Jobbörsen richtig nutzen - Wo Sie die passenden Stellenangebote finden (Teil1)

13.10.2016, Martin Salwiczek

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jobboersen-appsWas denken Sie: Wie viele Online-Jobbörsen tummeln sich aktuell im Web? 50, 100, 1000?

Ungefähr 1700 (Stand März 2016) sind es laut Crosswater-Jobbörsen-Verzeichnis allein im deutschsprachigen Raum.

 

Das zeigt, dass Online-Jobbörsen  immer noch eine der wichtigsten Quellen zur Stellensuche sind. So werden nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mindestens 30 Prozent aller Stellen über sie besetzt.

 

Viele Jobsuchende fragen sich zu Recht:

 

Wie finde ich mich in diesem Dickicht von Online-Jobbörsen zurecht?

Kenne ich die für mich relevanten Plattformen und nutze ich sie richtig?

 

In einer kleinen dreiteiligen Serie werden wir Ihnen einige Tipps und Orientierungshilfen für die Jobsuche in Online-Jobbörsen geben. Im heutigen Artikel zeigen wir, wie Sie die richtigen Jobbörsen finden und erklären die Unterschiede zwischen Jobsuchmaschinen, Allgemeinen Jobbörsen und fach-/branchenbezogenen Spezialjobbörsen.

Im zweiten Teil unserer Serie geben wir Tipps für die effiziente und zielführende Nutzung der Portale, um abschließend in Teil 3 der Serie aktuelle Trends und innovative Arten von Online-Jobbörsen vorzustellen. 

 

Beginnen wir in diesem Beitrag mit einer der ältesten und größten Online-Jobbörsen Europas, die wohl jeder Mensch kennen dürfte, der schon mal aktiv auf Arbeitssuche war.

Jobbörse der Agentur für Arbeit: Häufig Ausgangspunkt der Stellenrecherche

Stehen Sie gerade vor Ihrem Berufseinstieg, dem beruflichen Wiedereinstieg oder sind aus anderen Gründen bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldet, ist die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit eine der ersten Quellen zur Stellenrecherche.

 

1.230.588 offene Stellen sind aktuell dort registriert (Stand Oktober 2016). Das Angebot richtet sich an alle Branchen und Qualifizierungsniveaus, von Helferstellen bis zu Führungspositionen. Vor allem von kleinen und mittelgroßen Betrieben wird die Jobbörse der Agentur für Arbeit zu Stellenausschreibung genutzt, da Ihre Nutzung im Gegensatz zu anderen Online-Jobbörsen wie Monster oder Stepstone kostenfrei ist.  Sie wird somit vor allem von eher kleinen Unternehmen, mit wenig finanziellen Mitteln, und von Personaldienstleistern stark genutzt.

 

Daher lohnt sich die Jobbörse der Agentur für Arbeit eher als Ausgangspunkt für Ihre Suche, Sie sollten sich nicht rein darauf verlassen. Als Hochschulabsolvent, hochqualifizierte Fachkraft oder Führungskraft werden Sie tendenziell eher in anderen Online-Jobbörsen fündig.

 

Tipp: Installieren Sie sich die App der Jobbörse der Agentur für Arbeit, wenn Sie ein Smartphone haben. So können Sie auch unterwegs nach Stellen suchen und werden schnell informiert, wenn es passende Stellen zum von Ihnen angelegten Jobagenten gibt.

Jobsuchmaschinen – Google für Jobbörsen

Doch wo mit der Suche beginnen, wenn Sie bisher nicht fündig geworden ist? Viele Suchende beginnen bei bekannten großen Online-Jobbörsen wie Stepstone oder Monster, oder nutzen Suchmaschinen wie Google.

 

Zu den ersten Treffern bei der Google-Suche gehören immer häufiger die Portale Kimeta und Indeed. Hierbei handelt es sich um spezielle Jobsuchmaschinen, die mehrere Stellenportale und die Karriereseitenvon Arbeitgebern nach den genannten Begriffen durchforsten - also gewissermaßen das Google für Stellen. Somit erhalten Sie insgesamt mehr Ergebnisse für Ihre Suche, als wenn Sie rein auf den jeweiligen Plattformen suchen würden. Jobsuchmaschinen eignen sich daher prima, um einen raschen Überblick für unterschiedliche Plattformen und die dort vorhandenen Stellen zu erhalten. Ein weiterer Vorteil ist eben, dass Sie dort Stellen finden, die nur direkt auf Karriereseiten von Firmen zu finden sind.

