In unserem letzten Artikel haben wir den XING-Stellenmarkt vorgestellt und gezeigt, was das Portal von „klassischen“ Jobbörsen wie Monster oder Stepstone unterscheidet:
- Anbindung an eigenes XING-Netzwerk und XING-Profil
- Filterung der Stellen nach beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten, Familienfreundlichkeit und Kompetenzen im Umwelt- und Sozialsektor
- Verknüpfung mit dem Arbeitgeberbewertungsportal Kununu und der Jobsuchmaschine jobbörse.com
In diesem Beitrag betrachten wir die Funktionen des XING-Stellenmarkts genauer und geben Ihnen fünf Tipps, wie Sie das Beste aus der XING-Jobbörse für die Jobsuche herausholen. Doch vorneweg ein kurzer kritischer Blick:
XING Stellenmarkt: Kritische Töne
Im Bezug auf die Verknüpfung mit jobbörse.com wiesen wir darauf hin, dass es aktuell noch Optimierungsbedarf bei der Qualität der angezeigten Stellen gibt. Erste Reaktionen auf unseren Artikel folgten auf Twitter zugleich. Tobias Ortner, Leiter Recruiting und Personalmarketing bei der BFFT Gesellschaft für Fahrzeugtechnik mbH und Blogger, zeigte sich kritisch:
@Karriereexpert@LVQ_Bildung Stellenmarkt und Jobsuche von @XING_de ?? Habt ihr es mal wirklich getestet auf Herz und Nieren? Bugs, Bugs...
— Tobias Ortner (@Tierpark_Toni) 16. Oktober 2015
<script src="//platform.twitter.com/widgets.js" async="" charset="utf-8"></script>
Auch wir sehen die aktuellen „Bugs“, also Fehler, die der XING-Stellenmarkt durch die Verknüpfung mit jobbörse.com aufweist. Teilweise werden Texte unvollständig angezeigt oder Seiten falsch verlinkt. Wie wir bereits im letzten Artikel erwähnten, gehen wir davon aus das XING diese Probleme beheben wird.
5 Tipps für eine bessere Nutzung des XING-Stellenmarktes
Selbst mit den genannten „Anfängerfehlern“ ist der XING-Stellenmarkt für die Jobsuche eine gute Ergänzung zum Networking. Die grundlegenden Recherchemechanismen des XING-Stellenmarktes ähneln zwar denen klassischer Jobbörsen.
Durch die Anbindung an das XING-Profil verfügt der Stellenmarkt jedoch über spezielle Funktionen, die andere Jobbörsen so nicht bieten und den meisten XING-Nutzern nicht bekannt sein dürften. Wir haben das in fünf Tipps zusammengefasst.
1) Passen Sie die Stellen-Vorschläge an Ihr Profil an
Manche Nutzer wissen es nicht: XING erstellt Jobvorschläge, die zu ihrem Profil passen. Unter anderem deshalb ist es so bedeutsam, im eigenen XING-Profil die Aktuelle Position und die Rubriken „Ich biete“ und „Ich suche“ so ausführlich wie möglich mit relevanten Schlagwörtern zu füllen. Sprich: Schlagwörter, nach denen ein potenzieller Arbeitgeber suchen würde.
Nun bekommen Sie gegebenenfalls eher unerwünschte Vorschläge.
Zum Beispiel haben Sie unter „Ich biete“ stehen: „Erfahrungen im Qualitätsmanagement“ und bekommen einen Stelle als „Qualitätstechniker“ vorgeschlagen.
Da sie jedoch keinen technischen Hintergrund haben passt die Stelle nicht und sie möchten keine entsprechenden Vorschläge mehr bekommen.
In solch einen Fall können Sie eine Empfehlung über einen entsprechenden Button löschen.
XING merkt sich diese Entscheidung und verbessert dadurch nach und nach die Qualität der Stellenempfehlungen.
Was tatsächlich zum gewünschten Ergebnis führen kann, wie bei unserem Geschäftsführer Lars Hahn:
2) Legen Sie Suchaufträge an
Das Prinzip des Suchauftrags dürfte dem einen oder anderen auch aus klassischen Jobbörsen wie Monster oder Stepstone bekannt sein. Durch einen Suchauftrag können sich informieren lassen, sobald eine Stelle zu den selbst festgelegten Stichwörtern und dem passenden Standort neu erscheint, zum Beispiel: „Qualitätsmanagement, Frankfurt“.
Wir stellen immer wieder erstaunt fest, dass der Dienst selten genutzt wird, nimmt er doch einiges an Arbeit bei der aufwendigen Stellenrecherche ab. Bis zu fünf Suchaufträge können Sie bei XING einstellen.
