Diskriminierung erfahren? Ad hoc fielen ihr jedenfalls keine schlimmen Situationen ein. Vielleicht liege das auch an ihrer Strategie, sich auf das zu konzentrieren, was sie beeinflussen könne. „Ich kann meine Hautfarbe nicht ändern, aber ich kann an mir arbeiten, mich weiterbilden und mich weiterentwickeln.“ Ihre Haltung verdeutlicht, wie wichtig es ist, den Fokus auf das zu legen, was man selbst beeinflussen kann, und sich nicht durch äußere Umstände entmutigen zu lassen.

Lena weiß: Die Frage nach Diskriminierung ist komplex und hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Unternehmenskultur und den individuellen Einstellungen der Menschen. „Es gibt sicherlich Unternehmen, die aufgrund ihrer Kultur offener oder geschlossener sind“, sagte sie. „Deshalb ist es wichtig, sich genau anzuschauen, welche Kultur ein Unternehmen pflegt und ob diese zu einem passt.“ In vielen Fällen vermittle die Unternehmenswebsite einen guten (oder weniger guten) ersten Eindruck. Wie ‚bunt‘ sind beispielsweise die Bilder, die Mitarbeiter*innen zeigen? Stehen irgendwo Begriffe wie ‚Diversität‘ oder ‚Vielfalt‘ oder ist man „an traditionellen Werten orientiert“?

Vision für die Zukunft der Arbeitswelt

Zum Abschluss  unserer siebten Episode teilen beide ihre Vision für die Zukunft der Arbeitswelt. Pélagie sieht eine Vielzahl an Möglichkeiten: „Wir haben jetzt schon viele Chancen, und das wird weitergehen. Mit der Unterstützung durch Technologie und der Offenheit für Neues wird es in Zukunft noch einfacher, verschiedene Karrieren und Berufsfelder zu erkunden.“ Lena teilt diese Vision und ergänzt: „Ich sehe eine bunte Arbeitswelt, in der verschiedene Generationen und Kulturen enger zusammenarbeiten und voneinander lernen. Die Zukunft ist spannend, und wir sollten sie mitgestalten!“


Ein herzliches Dankeschön an Pélagie und Lena für ihre Offenheit und wertvollen Beiträge!


 

 

 

 


 

 

In unserem Podcast geht es um die Phase #ZwischenZweiJobs, also Jobsuche und Berufsorientierung, aber auch um das Thema (geförderte) Weiterbildung und Trends sowie Entwicklungen der Arbeitswelt allgemein.

Wir unterhalten uns mit spannenden Gästen, darunter Karriere-Coaches, Vertreter*innen der Verwaltung und natürlich ehemalige Teilnehmer*innen unserer Weiterbildung.

Du hast Fragen, Anregungen oder einen Vorschlag, wovon die nächste Folge handeln sollte? Dann schreib uns! Vielleicht gibt es dann ja bald eine Folge zu deinem Wunschthema ... ;-)


 


 

 

 

 

 

Dies ist der Karriereblog von LVQ.de. Unsere Artikel werden verfasst von unserem Redaktionsteam bestehend aus Martin Salwiczek, Lars Hahn und Kay Pfefferkuchen.

Die LVQ Weiterbildung und Beratung GmbH bietet Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte und Akademiker. Unser Vollzeitangebot mit anerkannten Abschlüssen kann zum Beispiel über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefördert werden. Besonderes Augenmerk legen wir auf Online-Präsenzunterricht mit Dozent*innen aus der beruflichen Praxis und der weiterbildungsbegleitenden Unterstützung bei der Jobsuche.

Für Berufstätige bietet die LVQ Business Akademie entsprechende Weiterbildungen. Der Fokus liegt auf der Vermittlung fachspezifischer Themen aus dem gesetzlich geregelten Bereich. Inhouse-Seminare, Beratung und Schulungen für Unternehmen runden das Angebot der LVQ ab.

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