Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 11: Gründerszene.de

26.02.2015, Martin Salwiczek

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Elena Margulis GründerszeneIm 11. Teil unseres großen Jobbörsen-Checks führt uns Elena Margulis in die Welt der Startups ein. Sie ist Verantwortliche für die Jobbörse der Gründerszene, dem führenden Online-Magazin für die Startup-Szene und digitale Wirtschaft in Deutschland. Schnell sind wir beim Du,  eine entspannte Gesprächsatmosphäre entsteht. Spannend ist der Einblick, den Elena uns in die Welt der Jung-Unternehmen gewährt. Wie ist es dort zu arbeiten? Worauf sollten sich Bewerber einstellen? Und für wen eignet sich die Gründerszene Jobbörse?

 

Martin Salwiczek:Hallo Elena, wir haben in unserer Serie „Der große Online-Jobbörsencheck“ unter anderem Monster, Kalaydo und Stepstone befragt. Worin unterscheidet sich Eure Jobbörse von den anderen?

 

Elena Margulis: Die Gründerszene Jobbörse  unterscheidet sich eindeutig durch einen klar definierten Branchenfokus: Unsere Jobs sind für Talente, die eine Stelle in der Digitalwirtschaft bzw. in der Startup-Szene suchen.

 

Ein weiterer Unterschied zu Stepstone, Monster und Co. liegt darin, dass wir in das größte Online-Magazin für die Digitalwirtschaft Gründerszene  eingebunden sind. Bewerber und Interessenten bieten wir so nicht nur die neuesten Jobs aus diesem Trendbereich, sondern auch spannenden Karriere-Content und Hintergrund-Einblicke über Arbeitgeber in unserem Karriereresort.

Arbeiten beim Startup – Jeder Tag bringt etwas Neues

Martin Salwiczek:Mit Startups verbindet man schnell Begriffe wie „jung“ und „dynamisch“. Was genau ist überhaupt ein Startup? Ab wann ist ein Unternehmen keines mehr?

 

Elena Margulis: Eine klassische Startup-Definition basiert auf drei Indikatoren: kürzliche Gründung - meist innerhalb der letzten 3-5 Jahre -, ein hoher Innovationsgrad beziehungsweise ein neuartiges Geschäftsmodell und kontinuierliche Kapitalsuche für die Ausweitung der Geschäfte. „Jung“ bezieht sich daher oft nicht auf das Durchschnittsalter der Mitarbeiter, sondern eher auf das Unternehmensalter. Nichtsdestotrotz gehören der „work hard, play hard“-Mentalität tatsächlich sehr viele bewundernswerte U30er-Persönlichkeiten an. Dynamisch sind Startups, da die Strukturen meist noch flexibel von jedem Mitarbeiter gestaltet werden können und häufig eine „Wir werden das nächste große Ding“-Euphorie herrscht. Es bleibt immer spannend und jeder Tag kann etwas völlig Neues bringen.

 

Martin Salwiczek:Werden auf Eurer Plattform eher Festanstellungen oder Freelancer-Tätigkeiten vermittelt?

 

Elena Margulis: Ganz nach dem eigenen Bedarf des Unternehmens, kann fast jeder Anstellungstyp angegeben werden: Durch die große Reichweite können sowohl Festangestellte, Freelancer, Praktikanten, Trainees, Werkstudenten oder sogar Volontäre gesucht und gefunden werden. Wichtig ist, dass wir keine Bewerber vermitteln, zumindest noch nicht.

Aktives Mitgestalten erwünscht

Martin Salwiczek:Worauf sollte ein Bewerber achten, wenn er sich bei einem Startup bewirbt?

 

Elena Margulis: Wie jedes Großunternehmen, haben auch Startups ihren Stolz, teilweise ist dieser sogar noch größer, da eine starke Verbundenheit zum Produkt oder zur Geschäftsidee herrscht. Vorbereitung ist für Bewerber daher das A und O: Kenne das Kerngeschäft, die Unternehmensvision und zeige Leidenschaft und Bereitschaft, den Weg der Firma aktiv mitgestalten zu wollen.

