In der 14. Folge unseres Podcasts Du bist mehr als dein Lebenslauf spricht Lars mit Future Manager Professor Stefan Tewes über die Megatrends, die Erforschbarkeit von Zukunft und darüber, wie du dich trotz aller Unsicherheiten auf die Arbeitswelt von morgen einstellst.
- Welche sind die elf Megatrends?
- Was hat es mit der Ubiquität der Trends auf sich?
- Warum ist es jetzt wichtiger denn je, am eigenen Mindset zu arbeiten?
Um das und mehr geht es in Folge 14.
Die wichtigsten Inhalte des Gesprächs kannst du im Folgenden nachlesen. Wir empfehlen natürlich, die ganze Folge anzuhören:
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Kann man Zukunft erforschen?

Für Professor Stefan Tewes, Experte für Future Management, Strategie und Transformation, ein klares Ja. Dabei stützen er und sein Team sich vor allem auf empirische Daten: „Wenn wir von Zukunft sprechen, dann meinen wir damit zu 80 Prozent unseren Kalender. Da findet unsere Zukunft statt. In der Empirie aber nicht. Da arbeiten wir systemisch orientiert. Wir arbeiten mit Netzwerken, mit Cluster-Analysen – kurzum: mit enorm vielen Daten, analytischen Modellen und auch KI.“ Einen Megatrend zu erforschen – das Zukunftsinstitut definiert übrigens elf –, dauere etwa sechs Monate.
Bei den Megatrends handelt es sich um langfristige Wandelbewegungen. „Was die Megatrends nicht sind“, betont Stefan, „sind operative Sachen, wenn ich morgen innovieren möchte.“ Stattdessen gehe es um langfristige Strömungen. Und die beeinflussen sich gegenseitig: „Der größte Faktor ist die Ubiquität, also dass Megatrends in jedem unserer Lebensbereiche wirken. Ob ich nun zum Sport gehe, auf eine Geburtstagsparty oder eben in ein Unternehmen: Ich spüre diese Megatrends einfach.“
Die Megatrends-Map, die das Zukunftsinstitut entwickelt hat, solle Orientierung bieten, indem sie komplexe Sachverhalte visualisiert. „Gerade in dieser sehr wuseligen, gefühlt negativen Zeit, macht das Hoffnung, dass wir ein wenig von dem kontrollieren können, was nicht kontrollierbar ist.“
Der Subtrend Lifelong Learning
Lars hält fest, dass Lifelong Learning (also lebenslanges Lernen) ein Subtrend des Megatrends Wissenskultur ist. Seine Frage: „Welche Bedeutung wird Weiterbildung künftig haben?“ Stefan, der in der Vergangenheit unter anderem mit berühmten Persönlichkeiten wie Peter Senge vom MIT gearbeitet hat, bezieht sich auf die sogenannten Explorer Networks, eines seiner Lieblingsthemen. Er ist überzeugt: „Wenn wir Weiterbildung weiterhin als Bestandteil der individuellen Entwicklung von Menschen sehen, ist es einer Organisation nicht zuträglich.“ Nicht nur Hochschulen, alle Organisationen seien Teil eines Lern- und Innovationsökosystems. Es gebe ständig Fälle, an denen Neues entwickelt werden müsse. Statt von außen müsse die Motivation von innen heraus kommen. Grundgedanke der Universitats sei schließlich die Bildung des Menschen und nicht das Lehren von Fächern. „Also Lernen weniger als Schulungspflicht, sondern aus dem Bedürfnis heraus, (mit Freude!) Neues zu Lernen.“
Mittelmaßkiller KI?
