#LVQPod: Leichtfüßig zum Traumjob (#12)

20.02.2025, Kay Pfefferkuchen

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In der aktuellen Folge von Du bist mehr als dein Lebenslauf geht es um nichts Geringeres als den Traumjob. Aber auch um die Frage, wie man zum Traumarbeitnehmer und -geber wird. Darüber unterhält sich Kay Pfefferkuchen mit Natalie Riemann, Expertin für Employer Branding, Personal- und Organisationsentwicklung.

  • Wie sieht der Traumjob überhaupt aus? Gilt hier One size fits all?
  • Treffen sich die Wege zum Traumjob, Traumarbeitgeber und -nehmer irgendwo oder verlaufen diese in gänzlich andere Richtungen?
  • Und was hat das eigentlich mit Flow zu tun?

Um diese und weitere Fragen geht es in unserer zwölften Folge.

Die wichtigsten Inhalte ihres Gesprächs kannst du im Folgenden nachlesen. Wir empfehlen natürlich, die ganze Folge anzuhören:

Natürlich findest du uns auch bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt (einfach ‚Du bist mehr als dein Lebenslauf‘ oder ‚LVQ‘ ins Suchfeld eingeben). Du hast Fragen, Anregungen oder einen Vorschlag, wovon die nächste Folge handeln sollte? Dann schreib uns! Vielleicht gibt es dann ja bald eine Folge zu deinem Wunschthema ...

Und wenn dir gefällt, was du hörst, empfiehl uns gern weiter! ;-)

Was macht den Traumjob aus?

Die Suche nach dem Traumjob so individuell wie der/die Bewerber*in selbst. Um überhaupt als Traumjob wahrgenommen zu werden, muss dieser zunächst unserer Persönlichkeit, unseren Werten und Bedürfnissen entsprechen. Im Umkehrschluss heißt das, dass wir uns über diese Dinge erst mal im Klaren sein müssen. „Den Traumjob bekommt man nicht auf dem Silbertablett serviert – den kreiert man sich,“ sagt Natalie Riemann, wobei sie sowohl aus eigener als auch aus ihrer Erfahrung als Coachin spricht.

Bei der Frage, wie der ganz persönliche Traumjob aussieht, helfe es, sich folgende Frage zu stellen: Wann bin ich so sehr in das vertieft, was ich tue, dass ich gar nicht merke, wie die Zeit vergeht? Wenn ich ganz fokussiert auf die jeweilige Tätigkeit bin, ohne dass das Gedankenkarussell mich ablenkt. Dieser Zustand ist auch als Flow bekannt. Je mehr Aktivitäten, bei denen du im Flow bist, dein Job vereint, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass du ihn als erfüllend oder gar als Traumjob wahrnimmst.

Das heißt aber nicht, dass alles perfekt sein muss. „Am Anfang meines Berufslebens bin ich dem Traumjob regelrecht hinterhergejagt“, teilt Kay. „Wenn etwas mich nicht zu 100 Prozent erfüllt hat, war es das nicht für mich und ich habe mir etwas anderes gesucht.“ Irgendwann habe er aber eingesehen, dass es ganz normal ist, Kompromisse einzugehen. „Auf das Gesamtpaket kommt es an“, betont Natalie.

Traumarbeitgeber: Wie Unternehmen Talente gewinnen und halten

Zu Natalies Klienten gehören nicht zuletzt Führungskräfte; deswegen treibt sie auch folgende Frage um: Wie gelingt es, dass potenzielle Bewerber*innen die ausgeschriebene Stelle als Traumjob und/oder das Unternehmen als Traumarbeitgeber wahrnehmen? Wie können Talente nicht nur gefunden, sondern gehalten werden? "Attraktivität entsteht von innen heraus“, weiß Natalie. „Unternehmen, die authentische Führung, echte Zusammenarbeit und eine moderne Unternehmenskultur leben, strahlen das auch nach außen aus."
Neben der Unternehmenskultur seien Faktoren wie klare Kommunikation (angefangen im Bewerbungsprozess), ein strukturiertes Onboarding sowie transparente Karrieremöglichkeiten entscheidend.

So wirst du zum/zur Traumarbeitnehmer*in

Im Idealfall finden Traumarbeitgeber und Traumarbeitnehmer zusammen. Doch wie finde ich heraus, wie der/die Traumarbeitgeber*in für Unternehmen xyz aussieht und ob das zu mir passt? Schließlich wollen wir nicht bloß den perfekten Kandidaten mimen, sondern eben das perfekte Match. Hierbei helfe es,

  • sich selbst zu kennen: Wer seine eigenen Stärken, Werte und Bedürfnisse kennt, kann auch einschätzen, ob er/sie die Erwartungen des Unternehmens erfüllt und sich im Bewerbungsprozess besser präsentieren
  • den verdeckten Stellenmarkt zu nutzen: Zwei von drei Stellen werden über den verdeckten Arbeitsmarkt besetzt. Also nicht über den klassischen Weg der Stellenausschreibung und die Bewerbung darauf, sondern über Initiativbewerbungen, die Kontaktaufnahme auf Karrieremessen, systematisch Kaffeetrinken etc. Gerade der Austausch bspw. auf einer Messe kann dazu beitragen, ein besseres Gespür für den potenziellen (Traum-)Arbeitgeber zu bekommen
  • den Job mitzugestalten: Viele Arbeitnehmer*innen unterschätzen, wie viel Einfluss sie auf ihren Job haben. Gerade wenn eine Stellenausschreibung nicht zu 100 Prozent den eigenen Wünschen entspricht, kannst du bspw. das Bewerbungsgespräch, aber auch Mitarbeitergespräche nutzen, um zu erfragen, ob und wie sich die Stelle weiterentwickeln lässt

Kay ergänzt, dass manche Unternehmen über ein Mission Statement verfügen, das zusammenfasst, wofür das Unternehmen einsteht. Sollte es hierfür bspw. auf der Internetseite des Unternehmens keinen eigenen Reiter geben, lässt sich das Mission Statement oft zwischen den Zeilen nachlesen. Wenn du dich mit den entsprechenden Werten identifizierst, ist auch das ein gutes Indiz dafür, dass du tatsächlich der Traumarbeitnehmer für Unternehmen xyz sein könntest!