 

Auch beim Dresscode unterscheiden sich Startups von Konzernen: Statt Anzug und Krawatte zählt eher Individualität und dass man sich wohl fühlt. Natürlich sollte man aber dennoch repräsentativ rüberkommen, denn es passiert nicht zu selten, dass im Bewerbungsgespräch auf einmal der CEO mit im Raum sitzt. Eine Antwort auf die Frage „...und was machst du in der Firma?“, möchte man lieber nicht hören. Also besser vorher das Team auf der Webseite oder bei Xing und Linkedin anschauen.

„Vom Hugo zum Boss“  - schnelle Karriere möglich

Martin Salwiczek:Was unterscheidet die Arbeit bei einem Startup im Vergleich zu etablierten Unternehmen?

 

Elena Margulis: In etablierten Unternehmen verwässert oft die Identifizierung mit dem eigentlichen Unternehmensprodukt. Es wird eher Abteilungs- als Unternehmensdenken praktiziert. Das ist in einem Startup, natürlich auch abhängig von der Größe, kaum der Fall. Direkte Kommunikationswege, flache Strukturen, hohe Transparenz - das sind nur wenige Keywords, die eine Startup-Kultur ausmachen!

 

Nach dem Motto „Vom Tellerwäscher zum Millionär“ oder „Vom Hugo zum Boss“, also von kleinen zu großen Verantwortungen, ist innerhalb kurzer Zeit sehr realistisch. Nicht zu selten steigen Praktikanten zu Managern auf.

Das Gefühl, jeden Morgen aufzustehen und sich zu denken, „uff schon wieder Büro, schon wieder nine to five“, ist doch ätzend! In Startups gibt es viele kleine Rituale und regelmäßige Teamevents, die den Zusammenhalt stärken und jedem das Gefühl geben, ein vollwertiges Teammitglied zu sein.

 

Martin Salwiczek:  Richtet sich das Angebot auch an ältere Jobsuchende?

 

Elena Margulis: Ja, natürlich! Wir definieren keine Altersgrenze, auch die Startups tun dies nicht, der Mitarbeiter muss von seiner Erfahrung und Mentalität einfach in das Team passen!

Mobiles Recruiting und Matching sind die HR-Trendthemen

Martin Salwiczek: Der Arbeitsmarkt und die Jobsuche haben sich in den letzten 10 Jahren verändert. Welche Trends siehst Du für die Jobsuche der Zukunft?

 

Elena Margulis:  Puh, darüber kann man einen Tages-Vortrag halten. Diese Branche ist innovativer, als manch einer denkt. Es geht schließlich um die wichtigste Ressource eines Unternehmens, den Mitarbeiter. Da spielt nicht nur der technische Fortschritt eine Rolle, sondern auch Empathie und Sensibilität für den Menschen und für sein Grundbedürfnis „Arbeit“.

Klassische Jobsuch-Prozesse wie Stellenanzeigen werden nach wie vor bleiben. Das brauchen Unternehmen, um auf sich als Arbeitgeber aufmerksam zu machen. Aus technischer Sicht, sehe ich den Trend klar im Mobile Recruiting und im Matching, aber dafür muss noch die richtige Einstellung bei den Bewerbern und auch bei den Personalern geschaffen werden.

 

Martin Salwiczek:  Wird Selbstständigkeit immer mehr zur Alternative zum festen Beschäftigungsverhältnis? Oder gibt es gar Mischformen?

 

Elena Margulis: Selbstständigkeit impliziert ein gewisses Freiheits- und Unabhängigkeitsgefühl. Der technische Fortschritt und die wachsende Bedeutung des Digitalen beeinflussen natürlich auch die gesellschaftlichen Denkansätze – steigende örtliche und zeitliche Flexibilität, geringeres Risikoempfinden, Autonomie. Da reduziert sich schon für den einen oder anderen die Bedeutung einer Festanstellung. Ein gutes Beispiel sind digitale Nomaden. Auch Unternehmen werden dahingehend immer offener. Also, warum nicht? Mischformen sind vor allem bei Gründern beliebt, die sich mit ihrem jungen Business noch nicht finanzieren können. Zwei bis drei Tage die Woche Mitarbeiter sein, und den Rest der Woche Garagenbauer: Ein Traum!