Es vergeht kaum ein Tag, an dem Lars nicht mit Menschen zu tun hat, die fürchten, KI würde sie auf dem Arbeitsmarkt obsolet machen. Stefan entwarnt: „Die Arbeit wird uns nie ausgehen". ABER: „Was KI macht, ist das Mittelmaß vernichten. Also den Durchschnitt und die, die man rausnehmen kann, weil repetitive, einfache Aufgaben nicht mehr gefordert sind.“ Statt sich irgendwelchen Ohnmachtsgefühlen hinzugeben, rät er, sich darauf einzulassen: „Dann werd einfach der Beste im Umgang mit KI im Designbereich, im Analytikbereich – wo auch immer. Nur du bist für deine Zukunft verantwortlich."
Der wichtigste Trend ...
... ist laut Stefan: „Arbeite an deinem Mindset.“ Mit der Beständigkeit sei es heutzutage nämlich so eine Sache. Gab es zu Zeiten seines Vaters noch silberne und goldene Nadeln für lange Unternehmenszugehörigkeit, seien Organisationen heute „eher eingebettet in irgendeinem sehr schnelllebigen Ökosystem.“ Umso wichtiger sei es daher, sich auf die eigenen Kompetenzen zu konzentrieren und aktuelle Entwicklungen auf dem Schirm zu behalten. „Wenn du anfängst, das, was du jeden Tag machst, als normal zu sehen und als Ich habe ein Recht darauf, das zu machen!, dann wird es schwierig.“ Nicht zu vergessen: mentale Gesundheit, um sich in Zeiten der Unbeständigkeit nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.
Schnüffeln, hingehen, testen
Apropos 'aktuelle Entwicklungen': Diese könne man heute viel besser verfolgen als früher, weiß Trendschnüffler Lars: „Indem man sich beispielsweise durch LinkedIn klickt und schaut, was die Leute aus der eigenen Branche da so treiben.“ Es gebe genug Plattformen und beruflich einschlägige Branchenportale, die Aufschluss darüber geben, welche Treiber gerade am Werk und wo die Sorgen der Unternehmen sind. „Vielleicht habe ich genau hier etwas, wo ich anknüpfen kann und einen Joker habe“, sagt Lars.
Stefan ergänzt: „Nicht stehen bleiben und idealerweise Entwicklung als normalen Teil deiner Arbeit verstehen, darauf kommt es an. Und dann wirst du auch immer einen Job bekommen, weil du vielen etwas voraushaben wirst.“
Der abschließende Tipp des Future Managers für alle Jobsuchenden? Veranstaltungen besuchen, in Netzwerke reingehen, aktiv werden. „Wer heutzutage glaubt, der coolste Job der Welt werde auf irgendeiner Plattform oder beim Jobcenter ausgeschrieben, der hat es einfach nicht verstanden.Human to Human Experience passiert nicht, indem ich in eine Plattform durchcrawle und schaue.“ Dasselbe gelte für Unternehmen, die sich mit der Joblage und/oder Mitarbeitergewinnung schwertun. „Geh raus und begegne Menschen. Und dann findest du Gleichgesinnte. Du findest Leute, die wirklich Power haben, die auch entwickeln wollen und so weiter. Und auf einmal, zack!, hast du deine Zukunft verändert.“
Prof. Stefan Tewes ist führender Experte für Future Management, Strategie und Transformation. Als Professor für Digitale Transformation und Innovation an der FOM Hochschule und CEO der Future Business Group entwickelt er Strategien, um Unternehmen zukunftssicher aufzustellen. Außerdem ist er wissenschaftlicher Direktor des Zukunftsinstituts, vielen bekannt durch regelmäßige Trendaussagen und -prognosen.

Die Megatrend-Map 2025
Hier kannst du die Megatrend-Map 2025 direkt herunterladen.
In unserem Podcast geht es um die Phase #ZwischenZweiJobs, also Jobsuche und Berufsorientierung, aber auch um das Thema (geförderte) Weiterbildung und Trends sowie Entwicklungen der Arbeitswelt allgemein.
Wir unterhalten uns mit spannenden Gästen, darunter Karriere-Coaches, Vertreter*innen der Verwaltung und natürlich ehemalige Teilnehmer*innen unserer Weiterbildung.
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