 

Dennoch reicht die alleinige Suche über die Jobsuchmaschinen auch nicht aus. Anders als dargestellt, wird zwar ein Teil der Stellen der jeweiligen Online-Jobbörsen zu den eingegebenen Begriffen angezeigt, jedoch nicht alle. Gebe ich z.B. „Qualitätsmanager“ für Standort Essen als Suchbegriff bei Kimeta oder Indeed an, so werden mir Stellen von z.B. Stepstone.de oder yourfirm.de angezeigt, jedoch nicht alle. Also wäre in den jeweiligen Plattformen genauer zu schauen.

Zudem werden nicht alle Karriereseiten von Arbeitgebern erfasst, sondern nur diejenigen die auch technisch auf den aktuellen Stand sind.

 

Tipp: Legen Sie sich in den beiden großen Jobsuchmaschinen Kimeta und Indeed E-Mail-Suchaufträge an. So werden Sie direkt informiert, wenn es zu Ihrem Gesuch aktuelle Stellen gibt.

Stepstone, Stellenbörsen.de und Co.  – allgemeine Online-Jobbörsen

Wie gesagt macht es Sinn, in den jeweiligen Plattformen gezielt zu suchen, sollten Sie über Jobsuchmaschinen nicht fündig geworden sein. Erster Anlaufpunkt sind dann meistens allgemeine Jobbörsen, die wie die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit, mehrere Branchen und Fachbereiche auf der jeweiligen Plattform ansprechen. Eine der bekanntesten Online-Jobbörsen ist in dem Zusammenhang Stepstone.de, die laut Studie „Deutschlands beste Jobportale“ auch 2015 die beliebteste allgemeine Online-Jobbörse bei Bewerbern und Personalern zu gleich ist. Auf den weiteren Plätzen der Studie:

  1. www.jobware.de mit Fokus Fach- und Führungskräfte,
  2. kalaydo.de mit eher regionaler Ausrichtung,
  3. jobcluster.de die sich durch eine hohe Nutzerfreundlichkeit auszeichnet,
  4. stellenanzeigen.de eine der ältesten Jobbörsen mit vielen Zusatzfunktionen für die Nutzer.

Tipp: Orientieren Sie sich an den Ergebnissen der Studie „Deutschlands beste Jobportale“. Hier gilt es auszuprobieren und zu schauen, welche Plattform Ihnen am besten liegt. Teils variieren die Stellen auf den jeweiligen Plattformen auch, so dass es sich ebenso wie bei den Jobsuchmaschinen lohnt, E-Mail-Suchaufträge einzurichten.

 

Übrigens werden bei der anstehenden Messe Zukunft Personal in der nächste Woche die besten Online-Jobbörsen des Jahres 2016 ausgezeichnet.

Mit Spezialjobbörsen gezielt suchen

Ebenfalls ausgezeichnet werden bei der besagten Studie die besten Spezialjobbörsen. Diese richten sich gezielt an bestimmte Fachbereiche und Branchen.

 

So war das auf Naturwissenschaftler ausgerichtete Portal Jobvector Gewinner der letzten Studie, vor der Stellenbörse Yourfirm (Ausrichtung auf Hidden Champions, mittelständische Weltmarktführer) und dem Portal Hotelcareer, bei dem der Name Programm ist.

 

So gut wie jeder Fachbereich, jedes Thema hat mittlerweile seine Spezialjobbörse, von A wie der Agrarjobbörse bis Z wie dem Zeitarbeit-Job-Netzwerk.

 

Plattformen wie die Ingenieurkarriere des VDI (Verein Deutscher Ingenieure) oder die Jobbörse der Gründerszene für Startups sind mittlerweile eine wichtige Anlaufstelle für die jeweiligen Zielgruppen.  Sogar Exoten wie Stellenmärkte für Schäfer oder Trucker lassen sich finden.

 

Tipp: Eine branchenbezogene Übersicht aller Spezialjobbörsen in Deutschland finden Sie auf dem Portal Crosswater Job Guide. Hier finden Sie alle 1.700 aktuell registrierten Online-Jobportale und können diese nach Fachbereich auswählen. Nutzen Sie mindestens eine Jobbörse Ihres Berufsfeldes oder Ihrer Branche.

