„Hidden Champions“ – Was Bewerber von den heimlichen Marktführern lernen können

16.11.2012, Martin Salwiczek

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KinotheaterDer öffentliche Stellenmarkt wird in der allgemeinen Wahrnehmung von Weltkonzernen und den Top-Dax-Unternehmen dominiert. Viele Bewerber, vor allem Hochschulabsolventen, konzentrieren ihre Bewerbungsaktivitäten auf Marken statt auf Branchen. Dabei verkennen sie, dass die Konkurrenzsituation hier am höchsten ist und das hinter einer Top-Marke nicht immer ein Top-Arbeitgeber steckt. Viele exzellente Arbeitgeber agieren nämlich im Verborgenen und sind trotz Marktführerstatus in der Öffentlichkeit fast unbekannt. Was Bewerber von diesen „Hidden Champions“ lernen können und wie sie diese finden, damit wollen wir uns heute befassen.

 

Kennen Sie die Firma Agathon aus Bottrop? Haben Sie sich schon mal bei der BKG Bruckmann & Kreyenborg Granuliertechnik GmbH in Münster beworben?

Wenn Sie beide Fragen mit Nein beantworten, so stehen Sie nicht allein da. Beide Unternehmen gehören nicht zu den bekannten Arbeitgebermarken, das Budget fürs Personalmarketing scheint nicht allzu hoch zu sein. Man sollte sich jedoch nicht vom Schein trügen lassen, denn ihnen ist gemein, dass sie Weltmarktführer in ihrem Metier sind - Bruckmann & Kreyenborg im Bereich der Unterwassergranuliersysteme, Agathon als Hersteller von Schokoladeformen für die industrielle Großserienfertigung.

Unternehmen wie Bruckmann & Kreyenborg und Agathon werden als „Hidden Champions“ bezeichnet. Es sind kleine oder mittelständische Unternehmen, die in ihrem Feld mit oft unspektakulären Produkten Marktführer sind. Sie sind zwar in der öffentlichen Wahrnehmung nicht sonderlich präsent, zeichnen sich jedoch durch Qualität und Individualität aus. Häufig werden sie in den Medien, z.B. bei Spiegel Online, als Best-Practice für erfolgreiche und krisensichere Unternehmen herangezogen.

Bewerber um eine anspruchsvolle Arbeitsstelle können von den Erfolgsstrategien solcher Unternehmen lernen, indem sie die Qualität und Individualität einer Bewerbung an die oberste Stelle setzen. Einige Aspekte, die es im Sinne des Selbstmarketings umzusetzen gilt:

  • Schaffen Sie sich ein unverwechselbares Profil als Bewerber („Personal Branding“),
  • Betrachten Sie Ihren potentiellen Arbeitgeber als Kunden,
  • Versenden Sie individuelle, hochwertige und persönliche Bewerbungen statt Massenware per Mail,
  • Suchen Sie den Weg der Direktansprache des Unternehmens, z.B. über persönliche Kontakte oder auf Fachmessen oder Karrieretagen,
  • Dranbleiben: Wenn Sie über den schriftlichen Weg keinen Erfolg bei Ihrem Wunschunternehmen hatten, dann wagen Sie andere Wege der Kontaktaufnahme.

Bei der konsequenten Berücksichtigung könnte damit aus so manchem stillen Bewerber auf einmal ein „heimlicher Gewinner“ werden.

 

Und nebenbei: Eine Bewerbung bei den „Hidden Champions“ lohnt sich auch. Im Schatten der bekannten Weltkonzerne erreichen diese Unternehmen weniger Bewerbungen, so dass der Konkurrenzdruck nicht so hoch ist. Dass diese Ausrichtung Erfolg bringt, konnten wir bei Teilnehmern unserer Absolventenoffensive sehen. Viele von ihnen sind mittlerweile bei kleinen oder mittleren Unternehmen in Marktführungspositionen tätig.

 

Mit yourfirm.de gibt es sogar eine Jobbörse speziell mit Angeboten von Hidden Champions. Ein Blick lohnt sich.

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Autor

Martin Salwiczek

hat als Berater, Trainer und Experte für Jobsuche und Bewerbung einen engen Draht zu den Teilnehmern der LVQ. Daraus zieht er Ideen für seine Beiträge und findet immer wieder interessante Interviewpartner.