Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 6: jobvector.de

31.10.2014, Lars Hahn

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Pietsch Jobvector

 

Letzte Woche berichteten wir über die Ergebnisse der Studie Deutschlands Beste Jobportale. Einer der "Abräumer" war Jobvector.de, die bekannt sind als das Stellenportal für Naturwissenschaftler und weitere MINT-Berufe. Wir waren neugierig, was die Spezial-Jobbörse so erfolgreich macht und haben Christoph Pietsch von Jobvector interviewt.

 

Lars Hahn: Jobvector ist laut Eigenbezeichnung der spezialisierte Stellenmarkt für Naturwissenschaftler, Mediziner & Ingenieure aller Karrierestufen. Was macht Sie als Spezial-Stellenbörse aus?

 

Christoph Pietsch: Als Fachspezialist sprechen wir auf unserer Stellenbörse seit 1999 ausschließlich Fach- und Führungskräfte aus den MINT-Bereichen an. Unsere Unternehmen erhalten somit nachgewiesen höhere Bewerberrückläufe als bei anderen Stellenbörsen. Unsere Bewerber wiederum bekommen nur passende Stellenanzeigen für ihre Fachrichtung und ihr Tätigkeitsfeld. Das ist einer der Gründe, warum jobvector in der aktuellen Qualitätsstudie „Deutschlands beste Jobbörsen 2014“ zum dritten Mal in Folge Top-Bewertungen erhalten hat, und dass im Branchenvergleich von ca. 1700 Jobbörsen.

Jobvector: Deutschland Spezialbörse Nr.1

Darüber freuen wir uns sehr, weil nicht nur 29.000 Bewerber, sondern auch ca. 2.500 Unternehmen ihre Bewertung abgegeben haben. Das sind durchaus repräsentable Zahlen. 100% unserer befragten Kunden würden uns außerdem weiterempfehlen.

Hinzu kommt, dass wir im Vergleich zu den meisten anderen Stellenbörsen auch eigene Recruiting Events, die „jobvector career days“, veranstalten und mit den „Karrieretrends für Naturwissenschaftler, Mediziner & Ingenieure“ einen Print-Karriereratgeber publizieren.

 

Lars Hahn: Auch bei den Generalisten Monster, Stepstone und Co. gibt es mittlerweile spezielle Bereiche für Ingenieure und Naturwissenschaftler. Reicht nicht eigentlich eine der großen Generalisten-Stellenbörsen für die Jobsuche aus?

 

Christoph Pietsch: Schaut man auf die unabhängige Marktanalyse „Studie über Deutsche Jobbörsen“ kristallisiert sich der Vorteil von spezialisierten Stellenbörsen heraus. Die Bewerberresonanz auf die gleichen Stellenanzeigen ist bei jobvector im Durchschnitt doppelt so hoch wie bei den Generalisten.

DIE Plattform für den MINT-Bereich

Das liegt daran, dass unsere spezielle Zielgruppe bei Fachspezialisten nach Jobs sucht und nicht bei allgemeinen Stellenbörsen – zumal jobvector seit über 15 Jahren in der Branche verwurzelt ist. Durch unser Netzwerk von 70 Partnern aus der Branche, die langjährigen Kontakte zu Universitäten, Fachhochschulen und Berufsschulen und über unsere mehr als 30 Teilnahmen an Fachmessen und -veranstaltungen pro Jahr schaffen wir es, technische Assistenten, Absolventen und Professionals an jobvector zu binden.

 

Lars Hahn: Mittlerweile rekrutieren viele Unternehmen direkt in XING und LinkedIn? Braucht man überhaupt noch die klassischen Stellenbörsen?

 

Christoph Pietsch: Auch hier untermauern Studien des amerikanischen Marktes, dass 1% aller Einstellungen über Social Media und 19% über Jobbörsen erfolgen. Die Ansprache der MINT-Zielgruppe auf Vernetzungsplattformen ist sehr mühselig und mit hohen Streuverlusten verbunden. Die meisten dort vernetzten Mitglieder haben zudem einen Job und wollen gar nicht wechseln, sondern ihre Kontakte mit Geschäftspartnern pflegen. Die meisten Nutzer von Business-Netzwerken wie XING und LinkedIn kommen primär aus den betriebswirtschaftlichen Bereichen.

 

Lars Hahn: Jobsuche und Personalgewinnung haben sich in den letzten 10 Jahren generell verändert. Welche Trends sehen Sie für die Zukunft?

 

Christoph Pietsch: Nach und nach werden die klassischen Print-Stellenanzeigen durch Online-Recruiting ersetzt. Mobile-Recruiting wird auch zunehmend eine Rolle spielen. In Zukunft wird es für Unternehmen immer wichtiger zu wissen, welche Interessen die unterschiedlichen Zielgruppen haben und wie diese möglichst treffsicher zu erreichen sind.

Zielgruppengerechte Ansprache von Bewerbern und Fachspezialisten wird immer wichtiger

Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass der Kampf um die qualifizierten Branchenprofis immer härter wird. Dies lässt sich beispielsweise jetzt schon von der teils verzweifelten Suche nach Ingenieuren ableiten. Für viele Unternehmen ist es, wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

 

Lars Hahn: Suchen eigentlich Naturwissenschaftler anders als Ingenieure? Die haben ja ein ungleich größeres Angebot an Stellenbörsen und auch –anzeigen, oder?!