Erste Hilfe für die Nutzung von Jobbörsen

Sich in den vielen Jobbörsen zurecht zu finden ist nicht leicht. Fassen wir daher noch mal unsere Tipps zusammen:

  • Legen Sie sich E-Mail-Suchaufträge bei den Online-Jobbörsen an. So erhalten Sie immer aktuell eine große Auswahl von Vorschlägen. Wir empfehlen ein eigenes E-Mail-Konto für Ihr Bewerbermanagement einzurichten. Ansonsten wird es irgendwann zu viel.
  • Installieren Sie sich die Apps der Jobbörsen. Vorausgesetzt natürlich, Sie haben ein Smartphone. So können Sie auch von unterwegs aus Stellenrecherche betreiben.
  • Nutzen Sie Plattformen wie Deutschlands beste Jobportale oder die Jobbörsenübersicht von Crosswater Job Guide um sich über Qualität und Quantität aller vorhandenen Jobbörsen zu informieren.
  • Abschließend ein Tipp von der Jobbörsen-Expertin Eva Zils in einem Interview mit uns: " Bei der Nutzung der Jobbörsen beobachte ich häufig eine Mischung zwischen den Standards, den großen Generalisten und den spezialisierten Jobbörsen. Und genau das würde ich empfehlen: Dass man die Großen genauso im Blick hat, wie kleinere Spezialbörsen mit exklusiven Jobs. Ergänzend dazu noch eine lokale Plattform."

Heute haben wir über das "Wo" geschrieben, im nächsten Artikel geben wir Tipps dazu, "Wie" Sie Online-Jobbörsen am besten nutzen.

 

Schreiben Sie uns gerne auch zu Ihren Erfahrungen? Welche Online-Jobbörsen nutzen Sie, bzw. können Sie empfehlen? Stellen Sie uns gerne auch Ihre Fragen über die Kommentarfunktion. Wir freuen uns auf Ihre Beiträge.

 

 

 

 

 

Die LVQ Weiterbildung gGmbH bietet Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte und Akademiker. Unser Vollzeitangebot mit anerkannten Abschlüssen kann zum Beispiel über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefördert werden. Besonderes Augenmerk legen wir auf Präsenzunterricht mit Dozenten aus der beruflichen Praxis und der weiterbildungsbegleitenden Unterstützung bei der Jobsuche.

 

Das Angebot der LVQ Business Akademie richtet sich an Berufstätige und umfasst die Vermittlung fachspezifischer Themen aus dem gesetzlich geregelten Bereich. Inhouse-Seminare, Beratung und Schulungen für Unternehmen runden das Angebot der LVQ ab.

 

Wenn Sie Fragen zu unserem Angebot oder Interesse an einer Beratung haben, rufen Sie uns einfach an!

 

 

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5 Kommentare

Mailin Dautel
27. August 2019

Es ist ein guter Hinweis sich direkt an Portale zu wenden, die sich auf die Branchen spezialisiert haben, in der man arbeiten möchte. Es ist also hilfreich schon im Voraus zu wissen, was man gerne Arbeiten möchte bzw. in welche Richtung man will. Eine Freundin von mir arbeitet in der Personalvermittlung und hat schon häufiger erlebt, dass Menschen nicht wissen was sie wollen und hoffen, dass die Vermittlung ihnen alles vor die Füße legt.


[…] empfehlen wir in passenden Jobbörsen und Stellenportalen Profile anzulegen, um von proaktiv suchenden Arbeitgebern gefunden zu werden. […]


[…] passenden für Sie und wie nutzen Sie diese am besten? Mit diesen Fragen beschäftigten wir uns in Teil 1 und Teil 2 unserer kleinen Jobbörsen-Serie. Im heutigen dritten Teil werfen wir einen kleinen […]


[…] Stellenbörsen, Spezialjobbörsen und Jobsuchmaschinen voneinander unterscheidet, war Inhalt von Teil 1 unserer Jobbörsen-Trilogie. Die zentrale Fragestellung war, „wo“ Sie passende Stellen […]


Iris Hüttemann
13. Oktober 2016

Hallo, lieber LVQler,

 

nach meiner (eher leidvollen) Erfahrung mit Jobbörsen im letzten Jahr, suchen in der Jobbörse der BA zu mindestens 80% Leiharbeitsfirmen und CallCenter nach neuen MA. Hinzu kommt, dass es bei den Anzeigen eine sehr große Anzahl von Kartei-Leichen gibt. Aus meiner ganz persönlichen Sicht ist diese Jobbörse überbewertet und für jede Art Suche nach einem anspruchsvolleren Job nicht geeignet.

 

Besser waren z.B. jobware, Monster und Stepstone. Aber hier trifft man immer wieder auf die gleichen Anzeigen. Viele Firmen platzieren ihre Anzeigen in mehr als einer Jobbörse, um die Reichweite zu erhöhen.


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Autor

Martin Salwiczek

hat als Berater, Trainer und Experte für Jobsuche und Bewerbung einen engen Draht zu den Teilnehmern der LVQ. Daraus zieht er Ideen für seine Beiträge und findet immer wieder interessante Interviewpartner.