Der Gründerszene auf Facebook und Twitter folgen

Martin Salwiczek:  Wie können Bewerber Eure Jobbörse am effektivsten nutzen?

 

Elena Margulis: Am besten registriert ihr euch für den Job Alert. Ohne viel tamtam erhaltet ihr dann täglich die aktuellsten Jobs für eure gespeicherte Suche, zum Beispiel Marketing – Vollzeit – Berlin.

 

Natürlich sind wir auch auf Facebook und Twitter aktiv. Da gibt es immer die neusten Jobs sowie Artikel zu den Themen Startups und Karriere.

 

Martin Salwiczek:  Wie sucht die Gründerszene eigentlich nach eigenen Mitarbeitern? Was funktioniert am Besten?

 

Elena Margulis: Hauptsächlich nutzen wir natürlich unsere eigenen Kanäle. Für die meisten Stellen funktioniert das hervorragend und durch unsere reichweitenstarken Social-Mediakanäle und die digital-affinen Leser von Gründerszene werden unsere Stellen auch gerne durchs ganze Netz geteilt. Unser zweitstärkster Kanal ist unser eigenes Team: Zahlreiche Kollegen kommen aus unserem direkten Bekanntenkreis oder Unternehmensnetzwerk. Ansonsten bekommen wir auch viele Initiativbewerbungen.

 

Martin Salwiczek:  Welche Services bietet die Gründerszene Jobsuchenden im Internet über die Jobbörse hinaus?

 

Elena Margulis: Schaut in unserer Karrieresektion vorbei. Da könnt ihr euch schlau machen, über die kleinen Tipps und Tricks des Recruiting-Prozesses in einem Startup, die HRler in einem Interview kennenlernen, einfach Inspirationen von renommierten Persönlichkeiten holen oder unsere wöchentlichen Brainteaser lösen!

 

Wir sind auch auf vielen Job Messen und Events mit der Gründerszene Jobbörse vor Ort. Wenn ihr wissen wollt wo und wann, dann folgt uns auf Facebook  und Twitter und stattet uns einen Besuch ab! Wir würden uns sehr freuen und beraten euch gerne individuell, welcher Arbeitgeber zu euch passen könnte!

 

Martin Salwiczek: Elena, vielen Dank für das nette Interview!

Bisher erschienen in unserer Serie "Der große Online-Jobbörsencheck":
  1. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 1: Online-Stellenbörsen im Vergleich
  2. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 2: Monster.de
  3. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 3: Kalaydo.de
  4. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 4: Stepstone.de
  5. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 5: Deutschlands Beste Jobportale
  6. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 6: Jobvector.de
  7. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 7: XING-Stellenmarkt
  8. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 8: Jobbörse Bundesagentur für Arbeit
  9. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 9: Jobbörsenexpertin Eva Zils
  10. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 10: Talents Connect

Dies ist der Karriereblog von LVQ.de. Hier schreiben Lars Hahn, Martin Salwiczek und Gastautoren.

 

Die LVQ Weiterbildung gGmbH bietet Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte und Akademiker. Unser Vollzeitangebot mit anerkannten Abschlüssen kann zum Beispiel über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefördert werden. Besonderes Augenmerk legen wir auf Präsenzunterricht mit Dozenten aus der beruflichen Praxis und der weiterbildungsbegleitenden Unterstützung bei der Jobsuche.

 

Das Angebot der LVQ Business Akademie richtet sich an Berufstätige und umfasst die Vermittlung fachspezifischer Themen aus dem gesetzlich geregelten Bereich. Inhouse-Seminare, Beratung und Schulungen für Unternehmen runden das Angebot der LVQ ab.

 

Wenn Sie Fragen zu unserem Angebot oder Interesse an einer Beratung haben, rufen Sie uns einfach an!

 

 

 

 

 

 

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Martin Salwiczek

hat als Berater, Trainer und Experte für Jobsuche und Bewerbung einen engen Draht zu den Teilnehmern der LVQ. Daraus zieht er Ideen für seine Beiträge und findet immer wieder interessante Interviewpartner.