Beruflicher Quereinstieg: Wie nach 20 Jahren der Branchenwechsel gelang

10.12.2015, Martin Salwiczek

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mirko-funk-foto.256x256Mirko Funk war zwanzig Jahre lang im Druckereigewerbe tätig. Als sein Arbeitgeber insolvent ging, entschied sich der gelernte Offsetdruckermeister für einen Branchenwechsel und ist heute Logistikleiter bei einem Automobilzulieferer. In diesem Interview erzählt er uns, wie ihm der Quereinstieg nach so langer Zeit gelungen ist und was ihm die Weiterbildung bei der LVQ gebracht hat.

 

Hallo Herr Funk, schön das Sie Zeit gefunden haben. Wie ist es wieder hier zu sein?

 

Mirko Funk: Es ist schön hier zu sein, wieder ein paar bekannte Gesichter zu sehen. Es war eine Super-Zeit bei der LVQ.

 

 

 

Was hat Ihnen denn so gut bei uns gefallen?

 

Mirko Funk: Ich habe mir die LVQ damals bewusst wegen des Präsenzunterrichts ausgesucht. Das war die richtige Entscheidung. Durch die Weiterbildung habe ich viele interessante Menschen kennen gelernt, mit denen ich heute noch in Kontakt bin. Das sind sowohl Teilnehmer, als auch Dozenten und Mitarbeiter der LVQ.

Es macht die LVQ auch so besonders, das enge Miteinander von Teilnehmern, Mitarbeitern und Dozenten. Als Teilnehmer wirst du nicht nur als Kunde gesehen, sondern man will dir auch wirklich helfen. Zum Beispiel bei der Verbesserung der Bewerbungsunterlagen und auch bei kleineren zwischenmenschlichen Anliegen. Da sind alle sehr hilfsbereit hier.

Qualitätsmanagement-Kenntnisse hilfreich für neuen Job

Und welche Weiterbildungen haben Sie gemacht?

 

Mirko Funk: Ich war drei Monate hier, habe den Qualitätsbeauftragten, Qualitätsmanager und Projektmanager gemacht. Von allen Weiterbildungen habe ich profitiert, was mir aber erst bei meinen neuen Job richtig bewusst wurde.

 

Was machen Sie jetzt und in welcher Form profitieren Sie von den Weiterbildungen?

 

Mirko Funk: Ich bin als Logistikleiter bei einem Automobilzulieferer für LKW-Sitze tätig. Dort bin ich unter anderem für die Lagerlogistik, Prozessoptimierung und Disposition zuständig. Ich arbeite zwar nicht direkt im Qualitätsmanagement, aber der „QM-Gedanke“ ist in allen Abteilungen gegenwärtig. Durch die Weiterbildung wusste ich von Beginn an, wovon die Rede ist, zum Beispiel bei Themen wie FMEA oder Kaizen.

 

In vielen Abteilungen wird auch MS-Project für das Projektmanagement genutzt. Da wusste ich bei meinem ersten Rundgang auch sofort, worum es geht. Insgesamt kann ich sagen, dass die Weiterbildung für den Wechsel in die Automobilbranche sehr hilfreich war.

Quereinstieg nach 20 Jahren - vom Druckereigewerbe in die Automobilindustrie

Stichwort Branchenwechsel: Wo waren Sie vorher tätig?

 

Mirko Funk: Ich komme ja aus dem Druckereigewerbe und war Offsetdruckermeister in einem mittelständischen Unternehmen. 20 Jahre habe ich da gearbeitet, zuletzt als Teamleiter. Ende Februar 2015 ging mein Arbeitgeber insolvent und wurde aufgelöst. Da war klar, dass ich mir was Neues suchen muss.

 

Wie verlief dann die Jobsuche?

 

Mirko Funk: Anfang habe ich das noch locker gesehen und ging davon aus, recht schnell einen Job in meiner Branche zu finden. In der Produktionsabteilung einer Druckerei wollte ich aber nicht mehr arbeiten. Eine Stelle als Sachbearbeiter wäre für mich in Frage gekommen, doch es gab wenige freie Stellen auf dem Arbeitsmarkt und die mit schlechten Konditionen.

 

Ich habe mich dann branchenfremd beworben, auf Stellen, die was mit Druck und Medien zu tun haben. Über klassische Bewerbungen wollte es aber nicht klappen.

Job über den verdeckten Arbeitsmarkt bekommen

Wie kamen Sie dann an Ihren Job?

 

Mirko Funk: Eher über verdeckte Wege, durch einen Bekannten. Er wusste von meiner Situation und erzählte mir von meinem jetzigen Arbeitgeber, dass dort immer wieder Leute gesucht werden, auch mit Führungserfahrung. Ich habe dann eine Initiativbewerbung geschrieben und mein Bekannter hat sie weitergeleitet. Dann kam die Einladung zum Gespräch.

 

Wie konnten Sie Ihren Arbeitgeber überzeugen? Immerhin kommen Sie ja aus einer anderen Branche.

 

Mirko Funk: Es war natürlich von Vorteil, dass ich empfohlen wurde. Dann ging es ja um eine Führungsposition, da kam mir meine Vorerfahrung zugute. Mein Arbeitgeber war überzeugt, dass ich mir die neuen Kenntnisse schnell aneignen würde. Dafür gab es eine vierwöchige, richtig gute Einarbeitung. Da konnte ich alle wichtigen Abläufe und Ansprechpartner kennenlernen, das war wichtig.

Keine Scheu vor Branchenwechsel

Viele Führungskräfte scheuen sich ja vor einem Branchenwechsel…

 

Mirko Funk: Da kann ich nur Mut machen! Als Führungskraft sollte man selbstbewusst den Willen und die Bereitschaft zeigen, sich in neue Themen einzuarbeiten. Die Persönlichkeit spielt bei Führungspositionen eine sehr große Rolle.

 

Stichwort Empfehlungen: Wie wichtig sind sie Ihrer Meinung nach für die Jobsuche?

 

Mirko Funk: Wie gesagt, wäre ich ohne Empfehlung gar nicht auf die Firma aufmerksam geworden. Die Stelle war ja gar nicht ausgeschrieben. Ganz wichtig: Es darf einem nicht peinlich sein, mit Bekannten zu sprechen. Bekannte, Verwandte, der Verein – alle sollten Bescheid wissen. Arbeitslosigkeit ist nicht mehr so ein Tabuthema wie vor ein paar Jahren. Vor allem dann, wenn es unverschuldet passiert ist.

 

Herr Funk, herzlichen Dank für das Interview!

 

 

 

 

 

 

 

Die LVQ Weiterbildung gGmbH bietet Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte und Akademiker. Unser Vollzeitangebot mit anerkannten Abschlüssen kann zum Beispiel über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefördert werden. Besonderes Augenmerk legen wir auf Präsenzunterricht mit Dozenten aus der beruflichen Praxis und der weiterbildungsbegleitenden Unterstützung bei der Jobsuche.

 

Das Angebot der LVQ Business Akademie richtet sich an Berufstätige und umfasst die Vermittlung fachspezifischer Themen aus dem gesetzlich geregelten Bereich. Inhouse-Seminare, Beratung und Schulungen für Unternehmen runden das Angebot der LVQ ab.

 

Wenn Sie Fragen zu unserem Angebot oder Interesse an einer Beratung haben, rufen Sie uns einfach an!

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Autor

Martin Salwiczek

hat als Berater, Trainer und Experte für Jobsuche und Bewerbung einen engen Draht zu den Teilnehmern der LVQ. Daraus zieht er Ideen für seine Beiträge und findet immer wieder interessante Interviewpartner.