Am besten sei es, wenn die Ziele, die ein*e Mitarbeiter*in verfolgt und deren Erreichung für ihn oder sie etwas Sinnstiftendes, Erfüllendes hat, unmittelbar auf die Unternehmensziele einzahlen. „Hier spielt das Erwartungsmanagement eine entscheidende Rolle“, sagt Natalie. „Wie können wir dich dabei unterstützen, deine Ziele zu erreichen, und was erwarten wir wiederum von dir (als Arbeitnehmer*in)?“ 

Der Weg zum Traumjob: bergab mit Rücken- oder bergauf mit Gegenwind?

So individuell die Frage nach dem Traumjob auch ist: Einige grundlegende Unterschiede zwischen Mann und Frau lassen sich doch festhalten. Das fängt schon beim Wording der Stellenausschreibung an: „Während Männer tendenziell von Wörtern wie ausdrucks- oder durchsetzungsstark angezogen werden, fühlen Frauen sich eher bei den sozialen Kompetenzen angesprochen, wie Empathie, Team- und Care-Arbeit.“ Auch haben Frauen öfter den Anspruch, möglichst viele Voraussetzungen der Stellenausschreibung zu erfüllen. Vielen Männern würde schon eine Passgenauigkeit von ca. 50 Prozent genügen, um ihr Glück zu versuchen.

Aus Sicht der Personaler*innen sei es nicht viel leichter. So schreiben Frauen im Bewerbungsgespräch Arbeitserfolge häufig dem Team zu, dessen Teil sie waren. Auf der anderen Seite formulieren Männer es oft so, als hätten sie besagte Erfolge im Alleingang erzielt. „Für den/die Personaler*in es eine Herausforderung, herauszufinden: Wer kann jetzt was? Man möchte schließlich nicht in die Falle tappen und annehmen, die Bewerberin könne xyz nicht, einfach weil sie sich anders verkauft hat als ihr (männlicher) Mitbewerber.“

Beim ohnehin strittigen Thema Gehalt rät Natalie zu transparenten Gehaltskorridoren: „Dann geht es eben nicht darum, wer besser verhandelt hat, sondern darum, ob festgelegte Ziele erreicht wurden. Wenn es leistungsbezogen ist, ist es fair – und unabhängig davon, ob es um einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin geht.“

Kreier dir deinen Traumjob

Abschließend ermutigt Natalie die Hörer*innen, loszugehen, sich selbst zu hinterfragen und zu reflektieren. „Wer seine Stärken kennt und authentisch ist, findet früher oder später den Traumjob. Es gibt viele Möglichkeiten, die eigene Zukunft aktiv zu gestalten. Du musst nur losgehen – es lohnt sich.“


 

 

 

 


 

 

In unserem Podcast geht es um die Phase #ZwischenZweiJobs, also Jobsuche und Berufsorientierung, aber auch um das Thema (geförderte) Weiterbildung und Trends sowie Entwicklungen der Arbeitswelt allgemein.

Wir unterhalten uns mit spannenden Gästen, darunter Karriere-Coaches, Vertreter*innen der Verwaltung und natürlich ehemalige Teilnehmer*innen unserer Weiterbildung.

Du hast Fragen, Anregungen oder einen Vorschlag, wovon die nächste Folge handeln sollte? Dann schreib uns! Vielleicht gibt es dann ja bald eine Folge zu deinem Wunschthema ... ;-)


 


 

 

 

 

 

Dies ist der Karriereblog von LVQ.de. Unsere Artikel werden verfasst von unserem Redaktionsteam bestehend aus Angela Borin, Martin Salwiczek, Lars Hahn und Kay Pfefferkuchen.

Die LVQ Weiterbildung und Beratung GmbH bietet Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte und Akademiker. Unser Vollzeitangebot mit anerkannten Abschlüssen kann zum Beispiel über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefördert werden. Besonderes Augenmerk legen wir auf Online-Präsenzunterricht mit Dozent*innen aus der beruflichen Praxis und der weiterbildungsbegleitenden Unterstützung bei der Jobsuche.

Für Berufstätige bietet die LVQ Business Akademie entsprechende Weiterbildungen. Der Fokus liegt auf der Vermittlung fachspezifischer Themen aus dem gesetzlich geregelten Bereich. Inhouse-Seminare, Beratung und Schulungen für Unternehmen runden das Angebot der LVQ ab.

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Kay Pfefferkuchen

unterstützt uns als inoffizieller Content-Manager und ‚Mr. Podcast‘ in der Online-Kommunikation.
Nach seinem Studium der Anglistik und Germanistik schnupperte er sowohl Agentur- als auch Behördenluft und eignete sich Wissen als Online-Redakteur, -Marketer und Social-Media-Manager an.
Schreibt hier zu den Themen Jobsuche, Berufseinstieg und Digitales.