 

Christoph Pietsch: Der Ingenieursmarkt ist diffizil, weit gefasst und nicht als Einheit zu sehen. Es gibt deutliche Unterschiede in den einzelnen Fachbereichen, zum Beispiel zwischen einem Bauingenieur und einem Medizintechniker für humane Implantate. Beide haben aber einen Abschluss als Diplom-Ingenieur, obwohl sich die Ausrichtung stark differenziert. Wir haben uns auch auf diejenigen Ingenieure fokussiert, die wissenschaftliches Know-How aus und für High-Tech-Produkte benötigen. Wie schon gesagt, die unterschiedlichen Fachspezialisten müssen individuell und zielgerichtet angesprochen werden.

Tipps für Bewerber: Nicht von betriebswirtschaftlichem Fachvokabular in Stellenausschreiben abschrecken lassen

Lars Hahn: Welche speziellen Tipps würden Sie gerade Naturwissenschaftlern bei der Jobsuche geben?

 

Christoph Pietsch: Lassen Sie sich als Bewerber von betriebswirtschaftlichem Fachvokabular in Anzeigen nicht abschrecken – denn schließlich ist Ihr Know-How aus dem wissenschaftlich-technischen Bereich gefragt. BWL-Kenntnisse können Sie „learning by doing“ im Job aufbauen. Ihre Affinität und ihre Kenntnisse zu den Methoden, Prozessen und Produkten stehen im Vordergrund. Darüber hinaus zeigt unsere Erfahrung, dass in Stellenanzeigen häufig die sprichwörtlich „eierlegende Wollmilchsau“ gesucht wird. Die eigentlich primär benötigten  Anforderungen, Skills und Aufgabengebiete werden oftmals nicht klar und strukturiert herausgestellt. Bewerben können sich Jobsuchende trotzdem, wenn sie die relevanten Kriterien erfüllen.

Live-Vernetzung auf dem jobvector career day

Lars Hahn: Stichwort Mehrwert: Welche Angebote bietet Jobvector gerade Jobsuchenden über das Angebot der Online-Stellenbörse hinaus?

 

Christoph Pietsch: Am 20.11.2014 steht der nächste jobvector career day in Düsseldorf vor der Tür. Naturwissenschaftler, Mediziner & Ingenieure haben auf diesem fachspezifischen Recruiting Event die Möglichkeit, direkt mit Personalverantwortlichen von mittelständischen und internationalen Firmen wie Boehringer Ingelheim, Johnson & Johnson oder LANXESS in Kontakt zu treten. Zudem können die Bewerber aller Karrierestufen die eigenen Bewerbungsunterlagen optimieren, Bewerbungsfotos anfertigen lassen und an einem live geführten Bewerbungsgespräch teilhaben, welches im Anschluss analysiert wird. Auf unserer Plattform www.jobvector.de finden Jobsuchende alle Informationen und können sich zu dem kostenfreien Event anmelden.

 

Lars Hahn: Gibt es sonst noch etwas, das Sie Leser/innen des Interviews mitteilen möchten?

 

Christoph Pietsch: Ich würde mich sehr freuen, Sie zu unserem „Heimspiel“ beim jobvector career day in Düsseldorf willkommen zu heißen – es lohnt sich!

 

Lars Hahn: Herr Pietsch, vielen Dank für das Interview!

Bisher erschienen in unserer Serie "Der große Online-Jobbörsencheck":
  1. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 1: Online-Stellenbörsen im Vergleich
  2. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 2: Monster.de
  3. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 3: Kalaydo.de
  4. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 4: Stepstone.de
  5. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 5: Deutschlands Beste Jobportale
  6. Der große Online-Jobbörsen-Check. Teil 6: Jobvector.de

Dies ist der Karriereblog von LVQ.de. Hier schreiben Martin Salwiczek, Lars Hahn und Gastautoren.

 

Die LVQ Weiterbildung gGmbH bietet Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte und Akademiker. Unser Vollzeitangebot mit anerkannten Abschlüssen kann zum Beispiel über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefördert werden. Besonderes Augenmerk legen wir auf Präsenzunterricht mit Dozenten aus der beruflichen Praxis und der weiterbildungsbegleitenden Unterstützung bei der Jobsuche.

 

Das Angebot der LVQ Business Akademie richtet sich an Berufstätige und umfasst die Vermittlung fachspezifischer Themen aus dem gesetzlich geregelten Bereich. Inhouse-Seminare, Beratung und Schulungen für Unternehmen runden das Angebot der LVQ ab.

 

Wenn Sie Fragen zu unserem Angebot oder Interesse an einer Beratung haben, rufen Sie uns einfach an!

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Autor

Lars Hahn

ist Geschäftsführer der LVQ und Entdecker von Systematisch Kaffeetrinken. Er schreibt über Entwicklungen der Arbeitswelt, gibt wertvolle Tipps und führt spannende Interviews zu den Themen Karriere, Jobsuche und Weiterbildung.