Wie die Arbeitswelt die Anforderungen an Personaler und Bewerber verändert

06.06.2013, Martin Salwiczek

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Arbeitswelt 2.0

Der Arbeitsmarkt unterliegt einer Reihe von Veränderungsprozessen: Demografischer Wandel, Fachkräftemangel, Veränderungen von Werten der jüngeren Generationen sowie ein Branchenstrukturwandel. Dieses Bündel von Entwicklungen wirkt sich auf das Rollenverständnis von Arbeitgebern und Bewerbern aus und beginnt dieses umzukehren.

 

Personalbeschaffung und Personalbindung rücken immer mehr in den Aufgabenfokus von Personalern und erfordern ein ganz neues Skill-Set. Doch auch Bewerber müssen sich auf die Veränderungen einstellen, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu wahren.

 

 

Der Wind dreht sich

Wurde in der „alten“ Zeit vor dem Web 2.0 neues Personal gesucht, schaltete das Unternehmen eine Stellenanzeige und wählte aus der Vielzahl der Bewerber einen aus.

 

In Zeiten von Personalknappheit dreht sich der Spieß jedoch langsam um: Unternehmen werden zu Bewerbern und müssen sich etwas einfallen lassen, um geeignetes Personal zu bekommen. Dies erfordert neue Strategien. Employer Branding, Talent Management, proaktives Sourcing, gar „War for Talents“ sind Themen, die im Feld des Personalwesens immer mehr in den Vordergrund rücken.

 

Vor allem soziale Netzwerke geraten immer mehr in den Fokus der Personaler. Je nach Studie sind 80 – 90 Prozent aller Studenten in mindestens einem sozialen Netzwerk vertreten. Und die Unternehmen wollen da sein, wo sich ihre zukünftigen Mitarbeiter bewegen. Personalmarketing-Kampagnen über Facebook oder youtube sollen die Zielgruppe ansprechen und eigene Mitarbeiter werden in die Rekrutierungsaktivitäten mit eingebunden.

 

Doch auch bei älteren Fachkräften gewinnen Business-Netzwerke wie XING immer mehr an Akzeptanz und sie beginnen, interessante, aussagekräftige Profile zu erstellen. Gute Online-Profile beschleunigen die Jobsuche somit deutlich. Den Unternehmen eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Mitarbeitergewinnung.

Vom Personaler 1.0 zum Personaler 2.0?

Auch das Selbstverständnis von Personalfachleuten sollte sich den neuen Gegebenheiten anpassen. In der Vergangenheit waren es oft Arbeitsjuristen und Personalwirtschaftler, die das betriebliche Personalwesen bestimmt haben. Gerade in den letzten Jahrzehnten waren deren Aufgaben oft bestimmt von Restrukturierung, Verschlankung, Sozialplänen, Kurzarbeit, Krisenbewältigung. Personalgewinnung und –entwicklung führten in diesem Kontext bisweilen ein Schattendasein.

 

Heute zeichnet sich ein neues Berufsbild für das Personalmanagement ab. Personalexperten werden in Zukunft marketingorientierter agieren und über vertriebliche Eigenschaften verfügen. Sie werden sich zu Netzwerkern bilden, die frühzeitig Kontakt zu potentiellen Mitarbeitern aufnehmen. Mitarbeiterentwicklung und –bindung wird als Aufgabenschwerpunkt einen noch größeren Raum einnehmen. Erste Entwicklungen sind heute schon zu erkennen.

Neue Anforderungen an Bewerber

Auch bewerberseitig zeigt sich bereits der Paradigmenwechsel im Personalmanagement. Personalsuche geschieht, wie bereits erwähnt, zunehmend über neue Kanäle wie XING und LinkedIn.

 

Somit werden auch an Bewerber neue, erhöhte Anforderungen gestellt: Neben dem Umgang mit XING und Co. ist dies u.a. die Fähigkeit und Bereitschaft zum Netzwerken. Diverse Studien belegen, dass die meisten Jobs über Netzwerke vergeben werden und mit der Verbreitung von Social Media ist davon auszugehen, dass dies noch mehr werden. Denn theoretisch jeder Kontakt in XING, Facebook oder GooglePlus kann bei der Mitarbeitersuche seines Unternehmens mitwirken. Einige Arbeitgeber sprechen sogar Prämien an die Mitarbeiter aus, wenn Sie potenzielle Kandidaten aus dem eigenen Netzwerk ins Unternehmen holen.

 

Und wer würde letztendlich nicht gerne mit jemandem zusammenarbeiten, den er kennt und dem er vertraut?

Wie die LVQ Abhilfe schafft

LVQ-Teilnehmer erhalten neben der fachlichen Weiterbildung Knowhow und Unterstützung für die berufliche Positionierung und die Netzwerkarbeit. Sowohl bei der optimalen Präsentation in sozialen Netzwerken wie XING und Co., als auch bei der strategischen Herangehensweise für den berufsbezogenen Netzwerkaufbau unterstützen wir die Teilnehmer unserer Weiterbildung aktiv.

 

Überdies haben wir aufgrund der neuen Anforderungen an Personalfachleute unser Konzept des 20-tägigen Personalmanagement-Kurses überarbeitet.

 

Neben den entsprechenden Inhalten der Personalwirtschaft und moderner Strategien zur Personalgewinnung haben wir die Vorbereitung auf die IHK-Ausbildereignungsprüfung mit aufgenommen. Damit tragen wir den gestiegenen Bedarf der Arbeitgeber an professioneller Gewinnung und Betreuung von Auszubildenden Rechnung.

 

Das am 28.06. startende Modul wird ergänzt z.B. durch Social Media Management und Datenschutzmanagement. Hier finden Sie weitere Infos zum Seminar.

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Autor

Martin Salwiczek

hat als Berater, Trainer und Experte für Jobsuche und Bewerbung einen engen Draht zu den Teilnehmern der LVQ. Daraus zieht er Ideen für seine Beiträge und findet immer wieder interessante Interviewpartner.