Haben Sie passende Stellenausschreibungen gefunden, bietet die XING-Stellenanzeige selbst einige interessante Funktionen, die Sie sich genauer anschauen sollten:
3) Achten Sie auf den „Bin interessiert!“-Button
Manche Unternehmen gewähren Ihnen die Möglichkeit, vorab Ihr Interesse an einer Stellenanzeige zu bekunden (siehe Abbildung).
Sobald Sie den „Bin interessiert!“-Button aktivieren, bekommt der Ersteller der Stellenausschreibung die Information, dass Sie Interesse an der Stelle bekundet haben. Dazu wird Ihr Profil verlinkt, so dass sich der Arbeitgeber vorab ein Bild von Ihnen machen kann.
Bevor Sie diese Funktion nutzen, ist ein aussagekräftiges XING-Profil unerlässlich. Dann ist es eine nützliche Funktion, um den eigenen Marktwert zu testen und mit einen potenziellen Arbeitgeber schnell in Kontakt zu kommen. Wir empfehlen jedoch, bei relevanten, passenden Stellen eine formelle Bewerbung hinterher zu senden um die Ernsthaftigkeit Ihres Interesses zu bekräftigen.
4) Nutzen Sie das Unternehmensprofil
Möchten Sie sich vor der offiziellen Bewerbung auf eine Stelle in klassischen Jobbörsen über den Arbeitgeber informieren, geht das meist nur über die Selbstdarstellung in der Stellenausschreibung oder der eigenen Webseite. XING hat hier einen Vorteil durch die Verknüpfung mit dem Arbeitgeberbewertungsportal Kununu. Hier kann man sehen, wie Mitarbeiter den Arbeitgeber nach bestimmten Kriterien bewerten und ob der Arbeitgeber zu einem passt.
Zudem liefern das Unternehmensprofil Informationen über die Mitarbeiter, die ein XING-Profil haben.
5) Lassen Sie sich durch gemeinsame Kontakte empfehlen
Ein großes Alleinstellungsmerkmal des XING-Stellenmarktes ist die Verknüpfung mit dem XING-Profil und dem Netzwerk des Nutzers.
Achten Sie mal am Ende einer Stellenausschreibung, ob Sie einen gemeinsamen Kontakt zum Unternehmen haben. So können Sie ggfs. den offiziellen Bewerbungsweg umgehen:
XING-Stellenmarkt: Ergänzung oder Ersatz für klassische Jobbörsen?
War der XING-Stellenmarkt zuvor plattformbezogen und exklusiv für XING-Nutzer sichtbar, so tritt er durch die Verknüpfung mit jobbörse.com in Konkurrenz zu anderen Jobbörsen.
Jobbörse.com ist eine Jobsuchmaschine, die nicht nur andere Jobbörsen durchsucht, sondern auch Karriereseiten der Unternehmen. Sollten die technischen Startschwierigkeiten behoben werden, könnte der XING-Stellenmarkt durch seine Anbindung zum Netzwerk eine Monopolstellung in der Jobbörsen-Landschaft einnehmen und die Notwendigkeit der Nutzung mehrerer Jobbörsen überflüssig machen.
Bewerber haben durch die Anknüpfung zum XING-Profil, dem XING-Netzwerk und den Unternehmensprofilen mit Kununu-Bewertungen, vielfache Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit und Informationsgewinnung über Arbeitgeber. Dies lässt sich prima mit den Funktionen für die Suche auf dem verdeckten Stellenmarkt verknüpfen, die wir in den 24 vorherigen Folgen dieser Serie behandelt haben.
Dies ist der Karriereblog von LVQ.de. Hier schreiben Lars Hahn, Martin Salwiczek und Gastautoren.
Die LVQ Weiterbildung gGmbH bietet Weiterbildungen für Fach- und Führungskräfte und Akademiker. Unser Vollzeitangebot mit anerkannten Abschlüssen kann zum Beispiel über den Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit gefördert werden. Besonderes Augenmerk legen wir auf Präsenzunterricht mit Dozenten aus der beruflichen Praxis und der weiterbildungsbegleitenden Unterstützung bei der Jobsuche.
Das Angebot der LVQ Business Akademie richtet sich an Berufstätige und umfasst die Vermittlung fachspezifischer Themen aus dem gesetzlich geregelten Bereich. Inhouse-Seminare, Beratung und Schulungen für Unternehmen runden das Angebot der LVQ ab.
Wenn Sie Fragen zu unserem Angebot oder Interesse an einer Beratung haben, rufen Sie uns einfach an!
[…] XING für Jobsuchende. Teil 26: XING-Stellenmarkt: 5 Tipps für eine bessere Jobsuche […]